2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Getrennte Wege gehen in der kommenden Saison der VfR Würzberg (rotes Trikot) und der SV Beerfelden. Während die Beerfelder in die A-Liga aufstiegen, muss der VfR kommende Runde einen neuen Anlauf unternehmen.	Archivfoto: Herbert Krämer
Getrennte Wege gehen in der kommenden Saison der VfR Würzberg (rotes Trikot) und der SV Beerfelden. Während die Beerfelder in die A-Liga aufstiegen, muss der VfR kommende Runde einen neuen Anlauf unternehmen. Archivfoto: Herbert Krämer

Erneut wird das Ziel A-Liga angepeilt

Der VfR Würzberg hofft, in der neuen Runde nicht schon wieder vom Verletzungspech gebeutelt zu werden

Am Ende der abgelaufenen Spielzeit fehlten dem Odenwälder B-Ligisten VfR Würzberg lediglich sechs Punkte, um doch noch auf den Aufstiegsexpress aufzuspringen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so wird Würzberg einen weiteren Anlauf unternehmen, diesmal vielleicht rechtzeitig in den Zug in Richtung A-Liga einzusteigen.

Wenn die Verletzungsmisere nicht so erbarmungslos zugeschlagen hätte, dann wäre der VfR wohl längst wieder mit den Saisonplanungen für die Kreisliga A beschäftigt. Auch der beste Angriff mit 82 Toren half dem VfR letztlich nicht über die Schwelle. So stand am letzten Spieltag der dritte Tabellenplatz, und der reichte nicht zur Rückkehr in die A-Liga.

Es fing schon im ersten Spiel in Rimhorn an (2:4), wo sich der gerade erst neu verpflichtete Spielertrainer Jan Ballmert zu seinem einzigen Einsatz in der letzten Runde quälte und danach am lädierten Knöchel operiert werden musste. Christopher Breitwieser, ebenfalls eine der Korsettstangen im Würzberger Spiel, fiel ebenfalls eine gesamte Spielzeit aus. „Besonders eingeschränkt traten wir auf, als auch noch Jens Waldhoff vier, fünf Wochen am Stück ausfiel. Er kam ja mit Gruppenliga-Erfahrung vom VfL Michelstadt und ist mit seinen offensiven Qualitäten im Mittelfeld einfach nicht zu ersetzen“, informierte Ballmert über eine sich immer dramatisierende Personallage beim B-Ligisten, der zu allem Überfluss mit Simon Strauß (längere Zeit außer Gefecht gesetzt) und Routinier Christoph Löb zwei weitere wichtige Akteure auf die Streichliste für mehrere Spieltage setzen musste.

Und so verlor der VfR vor der Winterpause überraschend vor eigenem Publikum gegen Brensbach (0:2) und bei Günterfürsts Reserve (0:5). In Hiltersklingen sowie Haingrund kam die Würzberger Elf nicht über eine Punkteteilung heraus. Als der VfR dann auch noch unmittelbar vor Eintritt in die Winterpause in Hainstadt die Punkte liegen ließ, war der Rückstand zu Aufstiegsplätzen schon so beträchtlich, dass alle Aufstiegshoffnungen schon frühzeitig beerdigt werden mussten. Gegen die Top-Teams der Liga präsentierte sich die Mannschaft wiederum bemerkenswert kämpferisch und durchsetzungsfähig: Meister Breitenbrunn verlor beide Spiele jeweils 1:3, und auch Vizemeister und Aufsteiger SV Beerfelden gelang kein Sieg, musste sich mit einem 0:1 und 2:2 zufriedengeben. Die Punktverluste gegen die vermeintlich schwächeren Mannschaften kosteten die Würzberger also den Aufstieg. Immer da, wo der VfR die Initiative hätte ergreifen müssen, fehlte es einfach an Ideen und Zielstrebigkeit.

In der Rückrunde stellte die Ballmert-Elf die beste Mannschaft der B-Liga: Neun Siege, drei Punkteteilungen und nur zwei Spielverluste reichten dann aber nicht, um bei der Titelvergabe noch einmal eingreifen zu dürfen. Die Konkurrenz aus Breitenbrunn und Beerfelden war schließlich zu weit entrückt. „Dabei mussten wir mit Alexander Bohländer sogar einen Feldspieler ins Tor stellen“, sagte Spielertrainer Jan Ballmert, der wiederum in der neuen Meisterschaftsrunde wieder auf eigene Einsätze hofft: „Ich wünsche mir natürlich, dass Christopher Breitwieser und ich wieder auf dem Spielfeld direkt eingreifen werden, denn nur so können wir die Abgänge von Jan Hofmann (Vielbrunn) und Zafer Tutum (Steinbach) kompensieren. Beide Spieler waren überdurchschnittliche Spieler und werden uns fehlen“, erklärte der Würzberger Spielertrainer, der aber auch positive Nachrichten hatte: Mit Steinbachs Torwart Alexander Vollhardt und dem Michelstädter Dominik Weyrauch wurden zwei Neuverpflichtungen präsentiert. „Weil Alexander Bohländer nun nicht mehr das Tor hüten muss, bekommen wir auch durch seine neue Verfügbarkeit eine weitere Option. Unser Ziel ist es, unter die ersten Fünf zu kommen. Und wenn es nicht personell so dramatisch wie in der letzten Saison wird, dann werden wir versuchen, vorne anzugreifen.“

„Alles hängt davon ab, ob wir komplett die Spiele bestreiten können. Nur dadurch werden wir Beständigkeit in unsere Leistungen bekommen. Und wie sehr Konstanz eine Rolle spielt, wurde gerade bei der Titelvergabe deutlich, wo Breitenbrunn mit einer ganz starken Hinrunde die Grundlage für die Meisterschaft legte“, sagte Würzbergs Spielertrainer abschließend.

Aufrufe: 019.7.2016, 06:00 Uhr
redAutor