2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Beherzter Trikotgriff, unten einhaken: Der Nördlinger Jakob Mayer stoppt den 65-Torschützen Anthony Manuba.
Beherzter Trikotgriff, unten einhaken: Der Nördlinger Jakob Mayer stoppt den 65-Torschützen Anthony Manuba. – Foto: Habschied

65-Coach Akkurt vermisst Killerinstinkt: "Sonst erreichen wir gar nix"

Deutliche Heimpleite gegen Nördlingen

Der TSV Dachau 1865 hat sein Heimspiel gegen Nördlingen nach früher Führung noch deutlich 1:4 verloren. Trainer Akkurt fand deutliche Worte.

Dachau – Vollgas, Pressing, der Gegner kommt gar nicht klar. Und dann zur Belohnung noch ein frühes Tor: So, wie die Bayernliga-Fußballer des TSV Dachau 1865 am Samstag auf eigenem Platz gegen den TSV Nördlingen losgelegt haben, dürfte Trainer Orhan Akkurt sich das vorgestellt haben. Nur leider hielt die Phase der großen Euphorie nur zehn Minuten an. Dann traf Nördlingen zum Ausgleich – und fortan war von Dachauer Dominanz nichts mehr zu sehen. Das Spiel ging letztlich 1:4 (1:3) verloren.

1865 gibt in der Anfangsphase den Ton an – wird belohnt durch Manubas Führungstreffer

„Das war ein großer Rückschritt“, gab Akkurt zu. Was sein junges Team noch drei Tage vorher beim knappen 2:1-Sieg bei Türkspor Augsburg gut gemacht hatte, wollte diesmal nicht klappen. Nicht im Angriff, nicht in der Defensive.

Dabei hatte alles wunschgemäß begonnen. Dachau übernahm vom Anpfiff weg das Kommando, Neuzugang Eren Emirgan hatte nach zwei Minuten schon eine gute Chance, die noch ungenutzt blieb. Doch kurz darauf klingelte es. Nach einem sehenswerten langen Seitenwechsel von Orkun Tugbay hat Anthony Manuba auf der linken Seite viel Platz. Manuba zieht nach innen, sein Flachschuss wird noch leicht, aber unhaltbar abgefälscht (6.). Wenig später hatte Nickoy Ricter eine gute Chance aufs 2:0, doch sein Lupfer wurde sichere Beute von Nördlingens Tormann Daniel Martin.

Lange Bälle der Nördlinger bereiten Akkurt-Team Probleme

Das 1:1 in der 10. Spielminute offenbarte, wo die Dachauer Defensive ihre Probleme hatte: mit langen Bällen. Der umtriebige Mirko Puscher setzte Alexander Schröter in Szene, der starke Stürmer nutzte die erste Nördlinger Tormöglichkeit zum Ausgleich.

Akkurt wollte die Schwäche bei langen Pässen nicht allein den Abwehrspielern anlasten. In diesen Szenen habe häufig die nötige Unterstützung im Mittelfeld gefehlt. Soll heißen: Die Nördlinger konnten die langen Bälle halt auch weitgehend unbehelligt schlagen. Akkurt: „Dann wird’s immer gefährlich.“

Schröter dreht Spiel mit Doppelpack – Dachau kommt ohne "Killerinstinkt" nicht zurück in die Partie

Noch vor der Pause verschafften sich die als Schlusslicht angereisten Gäste einen komfortablen Vorsprung. Erst hielt Schröter bei einem Rückpass von der Grundlinie aus den Fuß hin (29.), dann traf Abwehr-Hüne Paul Rauser nach einer Ecke per Kopf (43.).

Weg war das Spiel aus Dachauer Sicht jedoch noch lange nicht. Es eröffneten sich immer wieder Chancen auf eine Wende. Doch entweder parierte der gute Nördlinger Keeper Martin so wie bei einer dicken Doppelchance für Daniel Zanker und Sebastiano Nappo, oder der Ball wurde gerade noch so von der Linie geschlagen wie bei einem Versuch von Eren Emirgan. „Hier fehlt uns der Killerinstinkt“, meinte Coach Orhan Akkurt nach dem Spiel. Auch ein Topkeeper wie der Nördlinger müsse bei solchen Gelegenheiten mal überwunden werden, „mit Wucht und Wille“.

Überhaupt der Wille. Die Dachauer liefen und werkelten, doch die letzte Überzeugung war nicht so recht erkennbar. Nördlingen sei hier voraus gewesen, befand Akkurt.

Akkurt appelliert an seine Mannschaft: "Müssen uns schnell ans Bayernliga-Niveau gewöhnen"

Dachaus Trainer hat einen sehr jungen Kader zu betreuen. „Aber ich will nicht alles aufs Alter schieben“, sagte Akkurt. Die Mannschaft müsse sich schleunigst ans Bayernliga-Niveau gewöhnen, „sonst erreichen wir gar nichts“.

Nördlingen hatte nicht viel Mühe, das Ergebnis zu halten. Dass Simon Gruber jedoch kurz vor Schluss noch nach einem Konter über links mit einem Schuss ins kurze Eck auf 1:4 stellte, war dann des Guten ein wenig zu viel.

Aufrufe: 030.7.2023, 14:19 Uhr
Thomas LeichsenringAutor