Andreas Brandwein: "Der Aufstieg war nicht eingeplant."

Für den 44-jährigen Trainer und Inhaber der A-Lizenz, Andreas Brandwein, ist der Titel die Bestätigung der geschlossenen Mannschaftsleistung über die gesamte Saison und der offensiv ausgerichteten Spielphilosophie. "Der Aufstieg war nie das erklärte Ziel. In der Vorsaison (2016/17) wurden wir Sechster und wollten diesmal zunächst nicht unten reinrutschen. Immerhin hatten wir im vergangenen Sommer auch mehrere Leistungsträger verloren." Im weiteren Interview kamen mehreren Themen zur Sprache. Andreas Brandwein zu...

seiner Spielphilosophie:
"Ob nun einst in Dornberg oder in den vergangenen dreizehn Jahren in Theesen, ich bemühe mich stets darum, dass wir offensiven Fußball spielen und viele Tore schießen. So besteht sicherlich auch häufiger mal das Risiko, das eine oder andere Gegentor zu kassieren, aber lieber ein paar Treffer mehr erzielen - das ist mein Anspruch. Letzlich ist das alles ein Hobby und soll auch Spaß machen. Diese Spielweise zeigt sich auch bei der Bielefelder Stadtmeisterschaft, wo ich mit meiner Mannschaft bislang IMMER die Endrunde erreicht habe."

den Anforderungen und den Hoffnungen in der Westfalenliga:
"Unsere Spielweise soll sich auch in der Westfalenliga nicht verändern, wir wollen offensiven Fußball spielen und den Zuschauern etwas bieten. Dass dies bedeuten kann, bei Gelegenheit auch mal eine Packung zu kriegen, ist klar. Auch in der vergangenen Saison haben wir dem Gegner durch einfache Fehler oft und vieles angeboten, doch hat sich mancher Gegner schlicht dumm angestellt. In der Westfalenliga wird sich dies meist anders verhalten. Wir wollen weiterhin agieren und unsere Stärken ausspielen."
"Besonders freue ich mich auf die Spiele gegen den Delbrücker SC und die Wiedersehen mit Carsten Johanning. Diese Spiele werden sicherlich nicht brisant sein, aber aus freundschaftlicher Perspektive freue ich mich darauf. Es ist natürlich etwas Schönes, das höchste Bielefelder Amateur-Team zu sein. Unser Budget reicht aber natürlich nicht annähernd an das von Arminias nun zurückgezogener Reserve in der Oberliga heran. Die Westfalenliga bringt weder mehr Zuschauer, noch mehr Sponsoren. Das Ziel lautet auf jeden Fall: Klassenerhalt."

den Highlights und Negativ-Punkten der vergangenen Saison:
"Da wäre auf jeden Fall das 5:0 im Oktober gegen den VfB Schloß Holte. Für Marvin Höner war es nach langer Verletzung sein erstes richtiges Spiel und ich hatte so ein Gefühl, dass das sein Spiel werden könnte. Wir hatten uns gut auf den Gegner vorbereitet und diesen analysiert. Schloß Holte verfügte über eine langsame Abwehr und ich sagte zu Marvin, dass er, wenn er es so wie im Training machen würde, zwei oder drei Tore machen würde. Dass es dann alle fünf Treffer sein würden, war in der Art ja auch nicht zu ahnen."

"Zu nennen wäre außerdem noch das 4:0 gegen Bad Westernkotten. Dies war letztlich der Grundstein für die gute Rückrunde. Dominik Neumann hatte zuvor öffentlich Kritik am Verein geäußert und es gab einige Stimmen, die eine Nicht-Berücksichtigung Neumanns für jene Partie forderten. Meine Entscheidung ihn aufzustellen, geschah aus rein sportlichen Gründen und er hat ein überragendes Spiel abgeliefert."

"Als Tiefpunkt wäre wohl die Heimniederlage gegen den VfL Holsen Ende März zu nennen. Da gab es eine katastrophale Fehlentscheidung des Schiedsrichters, ein Elfmeter für Holsen in der Nachspielzeit. Darüber habe ich mich maßlos geärgert."

den Kader-Planungen:
"Die Personalplanungen sind im Wesentlichen abgeschlossen. Mal schauen ob uns vielleicht noch einer zuläuft. Bei den Abgängen hatte jeder seine Gründe, aber wir haben doppelt so viele Zugänge und neben der Qualität auch in der Quantität zugelegt. Dieses Jahr war das Verletzungspech ja nicht ganz so schlimm, aber das muss ja nicht immer so bleiben. Bei den Neuverpflichtungen haben wir nicht nur junge, sondern auch Spieler, die was gesehen haben. Ob Sebastian Hull oder Linus Brüggemann, den ich als "Wunschspieler" bezeichnen kann. Ich bin froh, dass es dieses Jahr mit einer Verpflichtung geklappt hat. Da wäre auch Anton Safonov aus der zweiten Mannschaft des SC Paderborn, der mindestens ein besseres Angebot hatte, sich aber für den VfL Theesen entschied. Ich bin auf die neuen Spieler gespannt und freue mich drauf. Dank gebührt auch Yalcin Karaca, der bei der Realisierung einiger Transfers geholfen hat und den Verein in zahlreichen anderen Bereichen unterstützt, so auch als Altliga-Trainer und -Spieler."

Danksagungen:
"Da wäre auf jeden Fall mein Co-Trainer Fynn Bergmann zu nennen. Er ist Inhaber der Elite-Jugendlizenz und besitzt die Qualifikation für die A-Lizenz. Fynn ist erst 22 Jahre alt und ein richtig guter Junge. Zudem betreut er die Mannschaft ja jeweils in den Kreispokal-Partien, da ich beruflich eingebunden bin, und er bringt die Mannschaft mit seinen Kenntnissen in Sachen Physis enorm voran. Unser Torwart-Trainer Johannes Ludwig geht, wie ich, bereits in sein 14. Jahr beim VfL. Dass unser Keeper Dominic Breese so ein Top-Torwart wurde, ist sein Verdienst.
Dass wir im vergangenen Jahr nicht so sehr wie zuvor von Verletzungen geplagt waren, ist ein großer Verdienst physiotherapeutischen Betreung durch Maike Bsufka.
Dann sind da natürlich der Sportliche Leiter Heinz-Werner Stork und Peter Moneke, die viel im Hintergrund für die Mannschaft arbeiten. Das ganze Vereinsleben und den Trainings- und Liga-Betrieb aufrechtzuerhalten, ist wahrlich eine enorme Teamleistung."