2024-04-30T13:48:59.170Z

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In dieser Szene erzielt Merzens Stefan Lohbeck das 2:0. Achmer (orange Trikots) muss jetzt auf Schützenhilfe hoffen.
In dieser Szene erzielt Merzens Stefan Lohbeck das 2:0. Achmer (orange Trikots) muss jetzt auf Schützenhilfe hoffen. – Foto: Rolf Kamper

Ein Wasserschaden wirbelt Staub auf

Kreisliga: Der Absteiger kommt entweder aus Achmer oder aus Ueffeln / TSV sagt entscheidendes Spiel gegen Bramsche kurzfristig ab

In der Fußball-Kreisliga hat eine Spielabsage in Ueffeln am Wochenende für viel Wirbel gesorgt. So bleibt nämlich vorerst offen, wer absteigen muss. Klar ist: Es trifft entweder den TSV Ueffeln oder den SC Achmer.

Am Freitag rettete sich zunächst die SG Voltlage mit einem 2:1-Sieg in Neuenkirchen vor dem Abstieg aus der Kreisliga. Damit erhöhte sich der Druck auf den Tabellenletzten Merzen, für den am Samstag nur ein Sieg beim SC Achmer den Absturz in die Kreisklasse verhindern würde.

Die Löwen gaben von vornherein Gas und wurden schon in der 4. Minute belohnt, als Marcel Holstein die Führung erzielte. In der 35. Minute sah Achmers Christoph Ahrens nach einer Notbremse auch noch die Rote Karte. In Unterzahl tat sich Achmer schwer, bekam kurz vor der Pause aber die Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem Foul an Rene Erf gab es Elfmeter für die Hausherren. Den Schuss von Malik Urner wehrte Merzens Torwart Georg Glins aber mit einer starken Parade ab. „Im Prinzip lief alles gegen uns“, fasste SCA-Trainer Marcel Tannfeld die erste Halbzeit zusammen.

Auch im zweiten Durchgang war Merzen die gefährlichere Mannschaft, das 2:0 fiel in der 64. Minute durch Stefan Lohbeck. Die Zeit verstrich, doch am Ende wurde es tatsächlich wieder spannend. Nach dem Anschlusstreffer von Achmers Rouven Benitz (84.), machten die Gastgeber Druck und Merzen musste sich bis zum Abpfiff zittern. „Ein zweites Tor sollte uns nicht mehr gelingen, es wäre auch nicht verdient gewesen“, meinte Marcel Tannfeld mit Bezug auf die volle Spielzeit.

Sa., 28.05.2022, 16:00 Uhr

Durch die Niederlage war klar, dass die Achmeraner nun Schützenhilfe vom FCR Bramsche brauchten, die am Sonntag in Ueffeln spielen sollten. Der TSV Ueffeln war durch die Siege von Voltlage und Merzen nun Tabellenletzter, ein Unentschieden würde aber reichen, um an Achmer vorbeizuziehen. Nur kurze Zeit nach dem Abpfiff in Merzen trudelte aber die Nachricht ein, dass das Spiel in Ueffeln ausfällt.

„Der Platzwart hat mich angerufen und gesagt, dass der Platz nicht bespielbar ist. Das Spiel muss neu angesetzt werden“, erklärte Ueffelns Manager Frank Barrenpohl am Sonntag. Eine Rohrleitung für die Sprenkleranlage sei direkt am Mittelkreis defekt gewesen, weshalb man dort den Rasen habe aufbuddeln müssen.

Auf Nachfrage bestätigte die Stadt Bramsche am Montag, dass es vor gut zwei Wochen dort Arbeiten gegeben habe; unter Mithilfe des Betriebshofs sei die Zuleitung auf dem städtischen Sportplatz in Ueffeln erneuert worden. Seitdem habe es aber keine Meldung von TSV-Seite gegeben, dass die Anlage immer noch Probleme mache. Auch am Samstag oder Sonntag habe niemand den Betriebshof informiert.

Die Absage des letzten Kreisligaspiels der Saison rief auch Staffelleiter Hans Dresmann auf den Plan. Das Spiel müsse bis zum 12. Juni nachgeholt werden, erklärte er. Ein konkreter Termin war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Dresmann betonte aber auch, dass er eine schriftliche Bestätigung benötige, dass der Platz in Ueffeln nicht bespielbar war. Dies liegt in der Verantwortung des Fachbereichs 3 der Bramscher Stadtverwaltung, wie Pressesprecher Yannick Richter am Montag mitteilte.

Die späte Spielabsage sorgte auch deshalb für Argwohn, weil der TSV zuvor schon vergeblich versucht hatte das Spiel zu verlegen. Die Partie hat nicht nur hohe sportliche Bedeutung, sondern sie fiel auch mit dem Ueffelner Schützenfest zusammen. In den Wochen zuvor habe er dem FCR sechs verschiedene Alternativtermine genannt, eine Verlegung sei von den Bramschern aber abgelehnt worden, berichtete Frank Barrenpohl.

„Hier im Dorf war Schützenfest und unsere Jungs wollten da natürlich feiern“, sagte der TSV-Teammanager gegenüber unserer Redaktion. „Da war der Wasserschaden aus unserer Sicht ein glücklicher Zufall, wenn man so will.“ Absicht sei der Spielausfall aber nicht gewesen, beteuerte Barrenpohl.

„Das passt uns gar nicht, weil wir natürlich wissen wollen, ob wir in der Kreisliga bleiben oder nicht“, sagt Achmers Trainer Marcel Tannfeld. „Wir müssen jetzt einfach warten. Wir hatten es selber in der Hand, aber haben unsere Matchbälle nicht genutzt.“ Die Achmeraner hoffen nun, dass der FCR den TSV am Nachholtermin schlägt.

Die Bramscher Fußballer sind sich ihrer Rolle bewusst. „Jetzt sind wir plötzlich in der Pflicht. Wir gehen aber eh schon am Stock, weil wir kaum noch fitte Spieler haben“, gibt FCR-Trainer Heino van den Berg Einblick. Wegen vieler Verletzungen schleppte sich sein Team durch die vergangenen Wochen. Auch deshalb habe man das Spiel in Ueffeln nicht verschieben wollen. Nach dem Spiel am Sonntag sollte eigentlich nur noch das Spiel um Platz drei im Kreispokal am kommenden Samstag in Alfhausen anstehen. Nun steht aber ein Nachholtermin gegen Ueffeln unter der Woche zur Debatte. „Das heißt, unsere ganzen Studenten müssen wieder zurückkommen, damit wir überhaupt genug Spieler haben“, verdeutlicht van den Berg den Engpass.

Aufrufe: 031.5.2022, 17:15 Uhr
Matthias BenzAutor