2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Gehört zu Waldkirchen wie der weitum bekannte "Bayerwald-Dom": Anton Autengruber.
Gehört zu Waldkirchen wie der weitum bekannte "Bayerwald-Dom": Anton Autengruber. – Foto: Robert Geisler

Autengruber: »Keiner braucht sich Sorgen machen«

Viele Abgänge, ausbleibende Testspiel-Ergebnisse: Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief beim TSV Waldkirchen nicht gerade zufriedenstellen, dennoch blickt Trainer Autengruber optimistisch in die Zukunft.

Wieder einmal haben einige Leistungsträger den TSV Waldkirchen verlassen. Wieder einmal versuchen die Waidler diese Abgänge ausschließlich mit jungen Talenten aufzufangen. Eine aus der Not geborene Vorgehensweise, die inzwischen aber zur liebgewonnenen Philosophie geworden ist. Im FuPa-Interview spricht TSV-Trainer Anton Autengruber über seine Arbeit mit den Nachwuchskickern, über die Umgliederung in die Landesliga Südost und allgemein über die Lage in Waldkirchen.

Anton, kurz vor dem Saisonstart gegen den TSV Kastl: Was erwartest Du Dir von der kommenden Saison?
Wir freuen uns auf die neue Liga, neue Mannschaften, andere Landschaften. Es werden sehr interessante Spiele - eine tolle Herausforderung, der wir uns gerne stellen.

Gibt es ein konkretes Saisonziel?
Den Klassenerhalt.

Wie schätzt Du die Landesliga Südost im Vergleich zur Landesliga Mitte ein, der Ihr ja vergangene Saison angehört habt?
Eine Einschätzung ist schwierig. Ich denke, dass es - wie auch in der Mitte - zwei, drei Topmannschaften geben wird. Von Platz 7 bis 18 ist dann alles sehr ausgeglichen. Das ist auch aus meiner Sicht der Unterschied zur Landesliga Mitte.


Autengruber und Waldkirchen: »Es passt sehr gut«

Gefüllt bist Du schon eine Ewigkeit Trainer von Waldkirchen. Nutzt sich diese Zweierbeziehung nicht irgendwann ab?
Das sehe ich nicht so. Ich bin jetzt die dritte Saison wieder Trainer und war vorher vier Jahre weg. Entscheidend für mich ist nicht die Anzahl der Jahre, sondern dass es zwischen Mannschaft, dem Führungspersonal und dem Trainerteam passt. Und es passt sehr gut.

Eure Vorbereitung lief - betrachtet man die Testspiel-Ergebnis - alles andere als zufriedenstellend. Muss man sich Sorgen machen um den TSV Waldkirchen?
Wir bekommen es schon mit, dass uns einige nach den Abgängen in der neuen Spielklasse nicht viel was zutrauen. Die Vorbereitungsspiele waren natürlich nicht so toll, aber ab Samstag zählt es. Wir werden alles tun, damit sich keiner Sorgen machen muss.

Mit Karlsdorfer, Krenn und auch Boxleitner haben auch heuer wieder Stammspieler den TSV verlassen. Zermürbt es einem nicht, alljährlich Leistungsträger zu verlieren?
Sicherlich ist jeder Verein, Trainer und Mitspieler enttäuscht, wenn solche Spieler den Verein verlassen - sie waren alle nicht nur gute Spieler, sondern alle tolle Typen. Zudem ist Waldkirchen nicht der einzige Verein, der Leistungsträger verloren hat.


»Jeder muss sich alles erarbeiten«

Auffangen sollen diese Abgänge wieder einmal eigene Jugendspieler und Talente aus der Umgebung. Wie schätzt das Potenziel Eurer Neuen ein?
Zuletzt habe ich gelesen: Deutschland braucht mehr Talente. Wir in Waldkirchen bauen auf unsere Talente und sind stolz darauf. Natürlich brauchen sie auch Zeit. Es ist aber wie beim Autoführerschein: Habe ich die Prüfung bestanden, braucht man Praxis. Und so ist auch beim Fußball: Man braucht Spielpraxis. Deshalb habe ich alle spielberechtigten Jugendspieler belohnt, die fast in jedem Training anwesend waren und habe sie im Totopokal spielen lassen.

Blickt man angesichts der fehlenden Kracher-Neuzugänge nicht etwas neidisch zu Ligakonkurrenten wie Freising, Grünwald und allen voran Hauzenberg, die mit zahlreichen Top-Verpflichtungen aufwarten können?
Neid, nein! Jeder muss sich alles erarbeiten. Wir fahren eine andere Philosophie.

Wird der TSV Waldkirchen noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden?
Ich möchte mal eines klarstellen. Wir (überwiegend Fabian Bauer und ich) haben 64(!) Spieler kontaktiert. Fabian hat ein gigantisches Netzwerk. Entscheidend ist, dass sich die Spieler für einen anderen Verein entschieden haben oder dem Heimatverein treu bleiben bzw. der Aufwand Landesliga für sie zu groß ist. Sollten wir einen Spieler übersehen haben, der gerne bei uns spielen möchte, sind wir gerne bereit, ihn bei uns aufzunehmen. Eines werden wir aber sicher nicht tun: Einen Legionär verpflichten.

Vervollständige bitte abschließend diesen Satz: Ende Mai 2020 hat der TSV Waldkirchen eine gute Saison gespielt, wenn...
...wir die Klasse gehalten haben und einen guten Tabellenplatz erreicht haben.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen eine erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie Saison.

Aufrufe: 011.7.2019, 06:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor