Gimbsheim scheint schon reif

Und mittendrin die drei Neuzugänge Enis Aztekin, Sebastian Schulz (beide vorher TSG Pfeddersheim) und Philipp Wesner (vorher RWO Alzey). Verbandsligist Astoria machte zunächst den Klassenunterschied deutlich und spielte die Gimbsheimer Defensive mit filigranen Ballstafetten schwindelig. Auf der rechten Abwehrseite war Wesner zunächst noch völlig überfordert und oft in Unterzahl, woraus auch die ersten Torchancen resultierten. Nach der ersten Viertelstunde sortierten sich die Gimbsheimer Abwehrreihen und prompt verwandelte Mauzinho Albino einen Abpraller nach Hereingabe von Aztekin zum 1:0 für die Platzherren (17.).

So richtig Sicherheit wollte der Führungstreffer aber noch nicht geben und so stellte Walldorf völlig verdient die Partie noch vor der Pause auf den Kopf – Simon Maier (28.) und Minos Gouras (33.) waren die Torschützen. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff nutzte dann der eingewechselte Joel Jeremias Hildebrandt einen kleinen Stellungsfehler des Gimbsheimer Schlussmannes Yannick Selzer kaltschnäuzig aus und erhöhte auf 1:3 (48.).

Doch für die Landesliga braucht es eben jenen Kampfgeist, der nach diesem Gegentreffer aufbrodelte. Die physisch deutlich stärkeren Gimbsheimer kämpften sich mit ihrer Körpersprache und vollem Einsatz zurück in die Partie. Zum Dreh- und Angelpunkt der Gimbsheimer Offensivbemühungen wurde Neuzugang Enis Aztekin. Als Ballverteiler und mit eisernem Willen im Kampf gegen den Ball gab er den Takt vor und leitete mit zahlreichen Balleroberungen immer wieder neue Angriffe ein. Wesner strahlte in der Defensive nun deutlich mehr Sicherheit aus und auch Neuzugang Kevin Lehnert aus der A-Jugend des TSV Schott Mainz zeigte nach seiner Einwechslung in der letzten halben Stunde eine sehr engagierte Partie. Im rechten Mittelfeld erfüllte Schulz seinen Job, blieb allerdings über weite Strecken unauffällig.

Nach einer Astoria-Ecke dann der Wendepunkt: Gimbsheim kontert, Aztekin erobert den Ball und spielt einen Steilpass punktgenau in den Lauf von Adriano Fragomeli, der der gegnerischen Abwehr davonläuft und zum 2:3 einschiebt (59.). Die Emotionen kochen hoch, am Seitenrand spürt Franken sofort, dass da noch etwas geht. Eine Aztekin-Ecke setzt Wesner per Kopf ans Lattenkreuz (73.), doch nur wenig später netzt Aztekin selbst nach Querpass von Nico Marquardt (83.) ein – 3:3. In der Schlussminute ergibt sich wieder für Aztekin noch einmal die Einschusschance, doch der Neuzugang setzt das Leder knapp über die Latte. „Das war heute schon ganz gut, wir haben eine gute Qualität für die Landesliga. Aber es geht sicher noch besser. Ich bin jetzt erst einmal froh, dass ich nach sieben Monaten Fußballpause wieder so gut reingekommen bin“, lachte Aztekin erleichtert nach dem Spiel. „Wir sind auf einem guten Weg und machen fleißig unsere Hausaufgaben“, resümierte Trainer Marc Franken.