2024-05-29T12:18:09.228Z

Ligabericht
Fußballrentner gegen Torschütze: Marcel Wollenberg (l.) versucht, Oberammergaus Marvin Otto zu bremsen.
Fußballrentner gegen Torschütze: Marcel Wollenberg (l.) versucht, Oberammergaus Marvin Otto zu bremsen. – Foto: or

1. FC Gap II trotz Aufstiegsrunde keineswegs entspannt – Oberammergau überzeugt

Sorgen bei Spitzenteam, viel Lob anderswo

Die Karten um Auf- und Abstiegsrunde sind gemischt in der A-Klasse. Doch keine Mannschaft lehnt sich zurück, es wird weiter gekämpft. Und gebangt.

Landkreis – Sorgenvoll blickt ausgerechnet der 1. FC Garmisch-Partenkirchen II aus dem Spitzentrio in die Zukunft, entspannt dagegen Murnau und Grainau. Uffing, Eschenlohe, Oberammergau und Ohlstadt freuen sich weiter über ihren Aufwärtstrend – auch wenn das Ergebnis nicht überall freudig stimmt.

SV Uffing II – 1. FC Penzberg II 1:2 (0:1)

Schiedsrichter: Michael Brandl (Höhenrain).

Zuschauer: 46. – Tore: 0:1 (40.) Sik, 0:2 (65.) Yerli, 1:2 (83.) Diepold. – Gelb-Rot: Kurtar (Penzberg/72.).

Im Kellerduell hätte es fast geklappt. Am Ende aber schlichen die Kicker des SV Uffing wieder als zweiter Sieger vom Platz. „Von der Leistung war’s in Ordnung, aber in den entscheidenden Situationen reicht es nicht“, anaylsiert Sebastian Graf die 1:2-Niederlage gegen die Penzberger Reserve. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung endete mit dem 0:1. Hinzu kam ein Schlenzer mit Sonntagsschuss-Charakter – 0:2. Pech gesellte sich dazu, als Florian Popp und Kilian Neuner mit ihren Versuchen nur die Querlatte trafen. In Überzahl – ein Gästespieler fiel wegen Disziplinlosigkeit vom Feld – gelang Alex Diepold nach Steckpass lediglich noch der Anschlusstreffer. „So wie wir es eigentlich machen wollen“, lobte Graf das Muster. Insgesamt aber fehlt dem Team einfach die Qualität. „Es scheitert oft an den Pässen vor dem Abschluss“, betont der Trainer. „In guten Momenten treffen wir häufig die falsche Entscheidung.“ or

TSV Murnau II – SV Eschenlohe 2:1 (1:1)

Schiedsrichter: Dragan Dekic (Benediktbeuern). – Zuschauer: 85. – Tore: 1:0 (21.) Voß, 1:1 (29.) Böhmer, 2:1 (74.) Kollmann.

Michael Schmid konnte kaum fassen, was er sah: ein mutiges Team aus Eschenlohe, das so ganz anders kickte als im Hinspiel, in dem der SVE lediglich ein Abwehrbollwerk sondergleichen aufgebaut hatte. „Das war extrem und einmalig“, sagt Florian Mayr, Trainer in Eschenlohe. Damals hatten zu viele Kräfte gefehlt. In Murnau aber boten beide Teams eine ansehnliche Partie, die die Gastgeber 2:1 gewannen und damit mindestens Platz zwei sicherten. „Perfekte Ausgangslage“, urteilt TSV-Coach Schmid vor dem „Bonusspiel“ um Rang eins gegen Grainau am kommenden Wochenende.

Kollege Mayr freute sich zwar über den guten Auftritt, ärgerte sich aber über den Ausgang, den zwei Fehler ermöglichten. Beim 0:1 ließ der SVE Gegner Murnau seine größte Stärke, das Kombinationsspiel, ausleben. Am Ende der Stafette stand Adrian Voß. „Schöne Flanke, schöner Kopfball“, beschreibt Mayr. Gegentreffer zwei, das Murnauer Siegtor, fiel per Konter nach individuellem Fehler, als Eschenlohe kollektiv den Vorwärtsgang eingelegt hatte. Florian Kollmanns sehenswerter Schuss aus 16 Metern schlug unhaltbar ein. Schön, findet Mayr, „dass wir es lange offen gehalten haben“. Nach der Murnauer Anfangsoffensive hatte er umgestellt. Sein Team attackierte früher, erzwang einen Abspielfehler, der im 1:1 von Lukas Böhmer mündete. „Wir waren raus aus dem Spiel“, klagt Schmid. Die Pause rettete Murnau in dieser Phase. am

TSV Oberammergau – 1. FC GAP II 4:0 (2:0)

Schiedsrichter: Walter Timm (Peißenberg). – Zuschauer: 39. – Tore: 1:0 (24.) Otto, 2:0 (42.) S. Drewing, 3:0 (47.) Sretenovic, 4:0 (53.) Hensold.

Die Ernüchterung kann Sascha Staab nicht verhehlen. Natürlich wusste er, worauf er sich einlässt, als er entgegen ursprünglicher Ablehnung die Reserve des 1. FC doch als Coach übernahm. Dass es irgendwann so zäh werden würde, war dennoch nicht abzusehen. Wie nahezu immer in den vergangenen Wochen mangelte es beim FC an Personal. Und zwar massiv. Co-Trainer Sinan Erdem musste ran, selbst Fußballrentner Marcel Wollenberg stand in der Startelf. „Es ist etwas perspektivlos und deswegen schlimm für mich“, sagt Staab. „So ist der Kader zu schlecht.“ Geschwindigkeitsdefizite bei den Gegentreffern verwundern nicht. „Und nach dem 0:2 war es dann wichtiger, untereinander zu streiten und den Schiri als Grund zu suchen“, moniert der Trainer.

Markus Mayr indes war rundherum zufrieden. „Die Einstellung hat gepasst, die Mannschaft spielt endlich wieder Fußball.“ Der Zug in die Meisterrunde ist wegen des schlechteren direkten Vergleichs zwar abgefahren, aber mit diesem Engagement müssen sich die Oberammergauer keine Sorgen machen. Marvin Otto pflückte einen Florian-Noll-Freistoß herunter und schob zum 1:0 ein. Dann setzte sich Hanno Hensold über halblinks durch, Zuspiel auf Stefan Drewing – 2:0. Nach der Pause erhöhten Luka Sretenovic und Hensold. or

FC Mittenwald – FC Megas GAP 4:1 (1:1)

Schiedsrichter: Ilhan Yücel (FC Bayern München). – Zuschauer: 45. – Tore: 1:0 (9.) Schug, 1:1 (20.) Eke, 2:1 (47.) Kunze, 3:1 (72.) Kunze, 4:1 (79.) Ritter.

Theodoros Tegos verließ Mittenwald mit viel Frust. Zwei Elfmeter hatte Schiedsrichter Ilhan Yücel aus seiner Sicht dem FC Megas verwehrt. Dazu musste der Trainer, zu aktiver Zeit selbst Torwart, drei grobe Patzer seines Keepers Rashwan Attal mit ansehen. „Der war angeschlagen.“ Die drei Aussetzer hätten natürlich auf die Psyche seines Teams geschlagen. „Der Bessere und Glücklichere hat gewonnen“, sagt Tegos nach dem 1:4 in Mittenwald. Genauso sah’s Max Tauwald vom FCM. In beiden Halbzeiten ging es auf und ab, doch seine Mannschaft schoss zur richtigen Zeit die Tore und nutzte die Chancen effizienter. Besonders das 2:1 mit der ersten Aktion nach der Pause von Jan Kunze schmerzte die Gäste aus Garmisch-Partenkirchen. Im Gegensatz zum FC Megas stand bei den Mittenwaldern der beste Mann im Tor. Frederick Kirchner parierte nicht nur einige Schüsse gut, sondern verlieh mit seiner Strafraumbeherrschung der ganzen Abwehr Sicherheit. „Er hat uns Stabilität gegeben“, lobt Trainer Tauwald. Nochmals Kunze sowie Fabian Rotter machten in der Schlussphase alles klar. Gäste-Coach Tegos wollte zwei Mann unbedingt von jeder Kritik ausnehmen: Abwehrmann Wahid Ghlamian sowie Torschütze Christian Eke. Als Reaktion kündigte der Coach für nächste Woche in Ohlstadt eine Überraschung an. Mehr wollte er nicht verraten. am

SV Ohlstadt II – SC Eibsee Grainau 0:0

Schiedsrichter: Vitus Waibel (SV Eberfing). – Zuschauer: 100.

Das nackte Resultat bringt die Reserve des SV Ohlstadt nicht weiter. Ein Achtungserfolg ist das torlose Remis gegen den SC Eibsee Grainau aber auf alle Fälle. „Wir wollten auch gegen den Spitzenreiter punkten“, betont Stefan Frombeck nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Im ersten Abschnitt waren die Hausherren einem Treffer näher. Thomas Benedikt jagte den Ball über die Querlatte, Hannes Frombeck umspielte Tormann Franz Maurer, erwischte dann aber den Ball nicht mehr. „Zwei Top-Chancen“ merkt Frombeck an. Vor allem gefiel dem Trainer, dass seine Elf gegen das Mittelfeld guten Zugriff bekommen habe. „Grainau konnte sich keine nennenswerten Chancen erarbeiten.“ Dass die Laufarbeit gegen ein physisch präsentes Team Körner kostet, war klar. „Im zweiten Abschnitt hat uns der letzte Punch gefehlt.“ Christoph Saller nickte die klassische Nullnummer ebenfalls ab. „Wir hatten etwas mehr Ballbesitz, haben aber recht wenig draus gemacht“. Der SC-Coach lobte die Ordnung der jungen SVO-Mannschaft. „Sie ist gut gestanden, deswegen war es schwierig für uns.“ or

Aufrufe: 031.10.2022, 15:44 Uhr
Andreas MayrAutor