2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Musste machtlos von außen zusehen, wie sein Team in Gonsenheim unterging: Salmrohrs Trainer Lars Schäfer.
Musste machtlos von außen zusehen, wie sein Team in Gonsenheim unterging: Salmrohrs Trainer Lars Schäfer. – Foto: Hans Krämer/Archiv

Salmrohrer Packung in der Landeshauptstadt

Oberligist kassiert beim 0:4 in Gonsenheim ohne Kapitän Dingels die höchste Saisonniederlage - Ticket-Infos fürs Derby gegen Eintracht Trier.

Exakt fünf Jahre sind es her, da gewann der damals noch von Paul Linz trainierte FSV Salmrohr mit 5:1 in Mainz-Gonsenheim. Seinerzeit beendeten die Salmtaler damit eine Serie von neun Niederlagen hintereinander.Und nun? Nach drei Pleiten in Folge reiste der Aufsteiger am gestrigen Sonntag in die Landeshauptstadt. Die Wende zum Guten gelang der Elf von Trainer Lars Schäfer diesmal nicht: Am Ende hieß es 4:0 für die Gastgeber.

Als Salmrohrs Torwart Sebastian Grub zum zweiten Mal ein Kopfverband angelegt wurde, war der Keeper richtig stinkig. Rüffel für die Gegenspieler des SV Gonsenheim, Rüffel für die eigenen Kollegen, Rüffel (und später eine freundliche Entschuldigung) für den Stadionsprecher des Mainzer Stadtteilklubs. Die klare Niederlage für den FSV ging komplett in Ordnung. Und genau das war wohl das Frustrierendste für die Gäste. Grub war von SVG-Stürmer Yannik Ischdonat (Sohn des ehemaligen Trierer Torwarts Daniel Ischdonat) mit dem Knie am Hinterkopf erwischt worden. Grub blutete, hielt aber durch. Bei den Gegentoren hatte er keine Chance.

Nach einem Standard und einem Abpraller schoss Daniel Bienek den Ball mit Risiko direkt ins Netz zur frühen Gonsenheimer Führung. Er verwertete damit in der 15. Minute schon die dritte gute Chance der Platzherren.

Kurz drauf dribbelte sich Bienek vom rechten Flügel in den Strafraum und legte für Ischdonat auf, der Grub aus kurzer Distanz überwand (20.). Chancen hatte in diesem ersten Durchgang nur der SV Gonsenheim, die Gäste kamen überhaupt nicht zur Geltung. Was FSV-Trainer Lars Schäfer den Salmrohrer Spielern in der Kabine zu sagen hatte, war offenbar schnell erledigt. Schon nach zehn Minuten Pause kam die Mannschaft wieder aufs Feld. Und man merkte den Spielern an, dass sie etwas gutzumachen hatten. Allein, es fehlten die spielerischen Mittel, um zu großen Chancen zu kommen. Zwei Distanzschüsse von Gustav Schulz, bei denen SVG-Torwart Tobias Edinger zupacken musste, mehr passierte nicht.

Und im vorentscheidenden Moment hatten die Mainzer das Glück auf ihrer Seite. Bei einem Gegenstoß dribbelte Damir Bektasevic von der Strafraumkante nach innen und schlenzte aufs lange Eck. Lucas Abend fälschte den Ball, der wohl vorbeigeflogen wäre, unhaltbar ab. Nach 62 Minuten stand es 3:0 für Gonsenheim.

Damit war die Partie entschieden, doch Salmrohr marschierte weiter nach vorne – und wurde nochmals kalt erwischt. Nach einem Konter und Doppelpass mit Bektasevic legte Robin Lehmann den Ball an FSV-Torwart Grub vorbei in die Maschen (75.).

„Wir machen jetzt dicht!“, forderte FSV-Kapitän Maximilian Düpre lauthals, um noch Schlimmeres zu verhindern. Da saß Grubs zweiter Verband schon. Die Platzherren stellten anschließend auf Fünferkette um, um gar nichts mehr anbrennen zu lassen. Das Spiel trudelte aus.

„Die erste Halbzeit war ein extremer Fight, den wir angenommen haben“, sagte Gonsenheims Trainer Anouar Ddaou, der anfügte: „Wir haben auch nach dem 2:0 nicht nachgelassen, haben gut verteidigt und wenig zugelassen. Salmrohr hat nach dem Seitenwechsel noch einmal Druck gemacht, aber wir haben gut Stand gehalten.“

Der SVG-Coach gab seinen Stammspielern nach der englischen Woche zur Belohnung zwei Tage frei. Davon dürften die Gäste nach vier Niederlagen am Stück und zuletzt zweimal vier Gegentoren weit entfernt sein.

Für den Salmrohrer Coach Schäfer war es „einfach zu wenig“. Nur, wenn der Einsatz des ganzen Kollektivs stimme, sei man in der Lage, in der Oberliga mitzuhalten.

Alles andere als gestärkt geht der FSV, bei dem Routinier Michael Dingels wegen anhaltender Kniebeschwerden fehlte, damit ins Derby am kommenden Samstag. Ab 15.30 Uhr ist Lokalrivale Eintracht Trier im Salmtalstadion zu Gast. Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber dem schwachen Auftritt in Gonsenheim dürfte der FSV überhaupt in die Reichweite eines Punktgewinns kommen.

SV Gonsenheim - FSV Salmrohr 4:0 (2:0)

SV Gonsenheim: Edinger – Rekdal, Gündüz, Rimoldi, Zeghli – Eshele, Inamura – Bienek (46. Abou Daya), Bektasevic, Orywol (30. Lehmann) – Ischdonat (77. Lautermann)

Salmrohr: Grub - Abend, Giwer, Düpré, Moroz - Unnerstall (81. Backes), Schulz, Toppmöller (81. Mennicke), Pinna (70. Schütz) - Lautwein, H. Thul

Zuschauer: 100.

Tore: 1:0 Bienek (15.), 2:0 Ischdonat (20.), 3:0 Abend (62., Eigentor), 4:0 Lehmann (75.).

Schiedsrichter: Niclas Zemke (Fischbach)

Extra: Keine Derby-Tickets über Eintracht Trier

Eine Vorgabe der Landesregierung bremst den FSV Salmrohr beim Kartenvorverkauf fürs kommende Oberligaderby gegen Eintracht Trier (Samstag, 15.30 Uhr, Salmtalstadion) etwas aus: Demnach ist der Verkauf von Karten über die Gastmannschaft aufgrund der Corona-Einschränkungen untersagt. Deshalb bietet der SVE über seine Geschäftsstelle keine Tickets an. Diese gibt es (weiter) ausschließlich bei den FSV-Vorverkaufsstellen: bei Sport-Schmitz in Wittlich, der Sportkneipe Hattrick und der Marien-Apotheke (beide Salmrohr).

1200 Zuschauer sind für die Partie zugelassen. Nach Angaben des Vorsitzenden Christian Rauen waren bis zum Wochenende rund 600 Tickets abgesetzt, die Haupttribüne ist bereits ausverkauft. ⇥(AA)

Aufrufe: 028.9.2020, 10:47 Uhr
Torben SchröderAutor