Horchheimern fehlt die Cleverness

Spielertrainer Christian Schäfer wähnte sich hinterher in einer Wiederholungsschleife. Vor der Partie hatte er gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, endlich effizienter zu agieren und zugleich konsequenter zu verteidigen. Keine Viertelstunde war in Grünstadt gespielt, als Erinnerungen an die Vorwoche wach wurden. Marc Blaser stand nach Vorarbeit von Lars Freese glockenfrei vor der Hütte, ein Tor sprang dabei nicht heraus (14.). „Das war symptomatisch für unser Spiel. Dabei hätte uns eine Führung Sicherheit gegeben“, haderte Schäfer, dessen Truppe aber auch in der Folge alles im Griff hatte. Die Gastgeber hatten zwar leichte optische Vorteile, „wir haben aber gut verteidigt“, so Schäfer. Dieses Prädikat sollte aber nicht für alle Phasen der Partie gelten. Im Gegenteil! Zweimal klingelte es noch vor der Pause im Kasten der Gäste. Jochen Gillmann (30.) und Alexander Simon (36.) profitierten von den Nachlässigkeiten in der Defensive. „Das war nichts Herausgespieltes, wir haben in diesen Situationen einfach nicht gut verteidigt“, moniert Schäfer.

Das war aber noch nicht alles. Nach der Pause legte Fabian Herchenhan einen dritten Treffer nach (50.). „Da haben wir uns nach einem Einwurf nicht gut angestellt“, kritisiert Schäfer. Wie schon in der Vorwoche bewies der SVH aber Charakter. Lars Freese nagelte eine Hereingabe ins kurze Eck (56.), Schäfer selbst besorgte per direkt verwandeltem Freistoß gar den Anschlusstreffer (60.). „Auf dem Platz habe ich noch darauf hingewiesen, dass wir jetzt kein Tor mehr bekommen dürfen“, konstatiert Schäfer, dessen Mahnungen bereits zwei Minuten später über den Haufen geworfen waren. Nach einem Freistoß war erneut Gillmann zur Stelle (62.). Erneut zeigten die Horchheimer eine Reaktion, Andreas Tillschneider vollendete einen herrlichen Spielzug über die linke Seite (63.). Zu mehr reichte es aber nicht mehr, weil Alexander Dorn nicht fündig wurde und Tobias Fath auf der Gegenseite den endgültigen Genickschuss setzte (68.). Trainer Schäfer wirkte hinterher naturgemäß zerknirscht: „Irgendwann wird es natürlich schwer, wenn du immer einem Rückstand hinterherlaufen musst. Es ist frustrierend, dass wir ohne Punkte dastehen. In beiden Spielen war mehr drin.“

SV Horchheim: Noack, Mink, Tillschneider, Sombetzki, Blaser (70. Adelfinger), Schäfer, Ferrante, Reinwald (46. Kirchen), Rauscher, Freese, Dorn.