2024-04-25T14:35:39.956Z

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Daniel Weber hört nach zwölf Jahren als Trainer beim VfR Garching auf. Bei uns sprechen Ex-Spieler über ihre Zeit mit dem scheidenden Coach. Dirk Meier
Daniel Weber hört nach zwölf Jahren als Trainer beim VfR Garching auf. Bei uns sprechen Ex-Spieler über ihre Zeit mit dem scheidenden Coach. Dirk Meier

Stefan de Prato: „Ich dachte immer, Daniel wäre arrogant“

Ex-Spieler erinnern sich an Zeiten mit Weber

Daniel Weber gab letzte Woche bekannt, dass er nach zwölf Jahren den VfR Garching als Trainer verlassen wird. Wir haben mit einigen ehemaligen Spielern gesprochen, die Weber als Coach stark geprägt hat.

Maximilian Welzmüller (FC Bayern München II), Stefan und Florian de Prato (SpVgg 1906 Haidhausen), Georg Ball (VFB Hallbergmoos-Goldach) und Daniel Maus (TSV Buchbach) verraten im zweiten Teil noch mehr über den Menschen Daniel Weber und seine Qualitäten als Trainer.

Wir hatten noch ein paar Extra-Fragen an...

...Maximilian Welzmüller (FC Bayern München II)

Was macht Daniel Weber als Menschen besonders?

Seine Bodenständigkeit, seine Hilfsbereitschaft und sein ehrlicher Umgang.

Was zeichnet ihn als Trainer aus?

Sein taktisches Fachwissen gepaart mit einer menschlichen Komponente. Auch für junge Spieler gibt es nichts Besseres, um sich weiterzuentwickeln. Nicht umsonst hat der VfR Garching in den letzten Jahren so eine positiven Entwicklung genommen.

Was wünscht du ihm für seine Zukunft?

Ich wünsche ihm und vor allem seiner Familie nur das aller Beste für die kommende Zeit. Ich würde mich allerdings freuen, wenn er dem Fußball erhalten bleibt bzw. bald zurückkehrt. Aber ab Sommer ist erst mal die Familie an erster Stelle und das völlig zurecht.

...Stefan de Prato (SpVgg 1906 Haidhausen)

Sind Geschwister, die zusammen in einer Mannschaft spielen, eine besondere Herausforderung für den Trainer?

Ich denke eher nicht. Flo ist mein großer Bruder, da hat man schon Respekt. Wir haben viel gelacht mit Daniel. Flo war immer sehr professionell. Ich eher der Gemütliche und Verrückte.

Was war dein erster Eindruck von ihm, als du ihn kennengelernt hast?

Kennengelernt habe ich ihn an Flos Hochzeit. Ich dachte immer, dass er sehr arrogant ist. Daniel ist ein toller Mensch, der nur das Beste für seine Spieler und den Verein will. Er ist echt ein cooler Typ mit den man reden konnte. Er versteht auch andere Meinungen und akzeptiert sie auch. Ich hätte gern länger unter im gespielt. Am Ende war es leider zu viel für mich mit Arbeit, Familie und Kind.

...Florian de Prato (SpVgg 1906 Haidhausen)

War Daniel Weber der Grund, dass du damals so lange bei Garching gespielt hast und auch wieder zurückgekommen bist?

Es war Daniel, der mir vermitteln konnten was Garching für ein Klub ist. Seine Art Fußball zu spielen hat mich damals überzeugt. Am Ende kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung in meiner Karriere war, zu Daniel und der Garching-Familie zu wechseln.

Sind Geschwister, die zusammen in einer Mannschaft spielen, eine besondere Herausforderung für den Trainer?

Ich denke, es ist schon nicht leicht. Aber er hatte irgendwie Bock drauf. Wir hatten ja damals den Giggs (Georg Ball) und Balligol (Christoph Ball) und dreimal Niebauer. Danach kam mein Bruder und Mike und Dennis waren auch noch da.

Nun warst du selbst Trainer in Moosach. Ist Daniel Weber als Coach ein Vorbild für dich?

Ich habe damals viel mitnehmen können. Ich wusste ja, dass ich mal als Trainer arbeiten möchte. Daher hatte ich mir in einem Buch oft mitgeschrieben, was für mich und meine Idee Fußball zu spielen interessant ist. Ich habe mir positive und negative Beispiele aufgeschrieben. Ich bin überzeugt, dass mir ein paar Dinge sehr weiterhelfen werden.

Hat er sich als Trainer sich über die Zeit verändert?

Daniel hat sich immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt. Das Training war nie eintönig und es gab immer wieder neue Trainingsinhalte. Wir waren auf die Gegner immer sehr gut vorbereitet. Der Sieg gegen die Bayern-Amateure war das beste Beispiel. Wir trainierten die Woche über immer und immer wieder bestimmte Dinge. Er hat in der Analyse deren Spiel lesen können. Darauf hat er uns vorbereitet. Das Schönste war immer, dass er nicht nur darauf aus war, das Spiel zu zerstören, sondern im eigenen Ballbesitz den Mut zu haben, offensiv zu spielen.

Ich habe immer den gleichen Coach gehabt, aber ich habe eine leichte Veränderung nach meiner Rückkehr gemerkt. In den Spielen war er schneller gereizt, als ich es in meinen ersten Jahren bei Garching kannte. Ich glaube, der Ehrgeiz hat ihn angetrieben und dadurch war er ab und an mal etwas schneller unentspannt. Aber wenn wir unseren Einlauf bekamen, wurde es meistens besser. Vielleicht war es sein Gespür, dass ihm sagte, wir müssen mehr tun. Als Trainer von außen Einfluss zu nehmen, ist sau schwer. Heute sehe ich das anders und habe Verständnis dafür. Daniel ist und bleibt ein absoluter Fachmann und ist im Amateurbereich mit Sicherheit einer der Besten. Ich traue ihm eine Aufgabe im Profi-Fußball absolut zu.

...Georg Ball (VFB Hallbergmoos-Goldach)

Wie würdest du deine Beziehung mit Daniel Weber nach über sieben Saisons beschreiben?

Immer sehr freundschaftlich und respektvoll. Ab und zu gibt es immer Reibungspunkte, aber die konnten wir meist schnell beseitigen.

Wenn man so lange bei einem Verein spielt, wie schwer fällt es diesen zu verlassen? Du bist diesen Schritt ja schon gegangen...

Der Abschied war brutal emotional. Ich hab mit dem Verein, dem Team, Daniel und Günther "Eddi" Edahl etwas Tolles erreicht, das uns niemand mehr nehmen kann. Das letzte Spiel war schon sehr, sehr emotional. Mit einigen in der Mannschaft bin ich immer noch befreundet. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder...

...Daniel Maus (TSV Buchbach)

Was konnte dir Daniel Weber in deiner Zeit bei Garching mitgeben?

Bei ihm bin ich als junger Torwart zum lautstarken Führungsspieler gereift und habe gelernt, viel mehr Verantwortung zu übernehmen und auch als Vorbild zu fungieren. Als Torwart habe ich mir mehr zugetraut, noch offensiver mitgespielt und war im Spielaufbau mehr involviert.

Wie ist es, seinem früheren Trainer als Gegner auf dem Platz gegenüberzustehen?

Das ist natürlich was ganz Besonderes, was mich extrem motiviert hat. Am schönsten ist es natürlich, wenn man zwei Elfmeter hält oder gewinnt.

Daniel Maus kennt Daniel Weber seit seiner Kindheit. Foto: Michael Buchholz
Daniel Maus kennt Daniel Weber seit seiner Kindheit. Foto: Michael Buchholz

Im ersten Teil der Umfrage sprechen Welzmüller, die de Pratos, Ball und Maus über besondere Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse mit dem scheidenden VfR-Coach.

Aufrufe: 029.1.2019, 15:29 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Kirsten PfisterAutor