2024-05-28T14:20:16.138Z

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Vom Kapitän zum Spielertrainer zum Spieler: Bernhard Wunderlich vom FC Hausen im Wiesental
Vom Kapitän zum Spielertrainer zum Spieler: Bernhard Wunderlich vom FC Hausen im Wiesental – Foto: Verein

Bernhard Wunderlich: „Wollen eine Reaktion zeigen“

Kreisligatipp mit dem ehemaligen Spielführer und Spielertrainer des FC Hausen im Wiesental

Beim FC Hausen im Wiesental übernahmen im Januar Kapitän Bernhard Wunderlich und Michael Brunner die Trainingsleitung von Attila Ürgen, der sich anderweitig orientieren wollte. In der vergangenen Woche hat Wunderlich die Verantwortung komplett in Brunners Hände gelegt; im fupa-Kreisligatipp spricht er über seine Beweggründe und schätzt die Partien des kommenden Spieltags in der Kreisliga A – West – ein.

fupa: Herr Wunderlich, der FC Hausen hat zuletzt nach fünf Spielen ohne Niederlage in Hauingen mit 2:3 verloren. Woran hat es gelegen, dass die Serie nicht fortgesetzt werden konnte?

Bernhard Wunderlich: Wir haben zwar unseren zweiten Ersatztorhüter einsetzen müssen, vor allem hat uns aber die Durchschlagskraft gefehlt und der unbedingte Wille, den Sieg einzufahren. Das Spiel war, auf gut deutsch gesagt, ein Sommerkick, und zwar von beiden Seiten. Es war nicht so, dass Hauingen drückend überlegen war.

fupa: Im Januar haben Sie gemeinsam mit Michael Brunner die Trainingsleitung übernommen. Was haben Sie in dieser Zeit gelernt, worauf haben Sie das Augenmerk gelegt?

Wunderlich: Zunächst einmal habe ich in der letzten Woche das Spielertraineramt aufgegeben. Es war eine Probezeit, was auch jeder wusste. Es hat mir zwar viel Spaß gemacht, aber nach drei Monaten habe ich festgestellt, dass es mir nicht lag, zugleich als Spieler und als Trainer zu fungieren. Wenn ich selbst aus ganz unterschiedlichen Gründen meine Leistung nicht erbracht habe, ist es mir natürlich schwergefallen, andere auf ihre Fehler hinzuweisen. So bin ich einfach nicht. Daher bin ich nun nur noch als Spieler tätig.

fupa: Welches Spiel haben Sie aus der Spielertrainer-Zeit am besten in Erinnerung?

Wunderlich: Das war das Spiel gegen Rheinfelden II (3:0). Wir hatten eine klare Anweisung ausgegeben, die von der Mannschaft super umgesetzt wurde. Es war das angenehmste Spiel, in dem wir nicht viel regulieren mussten. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Am Ende war es ein Sieg der Disziplin.

fupa: Wie sehen für den FC Hausen die weiteren Saisonziele aus?

Wunderlich: Natürlich wollen wir unsere Spiele immer gewinnen. Unser Hauptaugenmerk liegt aber auf der guten Stimmung in der Mannschaft – Siege machen das natürlich leichter. Aber das Miteinander muss stimmen; wir wollen keine zehn Egos auf dem Platz, wir wollen eine gute Atmosphäre schaffen und den Vereinsgedanken in den Vordergrund stellen. Was die Platzierung angeht: Wenn wir den Platz unter den Top Sieben halten, wäre es ein schöner Erfolg, dann hätten wir viel erreicht und wegen unserer Leistungen auch verdient.

fupa: Ein Ziel dürfte sicher auch sein, den eigenen Nachwuchs an die Aktivmannschaften heranzuführen…

Wunderlich: Zunächst einmal wollen wir Michael Brunner, für den es ja auch die erste Trainerstation ist, die Zeit geben, sich weiter in die Aufgabe hineinzufinden. Aber ja: Wegen der Infrastruktur hat der Verein nicht die Möglichkeit, fremde Spieler heranzuziehen, sondern arbeitet viel mit dem eigenen Nachwuchs. Die Jugendarbeit war immer sehr gut beim FC Hausen, und seit einem Jahr haben wir mit dem FC Zell nun auch eine SG im Jugendbereich. Auf diese Weise wollen wir den Eigengewächsen die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Das entspricht dem Vereinsgedanken.

fupa: Am Sonntag gastiert der FC Wittlingen II im Stockmattstadion. Wie schätzen Sie diese Mannschaft ein?

Wunderlich: Ich habe einige Spiele von ihnen sehen können. Fußballspielen können sie – das ist eine der stärkeren Mannschaften in der Liga. Manchmal hapert es bei ihnen an der Kampfmoral, am Willen, auch mal mit einer blutigen Nase weiterzumachen. Wir müssen ihnen mit unserer Zweikampfstärke den Schneid abkaufen und dürfen sie nicht spielen lassen, denn sonst spielen sie sich leicht in einen Rausch hinein.

Bernhard Wunderlichs Spieltag-Tipps:

TuS Lörrach-Stetten (5.) – FV Degerfelden (15.)

Samstag, 15 Uhr

Das sehe ich als klare Sache für Stetten. Nach dem Einzug ins Bezirkspokal-Finale nehmen sie die Moral mit, und zu Hause auf dem Kunstrasenplatz haben sie ohnehin die Vorteile auf ihrer Seite. Ich glaube nicht, dass die Degerfelder mit ihrer Zweikampfstärke dagegenhalten können, und tippe auf ein 3:1.

SV Eichsel (13.) – FSV Rheinfelden II (2.)

Samstag, 16 Uhr

Tatsächlich glaube ich, dass Eichsel einen Dreier einfahren kann. Sie sind zweikampfstark und haben ein Heimspiel. In Rheinfelden scheint die Luft etwas heraus zu sein, dort konzentriert man sich auf die erste Mannschaft, damit diese in die Verbandsliga aufsteigen kann. 2:1.

SV Liel-Niedereggenen (16.) – SV Schopfheim (7.)

Samstag, 17 Uhr

Das kommt darauf an, ob Liel auf dem Kunstrasenplatz spielt. Wenn sie das tun, traue ich ihnen einen Punkt zu und tippe auf ein 2:2. Liel ist ein unangenehmer Gegner, kämpft bis zuletzt, will unbedingt gewinnen. Auf Rasen sind die Schopfheimer besser; sie sind stark besetzt, etwa mit Stürmer Sergio Cammarano.

SV Weil 1910 II (8.) – TuS Kleines Wiesental (9.)

Samstag, 18 Uhr

Ich sehe den TuS als Favorit, auch wenn sie in diesem Jahr keine so starke Saison spielen, wie man es von ihnen gewohnt ist – und das, obwohl die Mannschaft gleich geblieben ist. Es wird eine knappe Sache werden. 2:3.

SV Todtnau (10.) – FC Hauingen (4.)

Sonntag, 15 Uhr

Hauingen konzentriert sich nach der Niederlage im Pokalhalbfinale wieder voll auf die Liga. Todtnau braucht noch Punkte für den Klassenerhalt. Wegen des Heimvorteils für Todtnau gehe ich von einem Remis aus. 2:2.

FC Hausen (6.) – FC Wittlingen II (12.)

Sonntag, 15 Uhr

Wir wollen eine Reaktion auf die Niederlage in Hauingen zeigen. Wir wollen besser vorne anlaufen und in den Zweikämpfen präsenter sein. Wenn wir unsere Leistung abrufen, sollten wir einen Sieg einfahren können. Auch wenn ich die eigenen Spiele ungern tippe, sage ich einmal, wir gewinnen mit 3:1. Die erste Mannschaft von Wittlingen spielt zeitgleich und hat in der Landesliga genug Probleme – da wird sie nicht viele Spieler abstellen können.

FC Steinen-Höllstein (11.) – SF Schliengen (3.)

Sonntag, 15 Uhr

Das wird eine klare Sache für Schliengen! Nach der Niederlage in Binzen (0:4) werden sie zwar die Meisterfeier aufgegeben haben, aber sie spielen noch um den zweiten Platz. Schliengen zeichnet das sehr kompakte, starke Kollektiv aus. 0:2.

TuS Binzen (1.) spielfrei

FC Huttingen (14.) spielfrei

SG FC Wehr-Brennet II (17.) zg.

Aufrufe: 021.4.2022, 19:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor