Es sind die Fußballzeiten, in denen Freud und Leid noch enger beieinanderliegen. In den Auf- und Abstiegsspielen krönen die einen Teams ihre Saison, für die anderen platzt ein Traum. Die einen halten die Klasse, die anderen ereilt der Abstieg. Ein Überblick über die anstehenden Duelle.
SV Niederhof kämpft um Verbandsliga
Vor zweieinhalb Wochen erspielten sich die Fußballerinnen des SV Niederhof eine sehr gute Ausgangslage für das Rückspiel bei der SG Ebnet an diesem Sonntag (17 Uhr). Im Duell um den Verbandsliga-Aufstieg legte der SVN einen 4:1-Heimsieg vor. „Wir waren schon die bessere Mannschaft“, sagt Trainer Ralf Lauber, dessen Elf die Gäste „weit weg vom Tor“ halten konnte. Niederhof nutzte seine offensiven Qualitäten (im Schnitt fünf Tore pro Partie), und mit Blick auf die Auswärtstorregel „war es gut, dass wir noch das 4:1 gemacht haben“, so Lauber. Am Sonntag rückt der SVN mit vollem Kader und Fanbus an. Man sei immer für ein Tor gut, sagt der Coach, für den im Rückspiel gilt: „Wir müssen Geduld haben und den ersten Sturm von Ebnet abwehren.“
FC Erzingen fordert Ex-Oberligist
Nach 2019 nimmt der FC Erzingen einen neuen Anlauf in den Aufstiegsspielen zur Landesliga. Damals scheiterten die Klettgauer an der SG Nordweil-Wagenstadt, nun treffen sie auf den FC Emmendingen. „Mit dem zweiten Platz haben wir unsere Pflicht erfüllt und gehen nun mit viel Vorfreude in die beiden Begegnungen“, sagt Erzingens Coach Klaus Gallmann vor dem Hinspiel am Samstag in Emmendingen (17 Uhr). Den Vizemeister der Bezirksliga Freiburg nahm er zweimal unter die Lupe und zeigt sich von der Qualität des einstigen Oberligisten beeindruckt: „Das ist eine Topmannschaft, ich habe kaum Schwachstellen entdecken können.“ Besonders die Emmendinger Offensive um die Top-Stürmer Marko Radovanovic (36 Tore) und Patrice Wassmer (23) hat es ihm angetan. Man fahre als Außenseiter an die Elz, „aber auch Außenseiter können einen Favoriten ärgern“, sagt Gallmann, und schließlich „werden das auch zwei Festtage für meine Spieler“.
Der Emmendinger Coach Mario Rombach hat Erzingen im letzten Punktspiel beobachtet und kann die Komplimente nur zurückgeben: „Erzingen hat eine gute Altersstruktur mit jungen und erfahrenen Spielern und hat Qualität auf dem ganzen Platz. Man kann also nicht sagen, dass sie in diesem oder jenem Mannschaftsteil eine Schwachstelle haben.“ Vor allem die Offensive habe ihn sehr beeindruckt. Weswegen die Defensivarbeit in den Fokus rücken sollte, konnten die Emmendinger doch in 32 Punktspielen nur sechsmal „zu Null“ spielen.
FC Bad Säckingen setzt gegen SF Schliengen auf Heimstärke
In der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga empfängt der Vizemeister der Kreisliga A Ost, der FC Bad Säckingen, am Samstag (16 Uhr) den Zweiten der Weststaffel, die SF Schliengen. „Schliengen konnte in den letzten Saisonspielen den einen oder anderen Spieler schonen, während wir stets in voller Besetzung um unsere Chance gekämpft haben“, erklärt Clemens Bauer, der Coach der Heimelf. „Es ist für unseren Verein ein absolutes Highlight. Diese Spiele vergisst man nie. Wir werden alles geben, um den Traum wahrwerden zu lassen.“ Bauer hofft, dass sein Team dank seiner Heimstärke vorlegen kann.
Gästetrainer Alexander Schöpflin hofft auf ein paar Tore seiner Mannschaft – was bei der im Landesverband noch gültigen Auswärtstorregel ein großer Vorteil wäre. „Wir werden deshalb aber nicht explizit offensiver spielen“, so Schöpflin, „sondern wir werden aus einer stabilen Grundformation agieren.“ Schliengen muss den verletzten Abwehrchef Mirco Imm ersetzen, zudem ist der Einsatz des spielenden Co-Trainers David Held fraglich, da dieser noch mit Nachwirkungen einer Corona-Infektion kämpft. Umso wichtiger wird die Unterstützung der Fans sein, die mit einem eigens gecharterten einen Bus anreisen werden.
In der Relegation wird dieweil der letzte Absteiger aus der Kreisliga A ermittelt. Am Sonntag (17 Uhr) erwartet der FC Weizen als Tabellenzwölfter der Oststaffel den Vierzehnten der Weststaffel, den FC Huttingen, zum Hinspiel.
Makellos in die Kreisliga A?
Als Tim Großklaus, 34, zum Jahreswechsel den FC Kandern übernahm, lag der Kreisligist auf Rang sieben der B-Staffel I. Am Ende stand die makellose Rückrunde: 13 Spiele, 13 Siege. „Wir wollten nochmal angreifen und alles reinhauen“, sagt Ex-Profi Großklaus. Seine Spieler hätten seit der Vorbereitung Vollgas gegeben, „die Trainingsbeteiligung ist extrem hoch“. Der Aufstieg nun wäre eine Belohnung für die Rückrunde. Am Samstag, 17 Uhr, tritt der FCK zum Hinspiel beim SV Herten II an, der „eine beachtliche Rückrunde gespielt hat“, so Großklaus über dessen Bilanz (zwölf Siege, eine Niederlage). Den Titel verpasste Herten nur wegen des Torverhältnisses, Platz zwei und die Aufstiegsspiele „sind für uns ein Riesenerfolg“, sagt Trainer Dominik Uhrig. Die Vorzüge seiner Elf: „Wir haben technisch starke und spielstarke Spieler“, eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive und ein durchschlagskräftiger Angriff. Dieser ist ausgeglichen besetzt – auch deshalb man Herten den Ausfall von Torjäger Dennis Schubbe (Kreuzbandriss, nun Co-Trainer) kompensieren.
Erst am letzten Spieltag sicherte sich die SG Höchenschwand-Häusern die Aufstiegsspiele gegen den FC Erzingen II (Sonntag, 17 Uhr), daher spricht Trainer Markus Fehrenbacher von „der Freude, dass wir etwas erreichen können“. Sein Team charakterisiert er als offensiv, ihre Gegner setzt die SG unter Druck – ein Faktor dafür, dass man defensiv „gut gestanden ist“ und seit der Winterpause in sechs der elf Partien ohne Gegentor blieb.
Zum Auftakt des einzigen Abstiegsduells in der B-Klasse gastiert BW Murg II am Sonntag beim FC Dettighofen (15 Uhr).