Kein Verständnis für DFB

Im von DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann und Direktorin Heike Ullrich unterzeichneten Schreiben verweist der Verband zur Begründung unter anderem auf sein „Kerngeschäft“ und sein „absehbares erhebliches strukturelles Defizit“. Heißt: Weil gespart werden soll, zieht sich der DFB an den Stellen zurück, wo bei ihm nicht die direkte Zuständigkeit liegt. Er kümmert sich beim Nachwuchs um die Bundesligen, die ja nahezu komplett mit Mannschaften der Profivereine besetzt sind. Die Verantwortung für die Regionalligen liegt bei den Regionalverbänden.

„Der Zuschuss hat uns schon sehr geholfen“, unterstreicht Andreas Hahn. Er packt die C-Jugend dazu, die ja ebenso in der Regionalliga spielt. Vor allem Ausstattung, Trainergehalt und Fahrtkosten gehen da ins Geld. Hahn nennt ein Beispiel: „Große Fahrten mit mehr als hundert Kilometern machen wir mit dem Bus.“ Pro Saison kämen da 24, 25 Touren zusammen. „Pro Fahrt kostet uns das 500 Euro.“ Durch den Zuschuss war der Bus etwa zur Hälfte bezahlt. Den Etat für die gesamte Jugend beziffert Hahn auf rund 80 000 Euro. „Wir wollen ja auf hohem Niveau ausbilden“, so der Wormatia-Vorstand, der froh ist, dass dem VfR da potente Sponsoren zur Seite stehen. Er weiß, dass der Ärger auch bei anderen Klubs groß ist: „Kleinere Vereine trifft das ja sogar noch mehr.“

Gerade deshalb passt die Ankündigung in den Augen von Andreas Hahn auch so gar nicht zu dem seitens des DFB oft zitierten Anspruch, die Basis und die Jugendarbeit auch außerhalb der Leistungszentren zu unterstützen. Er ruft mit Blick auf jedes noch so vielversprechende Talent in Erinnerung: „Alle haben bei einem kleinen Verein angefangen.“ Und er wundert sich: „Der DFB ist doch kein Verband nur für die Profivereine.“

Am Freitag, 18.30 Uhr, findet in Gundersheim die Rückrundenbesprechung für die Jugend-Regionalligen statt. Die Zuschuss-Streichung wird da sicher ein Thema sein.