2024-04-25T14:35:39.956Z

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21 Jahre lang rackerte Timo Schey (Mitte, blaues Trikot) für den TSV Gau-Odernheim und hört nun nach dem Aufstieg in die Verbandsliga – dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte – auf. 	Archivfoto: hbz/Jörg Henkel
21 Jahre lang rackerte Timo Schey (Mitte, blaues Trikot) für den TSV Gau-Odernheim und hört nun nach dem Aufstieg in die Verbandsliga – dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte – auf. Archivfoto: hbz/Jörg Henkel

Tschüss, »Turbo«

TIMO SCHEY Der Gau-Odernheimer Routinier mit dem ungewöhnlichen Spitznamen beendet seine aktive Laufbahn

Gau-Odernheim. Der TSV Gau-Odernheim muss in Zukunft ohne „Turbo“ auskommen: Timo Schey, der diesen Spitznamen trägt, beendet mit 34 Jahren seine Laufbahn als aktiver Fußballspieler. „Es ist der schönste Zeitpunkt, um aufzuhören“, erklärt der Mittelfeldmotor. Nach Bezirksliga-Aufstieg und Landesliga-Meisterschaft in den vergangenen zwei Jahren ist er nun zu dem Entschluss gekommen, sich mehr Freiraum für seine Familie zu schaffen.

Die Zeit mit der Familie ist kostbar

Wer Schey kennt, weiß, dass er seine Liebsten in zu Hause in Erbes-Büdesheim besonders wertschätzt. Aus diesem Grund haben die Gau-Odernheimer Übungsleiter den 34-Jährigen zwar immer pünktlich, aber auch immer nur maximal fünf Minuten vor Trainingsstart in Gau-Odernheim ankommen sehen. „Das hat bei mir einen Grund: Die Zeit, die ich daheim sein kann, ist kostbar. Ich liebe meine Frau, genauso wie meine zwei Kinder Leni (drei Jahre alt) und Luna (fünf)“, berichtet Schey.

Auf dem Feld passt der Spitzname „Turbo“ dagegen eigentlich überhaupt nicht zu ihm. „Da bin ich eher der langsamste Spieler“, sagt er lachend. „Turbo“ – den Namen hat Schey aber tatsächlich nach einem Fußballspiel verpasst bekommen. Der 34-Jährige beschreibt: „Das war zu Zeiten, als Carsten Schwarz mein Trainer war. Da habe ich gegen den schnellsten Spieler auf dem Platz gespielt und er sagte zu mir: Mach mal die Handbremse raus und mach mal den Turbo rein. Da ist der Name entstanden.“

Mit Schey verlässt ein sehr geschätzter Fußballer den Petersberg. Der Mann, der beruflich im Kundendienst bei einem Elektro-Installationsbetrieb arbeitet, ist beliebt in Gau-Odernheim. Einerseits ist das mit seiner Vereinstreue zu begründen, spielte Schey doch 21 Jahre für den TSV und suchte er auch in persönlich schwierigen Zeiten – wie unter Trainer Holger Heidenmann – nicht das Weite. Hauptsächlich hat Schey seinen guten Ruf aber seinen Leistungen auf dem Platz zu verdanken.

Nun, am Ende seiner Karriere, erlebte Schey sogar noch einmal seinen zweiten Frühling. Unter Trainer Christoph Hartmüller absolvierte der Mittelfeldmann nahezu alle Spiele und hatte somit einen Löwenanteil an den letzten Erfolgen. „Und das“, sagt Hartmüller, „obwohl wir uns auf dieser Position nochmal gut verstärkt haben.“ Deshalb, so der Trainer weiter, sei Scheys Rolle als Stammspieler noch einmal höher zu bewerten.

Folglich bedauert Hartmüller seinen Abgang. „Er war kein Edeltechniker, aber unheimlich konstant, präsent und hat uns durch seine Erfahrung viel Sicherheit verliehen“, erklärt der Gau-Odernheimer Coach. Außerdem gefiel ihm seine Siegermentalität, mit der er die Mitspieler mitreißen konnte. Obendrein verstand er die taktischen Vorgaben des Coaches. „In unserer Defensive war er unverzichtbar. Ich musste ihm dahingehend am wenigsten sagen: Er wusste, wo er stehen soll“, so Hartmüller. Für ihn gilt es, die Entscheidung Scheys zu akzeptieren und seinen Abgang zu kompensieren.

Rücktritt vom Rücktritt so gut wie ausgeschlossen

Nur unter ganz besonderen Umständen – beispielsweise großen Personalproblemen – könnte der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler zu einem erneuten Einsatz kommen. „Eigentlich will ich aber keinen Rücktritt vom Rücktritt machen und nur noch als Zuschauer vorbeischauen“, betont Timo Schey.



Aufrufe: 027.6.2018, 20:00 Uhr
Nico BrunettiAutor