2024-04-30T13:48:59.170Z

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Sektdusche für den "BaKi"-Meistertrainer: Einen unaufmerksamen Moment von Jasmin Halilic nutzten seine Spieler eiskalt aus (F.: Sportfoto Zink).
Sektdusche für den "BaKi"-Meistertrainer: Einen unaufmerksamen Moment von Jasmin Halilic nutzten seine Spieler eiskalt aus (F.: Sportfoto Zink).

"BaKi" nutzte zweiten Matchball

Nach 4:1 beim VfL Meister

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Den zweiten Matchball hat sich der FC Bayern Kickers nicht mehr nehmen lassen: Mit einem verdienten 4:1-Sieg beim VfL Nürnberg machte die Truppe von Trainer Jasmin Halilic die Meisterschaft in der Kreisliga Nürnberg-Frankenhöhe 2 sowie die Rückkehr in die Bezirksliga nach einem Jahr Abwesenheit perfekt und wehrte den Ansturm des FC Kalchreuth ab. Der FCK muss nun trotz des 2:0-Sieges beim TSV Johannis 83 in die Aufstiegsrelegation mit den fünf anderen Kreisligazweiten im Bezirk Mittelfranken.

Wenige Minuten vor dem Ende der Partie beim VfL stahlen sich einige Auswechselspieler des FC Bayern Kickers davon. Zurückkamen sie mit einigen Sporttaschen, deren Inhalt nur schwer zu erraten war. Sektflaschen und Meister-T-Shirts waren vorbereitet. Die Überzeugung war also da, dass am letzten Spieltag der Titel eingefahren wird. Trainer Halilic gab aber später zu, dass die Meister-Leibchen bereits seit zwei Wochen parat lie­gen.

Vor heimischem Publi­kum hatte „Baki“ da schon die Chance, Platz eins frühzeitig abzusi­chern. Ein Punkt im Spit­zenspiel gegen den FC Kalchreuth hätte dazu gereicht. Doch es kam bekanntlich anders. Die Begegnung endete aus Sicht der Nürnberger unglücklich 0:1, es folgten zwei Wochen nervige Passivität. Denn am vergangenen Spieltag waren die Klein­reuther spielfrei, während Kalchreuth gegen den VfL beim 3:0 den fünften Sieg in Folge einfuhr und bis auf zwei Zähler an den Primus heranrückte.


„Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht etwas nervöser war als vor einem anderen Spiel“, gestand Halilic gestern nach den 90 Minuten. Doch hypernervös sieht irgendwie auch anders aus. „Von der Qualität meiner Mannschaft war ich immer überzeugt“, sagt Halilic näm­lich auch.

Diese Qualität brachten seine Schützlinge an der Salzbrunner Straße zwar nicht durch einen spieleri­schen Leckerbissen zum Ausdruck, souverän war es aber dennoch, was „Baki“ gegen den VfL zeigte. Wobei man schon ehrlich sagen muss, dass die Hausherren nicht mehr mit dem letzten Biss am Geschehen teilnah­men. Verständlich, immerhin ging es für die Elf von Trainer Semen Osinov­skyy auch um nichts mehr. Die Nieder­lage in Kalchreuth hatte dem VfL keine Chance mehr auf die Aufstiegs­relegation gelassen. Das Ziel, sich nach einer guten Saison – die letztlich mit dem vierten Platz enden sollte – anständig vom heimischen Publikum zu verabschieden, war aber dennoch zu erkennen.

Bis zur 70. Minute war es dann aus Sicht der Gäste eher ein Geduldsspiel. Die Bayern Kickers dominierten zwar, führten aber lange Zeit nur knapp. Zunächst schoss Cihan Kiy­maz aus vollem Lauf drüber (9.), dann scheiterte er nach Vorarbeit von Jörg Führer und Edin Kacar an Vf L-Schlussmann Marco Berger (20.).

Die schönste Aktion des Spiels führte wenig später zum 1:0 für den Tabellenführer: Mit einem wunderba­ren Pass in die Schnittstelle der Abwehr legte Kacar für Kiymaz auf, der Berger umkurvte und das erlö­sende Führungstor erzielte (24.). Doch nun steckten die Kickers offensicht­lich im Dilemma. Mit dem 2:0 wäre der Käse wohl endgültig gegessen gewesen, doch das Drängen auf diesen Treffer hielt sich in Grenzen. Nur nicht den Ausgleich fangen, musste ebenfalls die Devise lauten, kontrol­lierte Offensive war angesagt. Immer­hin wäre bei einem Unentschieden und einem gleichzeitigen Sieg der Kalchreuther beim TSV Johannis 83 ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft nötig gewesen. So zitterten die „Baki“-Fans unter den rund 130 Zuschauern mehr oder weniger dem Ende entgegen. Oder aber dem vorentscheidenden 2:0, welches nach 70 Minu­ten auch fiel. Einen Eck­ball köpfte Kacar vom langen Pfosten ins Zentrum, wo Mehmet Eryalcin frei­stehend nur noch „Danke“ sagen musste. Die Fesseln waren damit gelöst, die zur zweiten Hälfte einge­wechselten Dominik Fischer und Saim Kök beseitigten kurz darauf sämtliche Restzweifel. Nach 75 Minu­ten konterten die Gäste den VfL nach einer abgefangenen Freistoßflanke aus, zwei Minuten später vollendete Kök einen Angriff zum 4:0. Der Ehrentreffer der Gastgeber, die in der Schlussphase noch zur ein oder anderen Gelegenheit kamen, durch Kevin Walczak war nur noch für die Statistik interessant.

Zu den ersten Gratulanten gehörte Kreisspielleiter Thomas Raßbach, der schon kurz nach Schlusspfiff den Meisterwimpel überreichte. „Ich hoffe, Ihr vertretet unseren Kreis im Bezirk gut“, gab Raßbach dem neuen Meister mit auf den Weg, verbunden mit einem nur im ersten Moment unhöflichen Wunsch: „Ich hoffe, wir sehen uns nicht so bald wieder.“

Tore: 0:1 Kiymaz (24.), 0:2 Eryalcin (70.), 0:3 Fischer (75.), 0:4 Kök (77.), 1:4 Walczak (85.)
SR: Krug (TV Eckersmühlen) / Zuschauer: 130.

Zu den weiteren Spielberichten der Kreisliga Nürnberg-Frankenhöhe 2 geht es hier.

Aufrufe: 010.6.2013, 10:58 Uhr
Mathias HochreutherAutor