Fünf Minuten fehlen zum Sieg

,,Schade, schade, schade", murmelte Mehring immer wieder nach dem Abpfiff. Seine Elf war so nah dran am ,,Big Point" gegen den Tabellenvordermann. Von Anfang an hatte man ihr angemerkt, dass sie ihre beeindruckende Serie mit einem Sieg über den direkten Konkurrenten garnieren wollte. In den ersten zehn Minuten liefen die Wormaten wie wild an. Im letzten Drittel war jedoch lange Zeit kein Durchkommen, auch weil Rülzheim gut verteidigte, wie Mehring später anmerkte: ,,Es war das erwartete Geduldsspiel. Der Gegner war sehr robust und hat tief gestanden." Die Platzherren ließen sich jedoch nicht locken, verlagerten immer wieder geschickt und vermieden es, in gefährliche Konter zu laufen. Dennoch hatten die Rülzheimer die erste dicke Gelegenheit, wenn auch aus dem Nichts: Nach einem Volz-Ballverlust im Mittelfeld setzte Milot Berisha aus rund 45 Metern zum Chip über VfR-Keeper Dominik Müller an. Die Kugel tropfte schließlich auf die Querstange (17.). Die erste dicke Chance der Wormaten hatten Benedikt Thiel auf dem Fuß, der nach langer Ballstafette den Torwart anschoss (31.). Noch größer die Gelegenheit für Philip Bach in Minute 42, der nach schöner Vorarbeit von Moh Amar und Amet Pinarbasi allerdings über den Ball trat.

In Durchgang zwei hatte die Partie nicht mehr das Tempo wie noch vor dem Pausentee. Rülzheim fand in der Offensive praktisch nicht mehr statt, während auch die Gastgeber keine Lücken fanden. Somit schien sich ein 0:0 anzubahnen, ehe ein ruhender Ball den Bann brach. Pinarbasi fasste sich aus großer Distanz ein Herz. Sein Glück: Von der Mauer abgefälscht, nahm sein Schuss eine unhaltbare Flugkurve (73.).

Wormatia blieb am Drücker, verpasste es aber, eine Vorentscheidung herbeizuführen. Vor allem Dominick Schwarz wird sich ärgern, dass sein Abschluss von der Linie geschlagen wurde (81.). Das Match wurde nun zunehmend hitziger, umso größer war der Frust auf Wormser Seite, als die Rülzheimer zum unverhofften Ausgleich kamen. Der eingewechselte Co-Trainer Rainer Vollmar stand goldrichtig, als Wormatias Schlussmann Dominik Müller die Kugel nicht klären konnte und schoss zum 1:1-Endstand ein (85.). Mehring: ,,Das war aus meiner Sicht glücklich für die Rülzheimer. Wir haben gerade nach der Pause nichts zugelassen. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, wir werden die Jungs aufbauen."

Wormatia Worms II: Müller, Kraft (46. Schmidt), Becker, Nagel, Thiel, Volz (65. Schwarz), Rose, Pinarbasi, Moh Amar, Bach, Frey (78. Bullinger).