2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
F: Wedel
F: Wedel

2:1 – SV Rödinghausen holt sich Westfalenpokal-Titel!

Favorit gibt sich keine Blöße. SV Rödinghausen krönt eine außergewöhnliche Saison 2018/19 und ist zurück im DFB-Pokal. Linus Meyer und Simon Engelmann erzielen die Tore für den SVR. SC Wiedenbrück spielte mehr als 50 Minuten in Unterzahl. SC Verl nun vor Entscheidungsspiel.

Der Westfalenpokal-Sieger 2019 heißt SV Rödinghausen. Durch einen 2:1-Sieg gegen den SC Wiedenbrück krönt der Drittplatzierte der Regionalliga West eine außergewöhnliche Saison und zieht erneut in den DFB-Pokal ein. In einer insgesamt ausgeglichenen Begegnung zweier ostwestfälischer Clubs, hatte der SVR in der Offensive einfach die besseren Optionen. Linus Meyer (14.) und Simon Engelmann (51.) hievten die „Wiehen-Elf“ auf den Westfalenpokal-Thron. Wiedenbrück gelang zwischenzeitlich der Anschlusstreffer (Zech, 57. Minute), doch durch die frühe Unterzahl (Platzverweis Twyrdy 38. Minute) war die Hürde für die gebeutelte Mannschaft von Björn Mehnert zu hoch. Dennoch gilt es dem SC Wiedenbrück Respekt zu zollen, für einen couragierten Auftritt unter denkbar schweren Voraussetzungen. Wer hätte gedacht, dass sich ein Absteiger noch einmal so motivieren kann? Chapeau!

Westfalenpokal 14:15 SV Rödinghausen 2:1 SC Wiedenbrück

WDR-Reporter moniert Hölschers Größe

Zum Spielverlauf. Das Spiel begann ausgeglichen. Beide Mannschaften versuchen sich zunächst „abzutasten“, echte Offensivaktionen gab es keine. Der SC Wiedenbrück attackierte früh und störte den SV Rödinghausen schon im Spielaufbau, wodurch für die Gastgeber aus ihrer vermeintlichen spielerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten. Und wurde es mal schnell, stoppte Wiedenbrück die Angriffe auch mal mit härteren Zweikämpfen. Robin Twyrdy sah so nach einer Grätsche der „deftigeren Art“ die erste Gelbe Karte im Spiel (13.).

Da aus dem Spiel heraus keine Torchancen möglich waren, sollte es folglich eine Standardsituation richten: Rödinghausens Top-Torjäger Engelmann schlug einen Eckball auf den kurzen Pfosten, wo Pfanne den Ball perfekt mit dem Kopf auf den sträflich freigelassenen Linus Meyer weiterleitete, der aus kürzester Distanz zum 1:0 einnetzen konnte (14.). Der SVR kontrollierte nun das Spielgeschehen und führte verdient. In der 28. Minute hätten die Gastgeber mit 2:0 führen müssen, doch Björn Schlottke verzog aus rund 6 Metern völlig und schoss den Ball fast aus dem Stadion – glücklicherweise verhinderte dies die riesige Werbewand hinter dem Tor. Selbst WDR-Reporter Stefan Hänsel fiel dazu nur der Ausruf ein: „Was macht der denn da?!?“


Twyrdy sieht Gelb-Rot

Kurz vor der Halbzeit schwächte sich der SC Wiedenbrück nach einem unnötigen Foul von Robin Twyrdy selbst. Da Twrydy bereits die Gelbe Karte gesehen hat, musste der 27-Jährige Verteidiger nach 38. Minuten mit Gelb-Rot unter die Dusche – da half auch alles Meckern nicht. Die Szene war unstrittig. In Unterzahl war es dann ein Distanzschuss von Daniel Schaal, der erstmals für etwas Torgefahr aus Wiedenbrücker Sicht sorgte. Da waren aber schon mehr als 40 Minuten gespielt. Immerhin gaben sich die Gäste nicht auf und versuchten durch „kleine Nadelstiche“ Rödinghausen unter Druck zu setzen.

Doch nach dem Seitenwechsel erhöhte Simon Engelmann durch ein direktes Freistoß-Tor auf 2:0 (50.). SCW-Keeper Marcel Hölscher machte nicht die beste Figur, wie auch WDR-Reporter Hänsel fand: „Da fehlen ihm einfach ein paar Zentimeter und die nötige Sprungkraft. Aber wir sprechen hier auch über Amateurfußballer.“ Generell war Hölscher eines der Lieblingsthemen des Kommentators. Immer wieder betonte er, dass Hölscher mit „nur“ 1,83 Meter doch eigentlich für einen Keeper zu klein sei. Auch sein Pendant Jan Schönwälder wurde als „nicht der Größte“ betitelt.


Wiedenbrück kämpft sich zurück ins Spiel

Nach rund einer Stunde fing der SV Rödinghausen an zu „wackeln“. Wiedenbrück kam nach einer Standardsituation zum Anschlusstreffer durch Kapitän Oliver Zech (57.), der im Strafraum-Gewusel am schnellsten reagierte und den Ball über die Linie drückte. Zuvor wurde SVR-Torschütze Meyer unglücklich angeschossen und legte die Kugel dadurch ungewollt fast perfekt vor. In der Folge hatte der SC Wiedenbrück weitere gute Möglichkeiten durch Patrick Schikowski und Yannick Geisler – doch es blieb dabei: Wiedenbrück nutzt in dieser „Saison“ einfach seine Torchancen nicht konsequent.

In der Schlussphase blieben die Wiedenbrücker im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht – mehr jedoch nicht. Die letzten Spielminuten gehörten dann Schiedsrichter Lukas Sauer. Zunächst übersah der Unparteiische ein Foulspiel von Andreas Mike am eingewechselten Lars Lokotsch, der sogar durch gewesen wäre, dann wurde es kurios: SCW-Akteur David Hüsing checkte Schiri-Sauer versehentlich bei einem Klärungsversuch dermaßen um, dass dieser kurzzeitig KO ging und sogar seine Karten verlor. Nach kurzer Benommenheit konnte Sauer die Partie fortsetzen.


Luga fliegt und legt sich mit Fan an

Eine selten dämliche Gelb-Rote Karte holte sich in der Nachspielzeit der eingewechselte Kelvin Lunga ab, als er versuchte das Spiel zu verzögern (92.). Anschließend verließ er grinsend das Spielfeld und lieferte sich noch ein unschönes Wortgefecht mit einem Wiedenbrücker Fan. Ein Abgang, der sicherlich keine gute Werbung für den Verein SV Rödinghausen war.

Letztlich blieb es bei einem knappen 2:1-Sieg für den SV Rödinghausen. Somit steht der SVR erneut im DFB-Pokal. Der SC Wiedenbrück verabschiedete sich mit einer soliden Leistung. Nutznießer könnte nun der SC Verl sein, der als bester westfälischer Regionalligist in einem Entscheidungsspiel die Chance hat, ebenfalls in den DFB-Pokal einzuziehen.

Aufrufe: 025.5.2019, 16:15 Uhr
FuPaAutor