2024-04-29T14:34:45.518Z

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Eiskalt zugeschlagen: Daniel Werner (Nr. 7) trifft zum Wartenberger 2:0 gegen BSG-Keeper Marcel Lisson. Thomas Götzberger, Maximilian Gebhard und Thomas Hamburger (Bild oben, v. l.) können nicht mehr eingreifen.
Eiskalt zugeschlagen: Daniel Werner (Nr. 7) trifft zum Wartenberger 2:0 gegen BSG-Keeper Marcel Lisson. Thomas Götzberger, Maximilian Gebhard und Thomas Hamburger (Bild oben, v. l.) können nicht mehr eingreifen. – Foto: Dominik Findelsberger

18 Punkte Vorsprung – Wartenberg schießt sich zur Meisterschaft: „Beeindruckend“

Kreisliga-Aufstieg perfekt

Schon zwei Tage vor Bayer Leverkusen in der Bundesliga feierte der TSV Wartenberg die Meisterschaft in der Kreisklasse und das ausgerechnet gegen einen Rivalen.

Taufkirchen – Souverän und frühzeitig hat der TSV die Rückkehr in die Kreisliga perfekt gemacht. Das Meisterstück bei Mitabsteiger BSG Taufkirchen war phasenweise ein Klassenunterschied. Wartenberg war mit einem 20-Mann-Kader angereist, nutzte jeden Taufkirchener Fehler eiskalt aus, siegte auch in der Höhe verdient 5: 2 und feierte ausgerechnet auf dem Feld des großen Rivalen fünf Spieltage vor Schluss die verdiente Meisterschaft.

Gut 180 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit ein rasantes Spiel mit einem Tempo auf hohem Niveau. Taufkirchen versuchte Wartenberg zunächst kommen zu lassen und lauerte auf Fehler. Den ersten gravierenden Schnitzer aber machte ausgerechnet die BSG. In der 13. Minute standen gleich drei Wartenberger völlig blank. Einer davon war Nikolai Davydov, der eiskalt zum 1:0 vollstreckte.

Wartenberg gelingt Meisterstück gegen Taufkirchen

Die Gastgeber aber waren gut drin im Spiel und hatten Pech, dass Anton Mundigls Ball nicht den Weg ins Tor fand, sondern knapp drüber segelte. Nur vier Minuten später scheiterte Thomas Hamburger, dessen Kopfball knapp über den Querbalken zischte. Anders machte es das Team von Christian Grüll. In der 36. Minute spielten sich die Gäste erneut schön durch den Strafraum, und Daniel Werner erhöhte auf 2:0.

Taufkirchen aber blieb bissig. Als das halbe Stadion einen Handelfmeter für die Hausherren forderte, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Paul Görner stumm. Doch die BSG setzte stark nach und kam nur Sekunden später nach einem sehenswerten Steckpass durch Thomas Heilmeier zum Anschlusstreffer. Nach einem harten Einsatz an der Strafraumkante gegen Manuel Engl forderte nun Wartenberg einen Elfmeter, erneut ließ der Schiedsrichter weiterlaufen. Mit dem Pausenpfiff verpasste erneut Heilmeier per Freistoß den Ausgleich. Der Schuss ging knapp über das Tor von TSV-Keeper Florian Rott.

Jubel an alter Wirkungsstätte: Christian Grüll war einst Taufkirchens Aufstiegstrainer in die Bezirksliga. Jetzt feierten ihn seine Wartenberger mit einer Bierdusche (Bild links). Ab der kommenden Saison spielt Wartenberg dann wieder in der Kreisliga.
Jubel an alter Wirkungsstätte: Christian Grüll war einst Taufkirchens Aufstiegstrainer in die Bezirksliga. Jetzt feierten ihn seine Wartenberger mit einer Bierdusche (Bild links). Ab der kommenden Saison spielt Wartenberg dann wieder in der Kreisliga. – Foto: Dominik Findelsberger

„So wie die Mannschaft die ganze Saison aufgetreten ist, war das super.“

Christian Grüll, Trainer des TSV Wartenberg.

Nach dem Wechsel konnten beide Teams das hohe Tempo nicht mehr gehen, und bei der BSG schlichen sich teils gravierende Fehler ein. Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn haperte es in einer eigentlich durchsichtigen Situation an der Zuordnung, und der kurz zuvor eingewechselte und völlig allein gelassene Michael Reischl erhöhte auf 3:1.

In der 54. Minute konnte Taufkirchens Torhüter Marcel Lisson in seinem ersten Spiel einen harmlosen Ball nicht festhalten, diesmal staubte Reischl ab, schnürte einen Doppelpack und erhöhte auf 4:1. Nun drohte die BSG völlig auseinanderzubrechen. Nach einer Freistoßflanke war der Ball eine gefühlte Ewigkeit in der Luft, dennoch konnte die anfällige BSG-Defensive nicht klären und Daniel Bauer unbedrängt zum 5:1 einköpfen.

Spätestens jetzt standen die Kaltgetränke für die Meisterfeier bereit, und die Meister-Shirts wurden herausgeholt. So ließ auch bei Wartenberg die Konzentration noch einmal nach, und Götzberger traf unbewacht nach einem Freistoß der Hausherren in der 69. Minute zum 2:5.

Christian Grüll, Trainer des TSV Wartenberg: „Es ist schon beeindruckend, was die Mannschaft geliefert hat. Jetzt hat sie 18 Punkte Vorsprung. Auch wenn das heute nicht unser bestes Spiel war, das ist egal. So wie die Mannschaft die ganze Saison aufgetreten ist, war das super.“

Thomas Bachmaier, Spielertrainer der BSG Taufkirchen: „Bis zum 1:4, als die Luft nach diesem Scheiß-Standard raus war, waren wir richtig gut drin. Darüber bin ich auch sehr zufrieden. Wir hatten sie dort, wo wir sie haben wollten, und das Spiel war mehr als offen. Die Wartenberger haben teilweise gar nicht gewusst, wie sie ihre Tore gemacht haben, jeder Schuss war einfach im Tor. In der ersten Halbzeit war so viel mehr drin, und es war einfach blöd, dass wir da so billige Tore kassiert haben. Im eigenen Stadion ihnen beim Feiern zuschauen zu müssen, tut natürlich weh. Das wollten wir ihnen eigentlich versauen. Aber wir sind faire Verlierer.“

Aufrufe: 015.4.2024, 14:20 Uhr
Redaktion ErdingAutor