2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bezirksspielleiter Richard Seldmaier äußert sich zu den Themen Frauen in Herrenmannschaften und der Wiedereinführung der 10-Minuten-Strafe.
Bezirksspielleiter Richard Seldmaier äußert sich zu den Themen Frauen in Herrenmannschaften und der Wiedereinführung der 10-Minuten-Strafe. – Foto: Robert Geisler

Frauen, 10-Minuten-Strafe: BFV-Funktionär Richard Sedlmaier spricht

Der niederbayerische Bezirksspielleiter bezieht Stellung zu aktuellen Themen

Gemischte Teams bestehend aus Frauen und Männern. Was bisher undenkbar schien, soll nun zumindest im unteren Amateurfußball auf Kreisebene Realität werden. In den Kommentarspalten der sozialen Medien sorgt der Vorstoß des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) wie erwartet für erhöhten Puls und kontroverse Diskussionen. Was sagt eigentlich der Verband selbst dazu? Bis auf den Beschluss selbst war bisher wenig bis nichts zu vernehmen darüber. FuPa hat deshalb beim niederbayerischen Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier nachgefragt. Zudem äußert sich der erfahrene Funktionär ausführlicher zur wieder eingeführten 10-Minuten-Strafe.

Richard Sedlmaier über...

... die Intention hinter der Idee, Frauen in Herrenteams mitspielen zu lassen:

"Das Thema wird im Moment größer gemacht, als es ist. Für einen Großteil der Vereine stellt sich die Frage ohnehin nicht. Die Maßnahme soll vor allem als Unterstützung für die Vereine gedacht und wird in erster Linie für den Reservespielbetrieb relevant sein. Die Intention dahinter ist folgende: Oft stehen doch Reserven nur mit zehn Leuten da und müssen dann absagen. Hier könnten Frauen in die Bresche springen, mitspielen und so könnte eine Absage verhindert werden. Zusätzlich wollen wir Frauen so weiterhin die Möglichkeit geben, in ihrem Verein Fußball zu spielen, auch wenn es keine Frauenmannschaft mehr gibt. Ich möchte betonen: Für die Vereine ist das eine weitere Option, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Vereinen können das machen, aber es ist definitiv kein Muss!"

... die Frage, wie viele Frauen maximal in einer Herrenmannschaft spielen dürfen:


"Das ist noch nicht final geklärt. Aber ich denke nicht, dass es da eine Obergrenze geben wird."

Zudem beantwortet Richard Sedlmaier die wichtigsten Fragen rund um die wiedereingeführte 10-Minuten-Strafe:

Ist die 10-Minuten-Strafe von den Schiedsrichtern zwingend zu vollstrecken?


Nein! Das liegt im Ermessensspielraum der Schiedsrichter. Sie können das anwenden, müssen es aber nicht. Wir wollen den Schiedsrichtern damit ein weiteres Instrument an die Hand geben. Aber es ist kein Muss! Das heißt, wenn ein Schiedsrichter will, kann er pfeifen, wie er es bisher getan hat. Ausschließlich mit gelben, gelb-roten und roten Karten."

Was ist die Idee dahinter?


Wir wollen ganz einfach die Zahl der Platzverweise damit verringern. Und zudem wollen wir Unsportlichkeiten unterbinden.

Wer ist für die Zeitnahme verantwortlich?


Dafür ist allein der Schiedsrichter zuständig. Wichtig noch: Nach einer ausgesprochen Zeitstrafe hat der Schiedsrichter nicht mehr die Möglichkeit, eine gelbe Karte zu zücken. Es folgt direkt Gelb-Rot, oder eben Rot. Eine Zeitstrafe wird also wie eine gelbe Karte gewertet.

Aufrufe: 07.7.2022, 07:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor