2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Beim SV Gonsenheim rätseln sie, warum so wenige Zuschauer die Oberligaspiele besuchen.
Beim SV Gonsenheim rätseln sie, warum so wenige Zuschauer die Oberligaspiele besuchen. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

SV Gonsenheim: Zuschauerschnitt "ein Trauerspiel"

1:1 gegen starken FV Engers vor Minuskulisse +++ "Wir können jede Unterstützung gebrauchen"

Eng, enger, Engers. So ungefähr ließ sich die Erwartungshaltung von Anoaur Ddaou vor dem Oberligaspiel seines SV Gonsenheim gegen den FV Engers umschreiben. Der Chefcoach sollte recht behalten, denn es setzte ein leistungsgerechtes 1:1 (1:1). Vor gerade einmal 30 zahlenden Zuschauern.

Der SVG legte gut los und kam früh durch Yannik Ischdonats Umschalt-Tor zur Führung. Der Stürmer lochte am kurzen Pfosten nach Mehmet Yildiz' Querpass ein (7.). Die Gäste schlugen prompt zurück, Manuel Simons traf aus der Distanz (23.). „Wir hätten direkt nachlegen können“, hält Ddaou fest. Und wieder führen, doch Ischdonats Querpass kam in einer Zwei-gegen-Eins-Situation nicht bei Khaled Abou Daya an.

Nach dem Seitenwechsel warfen die Gäste immer mehr in die Waagschale, aber die SVG-Deckung um Keeper Paul Simon, der einen Schuss an den Querbalken lenkte, hielt. Auch der SVG hatte durch Maurice Neukirch einen Alutreffer. „Engers war immer wieder auch über Standards gefährlich“, betont Ddaou, der ein sehr umkämpftes Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld sah. Sowie ein gerechtes Unentschieden: „Der letzte Schritt, die letzte Präzision hat gefehlt. Die Lufthoheit ging klar an Engers. Wir haben den Kampf angenommen.“

So spannend das Duell war, so bitter ist der Zuschauerzuspruch. Allenfalls 70 Personen rund um das Spielfeld zählte der Ehrenvorsitzende Joachim Mayer, sich selbst und alle weiteren Ehrenamtlichen und Ehrenmitglieder einbezogen: „Ein Trauerspiel für einen Stadtteil mit über 25.000 Einwohnern. Dabei spielen wir so einen attraktiven Fußball.“

Wechsel der Anstoßzeit half auch nichts

Der geringe Zuschauerschnitt treibt die Verantwortlichen schon länger um. Auch der Wechsel der Anstoßzeit auf samstags, 13 Uhr, brachte keine Wende. Zu viele ortsfremde Spieler, zu wenig los rund ums Spielfeld, lauten die Argumente. Dabei ist die verpachtete Gaststätte wieder offen, und Ddaou verweist auf die vielen treuen, langjährigen Spieler aus der Region, die Eigengewächse, den nachhaltigen sportlichen Aufwärtstrend, die sehenswerten Leistungen.

„Wir machen uns viele Gedanken und hoffen, dass es sich herumspricht, dass man bei uns Spaß haben kann und wir die Ärmel hochkrempeln“, sagt Ddaou, der mit seiner Familie samt drei Söhnen selbst am Zuschauerschnitt kurbelt. Und hadert: „Es ist Woche für Woche viel zu wenig. Wir könnten jede Unterstützung gebrauchen.“

SVG: Simon – Rennstich, Jindra, Kömesögütlü, Fröls – Rodwald (90.+2 Shimoda), Neukirch – Abou Daya (60. Coric), Bektasevic (60. Vogel), Yildiz (72. Kruse) – Ischdonat (90.+2 Chahloul).

Aufrufe: 028.10.2023, 18:49 Uhr
Torben SchröderAutor