2024-05-16T14:13:28.083Z

Interview
Eine Szene aus der zweiten DFB-Pokalrunde: Alina Schneider von TuS Wörrstadt klärt vor der Nürnbergerin Sophie Fournier. TuS verlor in der Verlängerung.
Eine Szene aus der zweiten DFB-Pokalrunde: Alina Schneider von TuS Wörrstadt klärt vor der Nürnbergerin Sophie Fournier. TuS verlor in der Verlängerung. – Foto: Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink (Archivbild)

Aussicht aufs Leckerli beflügelt

TuS Wörrstadts Abwehrchefin Alina Schneider schwärmt vom Mannschafts-Event DFB-Pokal

WÖRRSTADT. Sonntag, 14 Uhr, spielen die Fußballerinnen von TuS Wörrstadt ihr Erstrunden-Match im DFB-Pokal. In Weinheim treffen sie auf den Regionalliga-Konkurrrenten SV Göttelborn, der ihnen zugelost wurde. Wir sprachen mit Abwehrchefin Alina Schneider (29) über Spiel, Chancen und die Aura des Neuborn-Teams, eine Pokalmannschaft zu sein.

Frau Schneider, erste DFB-Pokalrunde gegen einen Liga-Konkurrenten. Kommt da überhaupt Pokal-Feeling auf?

Ich muss sagen, anfänglich, wenn man weiß, dass man im DFB-Pokal dabei ist, träumt man natürlich von einem namhafteren Gegner. Lange hat es mich dann auch nicht bewegt, dass uns Göttelborn zugelost wurde. Die Meisterschaftssaison war mir einfach wichtiger. Aber in den vergangenen Tagen hat sich das total verändert. Allmählich bekommt man das ganze Drumherum mit, das mit diesem Spiel verbunden ist. Dass das Spiel in den Medien hochkocht, die Reaktionen in den sozialen Medien, in denen wir Werbung dafür machen. Jetzt, wo einem das gegenwärtig wird, wo man diese andere Atmosphäre spürt, kommt eine ganz andere Stimmung bei einem auf.

Ist es ein Vorteil für Ihre Mannschaft, dass sie in der vergangenen Runde bereits im DFB-Pokal Erfahrung sammelte?

Auf jeden Fall. Und zwar dahingehend, dass wir vergangene Saison die zweite Runde in Nürnberg erreichten. Dieses Event war für die Mannschaft sozusagen ein echtes Leckerli, das man nicht mehr vergisst, das man aber auch unbedingt nochmal erleben möchte. Die Aussicht darauf bringt Feuer in unsere Mannschaft. Wir wissen, wie toll es ist, wenn man die nächste Runde erreicht.

TuS Wörrstadt, zweimal Verbandspokalsieger, dreimal in den vergangenen drei Jahren im Finale des Südwestpokals, ist eine Pokal-Mannschaft. Woran liegt es?

Das weiß ich auch nicht so genau. Wir sind eine Mannschaft, die lebt von ihrer Mentalität. Dass sie Feuer aufs Feld bringt. Wir brauchen aber manchmal einen Schubser. Auf den können wir im Pokal nicht warten. Da weiß die Mannschaft, ihr sitzt die Pistole auf der Brust. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Verlieren und ausscheiden oder gewinnen und Weiterkommen. So sind die Regeln. Da gibt es einfach kein Taktieren. Da können dann auch marschieren. Ich weiß aber nicht, warum wir in anderen Spielen eben diesen Schubser benötigen. Da könnte man mal eine Studie drüber anstellen ...

Was braucht es, dass ihr am Sonntag gewinnt?

Ich glaube, absoluten Siegeswillen, absolute Kampfbereitschaft und eine ähnliche Einstellung wie am vergangenen Sonntag, als wir in Saarbrücken gewannen. Dort hatten wir uns vorgenommen, dass wir sofort hoch konzentriert sein wollen, dass wir sofort klare Aktionen haben, dass wir eng bei unserem Gegenspielerinnen stehen wollen und – ganz wichtig – dass wir viel miteinander kommunizieren wollen. Und, um es mit den Worten eines ehemaligen Trainers von mir zu sagen: Wir müssen gallisch sein.

Hat es eine besondere Bedeutung für euch, dass ihr in Weinheim spielt?

Ja. Da haben wir sehr gute Pokalerfahrungen gemacht. Wir mögen es, auf Rasenplätzen zu spielen, ein familiäres Umfeld um uns zu haben. Und dann haben wir dort vor zwei Jahren zwei echte Pokalschlachten gewonnen. In der einen zwangen wir die Wormserinnen mit einem Tor in allerletzter Minute in die Verlängerung und gewannen zum Schluss. Da hatte ich Gänsehaut. Das ist ein Gefühl, das ich selten habe. Aber das ist dieses Gefühl, das wir mit diesem Platz verbinden. Wir sind den Weinheimern sehr dankbar, dass sie uns ihren Platz zur Verfügung stellen und und uns mit der Organisation unterstützen.

Nicht traurig, dass ihr nicht daheim in Wörrstadt spielen könnt?

Klar ist es so, dass man als TuS Wörrstadt lieber daheim in Wörrstadt spielt. Das ist doch gar keine Frage. Aber es ging halt nicht.

Das Interview führte Claus Rosenberg

Aufrufe: 023.9.2020, 10:30 Uhr
Claus RosenbergAutor