Arminia Bielefeld Frauen: Wer übernimmt Thiemanns Rolle?

Der DSC-Trainer sieht erhebliche Probleme auf seine Mannschaft und ihre Konkurrenten zukommen, sollte der DFB die Saison im Schnelldurchgang im Mai oder später noch über die Bühne bringen wollen. „Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll. In der 2. Liga gibt es so gut wie keine Profispielerinnen. Im Fall von Englischen Wochen, die uns ja drohen, müssten die Mädels mehrere Tage Urlaub nehmen. Dazu kommt noch der DFB-Pokal. Das geht eigentlich nicht“, sagt Wuckel.

Es ist aktuell völlig offen, wie die Saison fortgesetzt oder gewertet werden könnte. Sollte die Spielzeit annulliert werden, dürfte der DSC, aktuell Tabellenletzter, aber nur einen Zähler von Platz zehn entfernt, auch in der kommenden Serie einen Startplatz in der eingleisigen 2. Bundesliga sicher haben. Sollte weitergespielt werden, besitzen die Armininnen sportlich realistische Aussichten den Klassenerhalt zu schaffen. Leicht würde es allerdings nicht, berücksichtigt man die oben genannten Bedenken von Markus Wuckel.

Auf den Platz darf er nicht, dennoch ist der DSC-Trainer nicht untätig. Er bastelt am Kader für die neue Saison. „Es wird die eine oder andere Veränderung geben“, kündigt Wuckel an. Von Nachteil sei, dass er selbst angesichts des Spiel- und Trainingsverbots auf Videostudium beschränkt ist. „Ich kann ja niemanden zum Training einladen oder irgendwo beim Spiel anschauen.“ Seit der Wechsel von Sophia Thiemann zum Erstligisten Essen feststeht, denkt Wuckel darüber nach, wer künftig auf der linken Außenbahn spielen könnte. Der DSC-Trainer möchte die Personalie nicht groß kommentieren. „Ich wünsche ihr alles Gute in Essen.“ Mehr gebe es nicht zu sagen.

In Giustina Ronzetti, Gentiana Fetaj, Leonora Ejupi und Maja Sternad sieht er gleich vier Spielerinnen im eigenen Kader, die Thiemanns Rolle übernehmen könnten: „Ich mache mir da keine großen Gedanken.“ Bei der Auswahl der Neuzugänge dürfte Wuckel allerdings auch das linke offensive Mittelfeld im Blick behalten. Aktuell habe Arminia bereits 21 Spielerinnen für die neue Saison gebunden. „Das ist schon ziemlich weit für diesen Zeitpunkt.“ Auch für den Fall eines Abstiegs in die Regionalliga seien 21 von 24 Kaderplätzen besetzt. „Ich plane in beide Richtungen. Ich weiß ja, wie das geht“, sagt Wuckel und erinnert an den letzten Abstieg aus der 2. Liga 2017/18, als der DSC danach den direkten Wiederaufstieg schaffte.

Wer im Einzelnen schon zugesagt hat, möchte der DSC-Trainer im Moment nicht verraten. „Es müssen noch einige Gespräche geführt werden. Mit der einen oder anderen Spielerin redet man auch mal mehrfach. Wenn alles fertig ist, gebe ich Bescheid“, sagt Wuckel.