2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Daniel Böck übernimmt gemeinsam mit Bruder Dennis die Geschicke des Kreisoberligisten VfR Bürstadt.
Daniel Böck übernimmt gemeinsam mit Bruder Dennis die Geschicke des Kreisoberligisten VfR Bürstadt. – Foto: Frank Leber

Böck-Brüder übernehmen in Bürstadt

KOL Bergstraße: Neues Trainerduo zu Saisonbeginn beim VfR / An einigen Stellschrauben im Verein drehen

Paukenschlag beim VfR Bürstadt: Nach nur einem Jahr gehen Trainer Goran Barisic und der Kreisoberligist am Saisonende wieder getrennte Wege. Die Nachfolge hat der Verein bereits intern geklärt. Die Brüder Daniel und Dennis Böck übernehmen das Traineramt zur neuen Saison gemeinschaftlich als Spielertrainer.

Das Geschwisterduo, das zur Winterpause 2016/17 von der damaligen SG Riedrode zum VfR gekommen war, hat sich seit dieser Zeit zu einer tragenden Säule im Verein entwickelt. "Ich wurde vom Vorstand angesprochen, ob Dennis und ich uns vorstellen könnten, für die neue Runde als Trainergespann zu arbeiten, da Goran mitgeteilt hat, zum Saisonende beim VfR aufzuhören. Wir haben mit den Vereinsverantwortlichen lange Gespräche geführt und sind recht schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen", sagt Daniel Böck. Auf einen gemeinsamen Nenner kamen er und Bruder Dennis auch mit ihren Familien. Beide sind vor kurzem Vater geworden und können beim VfR Sport und Familie in Einklang bringen.

Die letzten Jahre verliefen in Bürstadt turbulent. Mit dem Abgang von Ex-Trainer Karl-Heinz Göbel zog es mehr als ein Dutzend Spieler ebenfalls weg vom VfR. Vom damaligen Aufstiegskandidat blieb nur wenig übrig. Goran Barisic, der neue Mann an der Linie, hatte die schwierige Aufgabe, eine komplett neue Mannschaft zu formen. Mit Tabellenplatz zwölf und lediglich drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, kämpfen die Bürstädter derzeit um das sportliche Überleben in der Kreisoberliga Bergstraße. Daniel Böck ist sich trotz des sich abzeichnenden Saisonabbruchs sicher, dass der Klassenerhalt auch sportlich hätte erreicht werden können. "Die Qualität der Mannschaft ist zu gut für den Abstieg. Nichtsdestotrotz ist es uns wichtig, bereits jetzt dem Verein ein Zeichen zu geben, dass wir unsere weitere Zusammenarbeit auch eine Klasse tiefer garantieren", betont Böck.

So habe es bereits einige Gespräche mit potenziellen Neuzugängen gegeben. Drei Spieler haben sich auch schon für ein Engagement beim VfR Bürstadt zur kommenden Runde entschieden. Trotzdem gestaltet sich die Suche nach Neuzugängen im Zeichen der Corona-Krise schwierig. "Für einige Spieler geht es mit ihren Vereinen noch um Auf- oder Abstieg. Dadurch, dass die Situation derzeit noch so undurchsichtig ist und man nicht weiß, wie und ob es weitergeht, wollen sich manche Spieler auch noch nicht festlegen, bei welchen Verein sie nächste Saison spielen", so Böck.

Trotz aller Widrigkeiten wird es im Sommer einige Veränderungen in der Mannschaft geben. "Wir wollen wieder mehr mit dem Ball spielen. Unsere Spielidee ist es, den Ball am Fuß zu haben und so das Spielgeschehen ein Stückweit mehr beeinflussen zu können". Auf einen aufgeblähten Kader will das Brüderduo künftig verzichten. Weitere Gespräche mit neuen Spielern aber auch potenziellen Abgängen werden im Laufe der kommenden Woche weitergeführt. Dabei ist Daniel Böck eine Sache besonders wichtig: „Dennis und mir geht es nicht darum, Spieler vom Hof zu jagen. Wir werden uns mit allen Spielern der Mannschaft zusammensetzten und Gespräche über die Zukunft führen. Jeder soll bei uns wissen, woran er ist. Gemeinsam werden wir zu Lösungen kommen."

Zusammenhalt zwischen erster und zweiter Mannschaft wieder stärken

Die Zusammenarbeit zwischen den Böcks und dem VfR ist zunächst auf eine Saison vereinbart. Sowohl Verein als auch das neue Trainergespann wollen erst einmal schauen, wie sich die Saison entwickelt. Als ein realistisches Ziel sehen Daniel und Dennis einen gesicherten Mittelfeldplatz. Als Vorbild für den Neustart als Trainer dienen Daniel Böck zwei alte Weggefährten: "Patrick Lipusch hat mir vor allem durch seinen Ehrgeiz, Karl-Heinz Göbel mit seiner enormen Erfahrung imponiert, wie man sie an der Bergstraße wahrscheinlich nur ganz selten findet". Außerdem sind den Böcks die Identifikation und der Zusammenhalt im und um den Verein wichtig. "Wir wollen bei potenziellen Neuzugängen auch darauf achten, dass sie aus dem näheren Umkreis kommen. Eine Verwurzelung der Spieler mit dem VfR ist uns extrem wichtig", betont Böck.

So soll auch die zweite Mannschaft wieder mehr in den Fokus rücken. In den vergangenen Jahren wurde diese oft vernachlässigt. So ist auf und neben dem Platz eine Art "Zweiklassen-Gesellschaft" entstanden. Für die Böcks ein Zustand, den sie unbedingt ändern wollen: "Für ein ‚Wir-Gefühl‘ ist es unumgänglich, dass erste und zweite Mannschaft miteinander zusammenspielen. Wir sitzen alle im selben Boot und sind füreinander da. Das soll auf dem Rasen, aber auch außerhalb des Platzes unser Credo werden“, sagt Böck.

Aufrufe: 014.5.2020, 10:47 Uhr
Pascal WinklerAutor