2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Packender Zweikampf zwischen dem Reuther Kapitän Fabian Mark (links) und dem Altenstädter Angreifer Florian Prantzke. Der Kreisligist entschied das Relegationsspiel deutlich zu seinen Gunsten.
Packender Zweikampf zwischen dem Reuther Kapitän Fabian Mark (links) und dem Altenstädter Angreifer Florian Prantzke. Der Kreisligist entschied das Relegationsspiel deutlich zu seinen Gunsten. – Foto: Creativ-Action.de

1:5 – Altenstadt/WN im Rele-Match gegen Reuth chancenlos

Während der Kreisligist einen ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt macht, muss der Kreisklassen-Zweite auf eine dritte Chance hoffen, noch aufsteigen zu können

Nichts zu erben gab es für den SV Altenstadt/WN, seines Zeichens Vizemeister der Kreisklasse Ost, im Relegationsspiel am Dienstagabend gegen den Kreisliga-Zwölften TSV Reuth. Die Männer von Coach Werner Eisenhut setzten sich deutlich mit 5:1 durch und gaben damit der Hoffnung Nahrung, auch in der kommenden Saison der Kreisliga anzugehören. Den letzten und entscheidenden Schritt möchten die Reuther nun am kommenden Freitag um 18.30 Uhr in Kirchenthumbach tun, wenn sie auf den FC Edelsfeld, Zweiter Kreisklasse West, treffen. Der Gewinner dieser Partie ist dann Kreisligist. Der Unterlegene hätte ebenfalls noch eine Chance – aber nur dann, wenn der 1. FC Rieden nicht in die Bezirksliga-Relegation muss – und würde dann auf die Altenstädter treffen.


Nach einer Gedenkminute für den am Samstag verstorbenen SVA-Vorsitzenden Jürgen Eckert eröffnete Schiedsrichter Hann aus Vilseck eine Partie, in der der Kreisligist von Anfang an keine Zweifel aufkommen ließ, wer als Sieger den Platz verlassen sollte. Nachdem der Reuther Jonas Zeitler in der 4. Minute bei einer ersten Großchance noch an Keeper Fabian Gersing gescheitert war, zappelte die Kugel dann doch in der 9. Minute schon im Netz des Kreisklassisten. Justus Bader hatte sich in der Altenstädter Hälfte des Spielgeräts ermächtigt, steckte geschickt durch auf den alleingelassenen, aber stark abseitsverdächtig lauernden Fabian Höcht, der dem SVA-Goalie keine Chance ließ. Nachdem Altenstadt fast im Gegenzug hätte ausgleichen können - Julian Bäumler traf in bester Schussposition den Ball nicht richtig (11.) - legte Reuth auf der Gegenseite nach. Ein herrlicher Diagonalball Fabian Marks über die gesamte SVA-Abwehr hinweg fand Fabian Höcht, der sich trotz Behinderung von gleich drei Gegenspielern in der Box durchsetzte und die Kugel vorbei an Keeper Gersing ins Netz zum 2:0 bugsierte.

Dieser Treffer verfehlte seine Wirkung nicht, Altenstadt wankte nun sichtlich, was sich der Kreisligist eiskalt zunutze machte. Jonas Zeitler setzte sich unwiderstehlich an der Torauslinie durch, passte in den Rücken der SVA-Abwehr, wo Fabian Quast per Direktabnahme auf ein schon vorentscheidendes 3:0 stellte. Nach kurzer Schockstarre hielt Altenstadt in Folge dagegen und kam gegen die sichtlich den Fuß vom Gas nehmende Eisenhut-Crew nun besser zum Zug. Vor allem Fabian Zaus und Florian Prantzke setzten nun in der Offensive erste Akzente, erarbeiteten sich auch Chancen, wobei aber entweder das Ziel knapp verfehlt wurde, oder TSV-Schlussmann Lukas Koellner einem Torerfolg im Wege stand. Machtlos war er aber dann dennoch in der 44. Minute, als Florian Prantzke etwa aus 20 Metern zentraler Mittelstürmerposition flach ins linke untere Eck zum Anschlusstreffer einnetzte.

Wer nach der Pause eine Altenstädter Mannschaft erwartet hatte, die energisch ihre Aufholjagd fortsetzen würde, wurde eines Besseren belehrt. Der Kreisligist übernahm sofort wieder das Ruder und bemühte sich sichtlich, mit einem frühen vierten Treffer eine frühe Entscheidung herbeizuführen. Jonas Zeitler hatte in Spielminute 51 das 4:1 dann auch auf dem Fuß, konnte Goalie Gersing aber aus kurzer Distanz nicht überwinden. Dann folgte ein Doppelschlag innerhalb von 120 Sekunden, der nach nicht einmal einer Stunde dazu führte, dass die Messe gelesen war. Zunächst schlenzte Justus Bader das Runde aus halblinker Position geschickt an den Innenpfosten, von wo aus die Kugel dann ins Tor prallte (54.), ehe Markus Schiener vom rechten Strafraumeck anlegte und das Spielgerät ins lange Eck zum 5:1 platzierte (56.). Die letzte halbe Stunde verlief dann ohne größere Höhepunkte. Reuth schaltete in den Verwaltungsmodus, Altenstadt blieb bemüht, zumindest Ergebniskosmetik betreiben zu können. Bei der besten Möglichkeit in Hälfte 2 zwang der unermüdlich rackernde SVA-Angreifer Florian Prantzke Torhüter Koellner mit einem Schlenzer nach 68 Minuten zu einer Glanzparade. Als der überzeugend leitende Unparteiische dann pünktlich abpfiff - die Partie war über die gesamte Distanz wohltuend fair geblieben - war dem nie aufgebenden Kreisklassisten bewusst geworden, dass der höherklassige Gegner an diesem Abend einfach eine Nummer zu groß war.

Altenstadts Coach Michael Nordgauer erkannte die Überlegenheit der Reuther an, an deren verdienten Sieg gab es auch von seiner Seite aus keine Zweifel: "Über allem steht doch, dass die Teilnahme an Relegation für uns als Aufsteiger aus der A-Klasse ein absoluter Bonus ist. Egal was nun noch kommt, wir schauen mit Stolz auf die Saison zurück. Heute sind wir an unsere Grenzen gestoßen, 0:3 nach 20 Minuten, da war schon alles entschieden. Ob nun die Geschehnisse der letzten Tage im Kopf des ein oder anderen Spielers eine Rolle spielten, weil wir teilweise vogelwild umeinandergerannt sind, vermag ich nicht zu sagen, man hätte es fast meinen können. Nun, der Reuther Sieg war natürlich hochverdient, wir müssen jetzt abwarten, wie und ob es für uns noch weiter geht. Ganz ehrlich aber, es gibt für uns momentan Wichtigeres, als die Relegation", so der SVA-Coach unmittelbar nach dem Abpfiff.

Und auch ein zufriedener TSV-Übungsleiter Werner Eisenhut gab FuPa noch auf dem Spielfeld ein kurzes Statement: "Wir waren vor unserer letzten Chance gespannt, aber auch angespannt. Wir wollten vieles besser machen, als zuletzt gegen Hirschau und das ist uns, so denke ich, doch sehr gut gelungen. Vor allem an der Verwertung der Torchancen wollten wir den Hebel ansetzen, das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt. Entscheidend war dann, dass wir gleich nachlegen konnten, so konnten wir es uns nach dem 3:0 auch leisten, eine schwächere Phase zu nehmen und den Anschlusstreffer zuzulassen. Zur Halbzeit war die Devise klar, möglichst schnell auf ein viertes entscheidendes Tor gehen, das ist uns ja dann auch gelungen. Bei einigen angeschlagenen Spielern gilt es nun, das Training in dieser Woche zu dosieren, um mit der gleichen Entschlossenheit an die Aufgabe Edelsfeld herangehen zu können."

Tore: 1:0 Fabian Höcht (9.), 2:0 Fabian Höcht (16.), 3:0 Fabian Quast (21.), 3:1 Florian Prantzke (44.), 4:1 Justus Bader (54.), 5:1 Markus Schiener (56.) - Schiedsrichter: Markus Hann - Zuschauer: 514 in Wurz

Aufrufe: 024.5.2023, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor