Favoriten-Schreck blickt weiter nach unten

„Die Siege gegen Dringenberg und Lemgo waren aufgrund der damaligen Personalsituation und Tabellenposition natürlich überraschend, aber keinesfalls unverdient. Wir haben uns zweimal über 90 Minuten lang auf die Basics konzentriert und mit Ehrgeiz, Kampf und Laufbereitschaft am Ende die wichtigen Punkte eingefahren. Ohne die sechs Punkte würden wir unter dem Strich stehen“, sagt Brand.

Unter dem Strich ist ein gutes Stichwort. Denn dort hatten einige die Borgentreicher eigentlich erwartet. Aktuell trennen vier Punkte das Team vom ersten Abstiegsplatz. Alles also im grünen Bereich. Erstmal zumindest. Denn das große Saisonziel bleibt der Liga-Verbleib. Auch, wenn man natürlich beim Blick auf die Tabelle auch etwas spinnen kann – es sind auch nur fünf Zähler bis Platz zwei. „Wir wollen am Ende der Saison selbstverständlich gerne den Klassenerhalt feiern. Wenn es die Pandemie zulässt, idealerweise sportlich und nicht durch eine Annullierung“, sagt der VfR-Coach.

Noch keine Entscheidung über Brand-Zukunft

Brand kennt das Team nicht erst seit dieser Saison. Er war bereits als Co-Trainer der Ersten tätig. Zudem durchlief er alle Jugendmannschaften des Klubs und war auch in allen Seniorenmannschaften als Spieler im Einsatz. Und ganz nebenbei ist der 34-Jährige auch noch zweiter Vorsitzender des VfR. Borgentreich ohne Brand? Unvorstellbar. Doch ganz klar ist es noch nicht, ob Brand auch in der kommenden Saison die Doppel-Funktion bekleidet.

Mit Blick auf die Zukunft gibt der 34-Jährige noch keine genauen Auskünfte. „Über die nächste Saison mache ich mir noch keine Gedanken. Wir werden uns zur gegebenen Zeit mit dem Vorstand zusammensetzen und dann entscheiden, was für den Verein und die Mannschaft das Beste ist“, so Brand. Dafür ist der Ablauf in den kommenden Wochen klar geregelt. Aktuell sollen sich die Spieler mit eigenständigem Laufen und Stabilisierungsübungen fit halten. „Sobald es möglich ist, werden wir auch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Wünschenswert wäre natürlich in jeder Hinsicht ein baldiges Sinken der Neuinfektionen“, hofft Brandt auf eine schnelle Rückkehr auf den Platz.

Nachholbedarf im Angriff

Es liegt noch einiges an Arbeit vor dem VfR Borgentreich. Ein an der Statistik klar erkennbares Problem ist die Offensive. 15 Tore in acht Spielen sind natürlich nicht schlecht, doch in der Torschützenliste tauchen die ersten Borgentreicher erst ab Platz 34 auf. Da wünscht sich Brand mehr in Zukunft: „Unser Offensivspiel kommt diese Saison bisher noch nicht wirklich in den Tritt.“ Außerdem müsse man konstanter spielen. „In manchen Spielen folgt auf eine gute erste Halbzeit, in der wir es verpassen, in Führung zu gehen, eine schlechte zweite Halbzeit, in der wir für unsere Fahrlässigkeit am Ende bestraft werden“, erklärt der 34-jährige Coach.