MAINZ-BINGEN. Am liebsten würde Fred Bak überhaupt nicht über die personelle Lage beim TSV Wackernheim reden. Kaum leert sich die Verletztenliste, fallen wieder Spieler aus. Nun auch Kapitän Marc Koslowski. „Unser Leader“, sagt sein Trainer. „Ein herber Verlust.“ Erst recht, weil an diesem Sonntag (14.30 Uhr) das wichtige Kellerduell in der Fußball-A-Klasse bei Türkgücü Mainz ansteht. Ebenfalls knifflige Aufgaben warten zeitgleich auf die drei weiteren Vertreter aus der Region Bingen und Ingelheim.
Jammern hilft nicht: Dieses Motto lebt Fred Bak seiner Mannschaft seit Wochen vor. „Wir haben aktuell nicht den einen Spieler, der den Unterschied ausmacht“, erklärt er. Schlimm findet der TSV-Trainer das aber nicht. Denn er vertraut seinem Kader – und setzt auf die Stärke des Kollektivs: „Darauf sind wir vor allem in der Defensive angewiesen. Und vorne kann jeder zum Helden des Tages werden.“ Der Druck ist im Kellerduell für beide Seiten groß. Lediglich zwei Punkte und zwei Ränge liegt der zwölftplatzierte TSV vor Türkgücü, das seit sechs Begegnungen ungeschlagen ist.
Fidelia Ockenheim mit neuem SelbstbewusstseinDen Platz zwischen den beiden nimmt Fidelia Ockenheim ein. Doch mit dem überraschenden Derbysieg gegen den VfL Frei-Weinheim hat die Fidelia neues Selbstvertrauen geschöpft. Und so hofft Coach Gerd Korz auf die nächste Überraschung beim TSV Mommenheim: „Das Ergebnis muss uns beflügeln. Außerdem hat uns erneut keiner auf der Rechnung.“ Sein Augenmerk legt er zum einen auf die spielstarke Offensive der drittplatzierten Gastgeber um die Brüder Dominik und Maurice Göbig. Zum anderen warnt er vor der Heimstärke, die seine Elf in der vergangenen Spielzeit beim 2:9 zu spüren bekam: „Damals wurden wir in der ersten Viertelstunde abgeschossen. Diesmal müssen wir direkt hellwach sein.“
Auf Wiedergutmachung vor heimischem Publikum brennen die Frei-Weinheimer nach der Derbypleite. Sowohl der VfL als auch die Gäste der SG Harxheim rangieren in der engsten Tabellenregion, wo lediglich vier Zähler zwischen den Plätzen drei und neun liegen. Umso wichtiger ist es für VfL-Trainer David Klose, dass er gegen den „Gegner auf Augenhöhe“ wieder auf Kapitän Danny Eich und Mittelfeld-Motor Dirk Spitzbarth zurückgreifen kann. „Gegen Ockenheim hat man gesehen, dass unser Kader aktuell einfach zu klein ist, um den Ausfall von zwei Stammspielern zu kompensieren“, erklärt der Trainer.
Hassia II möglicherweise schon am SamstagDerweil schwirren bei Hassia Bingen II vor dem Spiel bei der Spvgg. Essenheim zwei Fragezeichen durch die Luft. Eines betrifft den Spieltag: „Wir haben angefragt, ob wir auf Samstag verlegen können“, erläutert Trainer Denis Lutterbach. „Ich bin bis Sonntag auf einer Messe in Karlsruhe und könnte eher am Samstag zwischendurch zum Spiel pendeln.“ Das zweite Fragezeichen dreht sich um das Personal. Erneut werde sich erst kurzfristig entscheiden, ob Akteure aus dem Verbandsliga-Team zur Verfügung stehen. Ohne Zweifel würden Dominik Bäcker, Kazuhira Shibuya oder Bamba Diaw der Hassia-Reserve enorm helfen, schließlich sind die Essenheimer mit vier Siegen hintereinander derzeit die formstärkste Mannschaft der Liga.