2024-05-10T08:19:16.237Z

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Manfredas Ruzgis (links in Weiß) trägt in der Rückrunde wieder das Trikot des SC Wiedenbrück.
Manfredas Ruzgis (links in Weiß) trägt in der Rückrunde wieder das Trikot des SC Wiedenbrück. – Foto: Fabio Deinert

Freiwillig gibt der SC Wiedenbrück die Regionalliga nicht auf

Der SC Wiedenbrück muss sowohl auf als auch abseits des Feldes um die Regionalliga-Zugehörigkeit kämpfen.

Mitte Dezember erklärte der Verein, dass sich ein großer Hauptsponsor zurückgezogen hat und künftig der Gürtel enger geschnallt werden muss. Die Regionalliga-Zugehörigkeit stand in Frage. Nun erklären die Verantwortlichen beim SC Wiedenbrück, dass die Lizenz für ein weiteres Jahr in der vierthöchsten deutschen Spielklasse beantragt wird.

Der Verein macht in der Lokalpresse "Die Glocke" klar, dass Gerüchte um einen vorzeitigen Rückzug oder der direkte Gang in die Westfalenliga nicht stimmen. Vielmehr liegt der Fokus auf dem sportlichen Klassenerhalt. Sollte dieser nicht gelingen, wird es in der Oberliga Westfalen weitergehen.

Die Vorstände Horst Pflüger und Dominik Jansen erklären, dass das Einsparpotenzial bei ca. 20 bis 30 Prozent liegt. Dies soll unten anderem mit der Intensivierung des ehrenamtlichen Engagements realisiert werden, wie beispielsweise die Streichung der hauptamtlichen Kraft in der Geschäftsstelle. Dem Vernehmen nach muss im knapp eine Million Euro großen Etat ein Betrag von 300.000€ aufgefangen werden.

Jansen räumt ein, dass "der größte Hebel" bei der 1. Mannschaft angesetzt wird. Dort müssen sich Spieler, Trainer und weitere Funktionsträger mit dem Sparkurs arrangieren. Der Sportliche Leiter Oliver Zech wird hier entsprechende Verhandlungen führen. Bei Neuverpflichtungen wolle man weiterhin auf entwicklungsfähige Spieler aus der Region setzen. Eine Kaderverkleinerung sei aus sportlichen Gründen aktuell aber kein Thema.

Wer die Hoffnung hatte, dass ein neuer Großsponsor einsteigt, wird enttäuscht. Dies sei nicht in Sicht. Die Konzentration liegt bei der Beibehaltung der aktuellen Geldgeber und der Generierung weiterer Gönner.

Dass es in der knapp 50.000-Einwohnerstadt Rheda-Wiedenbrück nach fast 25 Jahren erneut zu einer "großen Fusion" kommt, sei keinesfalls geplant, so Pflüger, der im Jahre 2000 die Fusion zwischen der DJK Eintracht Wiedenbrück und Westfalia Wiedenbrück zum heutigen Sportclub maßgeblich mitgestaltet hatte. Aus der Verbandsliga (heute Westfalenliga) ging es für den SC Wiedenbrück - trotz eines einjährigen Rückschlags in der Landesliga - innerhalb von zehn Jahren in die Regionalliga West hoch, wo der Verein nun seit 2010 (mit einjähriger Ausnahme) durchgängig spielt. In vier Monaten ist man schlauer, ob dies auch weiterhin der Fall sein wird.

Für die Rückrunde wurde diese Woche sogar ein Neuzugang präsentiert. Der 27-jährige Manfredas Ruzgis kehrt nach einem halben Jahr ablösefrei vom Ligarivalen RW Oberhausen zurück. Der Stürmer lief von 2021 bis 2023 in 53 Regionalliga-Partien für den SCW auf und erzielte 14 Tore. In der Hinserie war er bei RWO nur zu 324 Spielminuten ohne Torerfolg gekommen, so dass ihm ein Wechsel nahegelegt wurde. Der Litauer, dessen Freundin in Rietberg wohnt, ist dem SCW beim Gehalt entgegengekommen.

Ruzgis schließt damit die Lücke im Angriff, die durch die Abgänge von Steffen Rohwedder und Macoumba Kandji entstanden war und soll bereits morgen im Testspiel gegen Hessen Kassel zum Einsatz kommen.

Aufrufe: 026.1.2024, 08:00 Uhr
redAutor