2024-05-10T08:19:16.237Z

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„Mein Herz ist und bleibt schwarz-weiß.“ Daniel Weber lässt den VfR nach zwölf Jahren hinter sich.  Gerald Förtsch/Archiv
„Mein Herz ist und bleibt schwarz-weiß.“ Daniel Weber lässt den VfR nach zwölf Jahren hinter sich.  Gerald Förtsch/Archiv

Nach 12 Jahren: Daniel Weber hört beim VfR Garching auf

Abschied nach zwölf Jahren als Coach beim Regionalligisten VfR Garching

Am Dienstag haben die Fußballer des VfR Garching wie immer trainiert und danach gab es vielleicht die 5000. Besprechung in der Kabine von Daniel Weber, der schon seit zwölf Jahren Trainer des VfR Garching ist. Dieses Mal war es eine Zäsur für den Regionalligisten, denn Weber teilte seinen Abschied mit.

Im Sommer möchte er Garching mit dem Klassenerhalt verlassen.

Mittlerweile ist hinreichend bekannt, dass im vergangenen Jahr das schwerstbehinderte Kind der Familie Weber im Alter von knapp fünf Jahren gestorben ist. Deshalb ließ sich der Trainer von seinen Assistenten vertreten und der VfR rettete sich in die Winterpause. „Ich war drauf und dran, in dieser Zeit sofort hinzuschmeißen“, sagt Weber im Rückblick.

Heute denkt der 45-Jährige anders und freut sich über die tägliche Arbeit auf dem Platz: „Der Fußball hilft mir dabei, in die Normalität zurückzukehren.“ Nur kam Weber auch zu der Erkenntnis, sich nach dem nahezu jährlichen Neuaufbau einer Mannschaft in Garching immer neu zu erfinden. Dazu kam Webers Sehnsucht, auch einmal Urlaub außerhalb der fußballfreien Zeit zu machen. „Der Taktgeber unserer Familie ist nicht mehr da“, sagt Weber, der sich nun nach einem Jahr ohne Fußball sehnt. Die Familie, die bislang immer zurückgesteckt hat, soll nun im Mittelpunkt stehen.

Weber reizt auch eine Tätigkeit in den drei deutschen Profiligen

Daniel Weber möchte den VfR noch einmal in der höchsten Amateurliga halten und dann neben seiner Arbeit als freiberuflicher Sportartikel-Entwickler viel sehen. Er möchte hospitieren und anderen Trainern über die Schulter schauen. Vor allem ist Weber auch darauf vorbereitet, nun viele Angebote anderer Vereine zu bekommen. Weber reizt auch eine Tätigkeit in den drei deutschen Profiligen, wobei er die Trainerausbildung zum Fußballlehrer wohl eher nicht angehen wird. Damit könnte er nur als Co-Trainer in den Bundesligen angestellt werden.

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Daniel Weber weiß aber auch, dass es nie mehr so wird wie beim VfR Garching, wo er als Trainer und Sportdirektor in Personalunion Narrenfreiheit hatte. „Der Verein hat mir eine Plattform gegeben, meinen Fußball frei zu entwickeln“, sagt Weber. Und dafür ist er dankbar: „Mein Herz ist und bleibt schwarz-weiß.“ Der scheidende Coach wird dem Verein auch in den nächsten Wochen und Monaten mit seinen Ratschlägen zur Seite stehen, wenn dort der künftige Trainer diskutiert wird. Der VfR ist derzeit ein so spannender Verein, der für die Positionen Sportdirektor und Trainer viele Anfragen bekommen dürfte.

„Für Daniel steht die Tür bei uns immer offen“, sagt der Garchinger Präsident Uwe Cygan, der den Abgang bedauert, aber natürlich auch volles Verständnis hat. Sollte sich bei dem langjährigen Coach etwas ändern, könne er sich immer beim VfR einbringen. Cygan kann sich Weber auch als Funktionär vorstellen. Doch der Trainer, der den Verein in zwölf Jahren von der Bezirks- in die Regionalliga geführt hat, freut sich nun auf eine spielfreie Lebensphase. In der wird er wohl auch als ganz normaler Zuschauer im Stadion am See sitzen.

Aufrufe: 023.1.2019, 07:55 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Nico BauerAutor