2024-05-10T08:19:16.237Z

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Hundert Prozent Wormatia: Der neue Wormatia-Vorsitzende Jochen Schneider (rechts, mit dem damaligen Stellvertreter Thomas Wittwer) ist dem VfR seit Jahren treu verbunden.	Archivfoto: Klotz
Hundert Prozent Wormatia: Der neue Wormatia-Vorsitzende Jochen Schneider (rechts, mit dem damaligen Stellvertreter Thomas Wittwer) ist dem VfR seit Jahren treu verbunden. Archivfoto: Klotz

»Schönes Wetter kann jeder«

Jochen Schneider ist seit ewigen Zeiten in Sachen Wormatia unterwegs +++ Finanzen als Herausforderung

Worms. Er ist zwar erst seit ein paar Tagen als Nachfolger von Tim Brauer neuer Vorsitzender bei Wormatia Worms. In den Dienst seines VfR stellt sich Jochen Schneider ja aber schon seit vielen Jahren. Unter anderem stand er 2008 an der Vereinsspitze. Der Antrieb ist unverändert: Jochen Schneider möchte Wormatia als Verein weiterbringen.

Herr Schneider, Sie waren vor etwas mehr als zehn Jahren schon mal Vorsitzender bei Wormatia, haben sich dann in die Rolle des treuen Anhängers verabschiedet. Wie kam es zur Rückkehr?

Es war ja nicht so, dass ich ganz weg war. Ich war dem Verein immer verbunden, war beispielsweise im Marketingkreis. Ich fahre seit 30 Jahren zu jedem Auswärtsspiel. Vor zwei Jahren hat mich dann Marcel Gebhardt gefragt, ob ich Interesse daran habe, zweiter Vorsitzender zu werden. Ich habe gleich Ja gesagt. Ich muss aber sagen, es ist nicht mehr die Wormatia, die ich als Vorsitzender verlassen hatte. Es ist alles strukturierter, professioneller, drei Nummern größer. Wir hatten vergangene Saison für den Gesamtverein einen Etat von 1,8 Millionen Euro. Ich habe Zeit gebraucht, mich da einzuarbeiten. Als uns Tim Brauer offenbart hat, dass er für eine weitere Amtszeit nicht antritt, gab es einige Kandidaten, die wir im Auge hatten, und viele interne Gespräche. Irgendwann habe ich entschieden, das Amt anzustreben.

Wormatia ist aus der Fußball-Regionalliga abgestiegen, ein Trainer musste gefunden werden. Gibt es nicht einfachere Situationen, den Vorsitz zu übernehmen?

Es gibt bessere Situationen, aber „schönes Wetter“ kann jeder. Sicher hätte ich es gerne in der Regionalliga gemacht, je höher, desto besser. Andererseits gibt es auch neue Möglichkeiten. Und bei den Planungen wurden wir auch weiter noch sehr stark durch Tim Brauer begleitet. Wir haben gemeinsam die Weichen gestellt, damit es vernünftig weitergehen kann.

Was hat sich für Wormatia durch den Abstieg verändert?

Natürlich ist so ein Abstieg nicht schön. Als Verein stehen wir sportlich aber gefestigt da. Wir haben eine sehr gute Jugendarbeit, auch bei den Damen läuft es. Strukturell haben wir aber die Personenzahl auf der Geschäftsstelle (Giuseppe Lepore hat den Verein verlassen, die Red.) reduzieren müssen. Wir haben im Funktionsteam abgebaut. Als Scout ist Werner Adler nicht mehr da, auch ein Videoanalyst ist weg. Der Etat der ersten Mannschaft musste angepasst werden. Das ist natürlich der größte Brocken.

Die erste Mannschaft ist das Aushängeschild des Vereins. Und der Etat ist für die Oberliga noch immer groß. Wie lautet das Ziel?

Mit unserem Etat sind wir vielleicht unter den ersten drei. Bei der Planung war die Zeit aber ein entscheidendes Thema, wir waren spät dran. Es gibt sowieso keine Garantie. Als Zeitrahmen haben wir uns gesteckt, in zwei Jahren wieder in der Regionalliga zu sein.

Wie lauten die weiteren Ziele für die kommenden Jahre?

Wir müssen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten auch als Verein weiterentwickeln. Wir sind schon gut aufgestellt, haben mit Kristjan Glibo und Maximilian Mehring zwei hauptamtliche Trainer. Auch gibt es eine funktionierende Geschäftsstelle. Wenn wir uns allerdings mit den Vereinen in der Umgebung vergleichen, müssen wir auch Organisatorischen noch einiges tun.

Die Finanzen sind da ein entscheidender Faktor. Gibt es in Worms überhaupt Potenzial, sich da besser aufzustellen?

Die Finanzen sind da ein entscheidender Faktor. Die Frage lautet: Gibt es in Worms überhaupt Potenzial, sich da besser aufzustellen? Das ist die größte Herausforderung überhaupt für uns. Auch in den letzten Jahren mussten alle Mittel zusammengekratzt werden, um überhaupt in der Regionalliga mitspielen zu können. Von Jahr zu Jahr wurde es schwerer, da die Auf- und Absteiger über mehr Mittel verfügten als wir. Wir haben mit TST, EWR, Rowe und auch weiterhin Tim Brauer mit seiner Timbra Holding wirklich tolle, verlässliche Partner, wir sind aber gezwungen weitere Mittel zu akquirieren, um wieder größere Ziele anstreben zu können.

Wo steht Wormatia am Saisonende in der Regionalliga?

Unter den ersten vier Mannschaften.

Das Interview führte Carsten Schröder



Gegen Hassia soll ein Dreier her

In der Fußball-Oberliga hat sich der VfR Wormatia herangepirscht an die Tabellenspitze- Nach zuletzt zwei Siegen beträgt der Rückstand auf Platz eins vor dem Heimspiel gegen Hassia Bingen nur noch drei Punkte. Mit einem Sieg gegen den Aufsteiger soll sich diese Situation am Freitagabend noch verbessern. Trainer Kristijan Glibo sagt: „Da sind wir uns alle einig.“

Auf der Verletztenliste bleiben Tevin Ihrig (Knorpelschaden) und Fatih Köksal (Muskelfaserriss). Auch Luca Graciotti und Giorgian Veleanu sind nicht voll belastbar. Kevin Urban plagt das Sprunggelenk.

Aufrufe: 030.8.2019, 14:00 Uhr
Allgemeine ZeitungAutor