Damit den vermeintlichen Absteigern in der kommenden Spielzeit nicht noch einmal so eine missratene Saison ins Haus steht, sorgten die Verantwortlichen erst mal für mehr Qualität im Kader. Beim TSV fanden mit Tobias König und Julian Heinsohn zwei Eigengewächse zurück zu den Wurzeln. In Schwinge sicherte man sich die Dienste von Teammanager Volker Schultz, der lange mit dem VfL Stade und zuletzt mit dem VfL Güldenstern Stade verwurzelt war. Der brachte dann mal eben mindestens sieben Akteure aus Stade mit, Zahl steigend. Sportliche Qualität sicherlich gut, aber beobachtet man allein bei Marcel Großer und Jan Just die ständigen Wechsel der letzten drei Jahre, muss man sehen, ob es passt. Beide Mannschaften werden allerdings deutlich stärker zu erwarten sein.
Den drei Aufsteigern aus der 2. Kreisklasse trauen einige Experten zu, sich in der neuen Klasse zu etablieren. Die VSV Hedendorf/Neukloster III, der TuS Eiche Bargstedt II und der FC Oste/Oldendorf III werden dieses erst noch bestätigen müssen. Letzterer spielt immerhin mit der eigenen zweiten Mannschaft zusammen in einer Klasse, was bei aufkommendem Personalmangel nicht unbedingt von Vorteil wäre. Ebenfalls neu ist der TuS Jork, dem einzigen Absteiger aus der Kreisliga. Nach zwei Jahren kehren die Altländer zurück und starten mit einem neuen Trainer und einer völlig umgekrempelten Elf. Fast alle Leistungsträger vergangener Jahre kehrten dem TuS den Rücken. Für Neu-Trainer Martin Bube keine leichte Aufgabe. Sieht man sich den Kader an, werden in Jork sicherlich vorerst kleinere Brötchen gebacken.
Eine große Unbekannte ist der neue VfL Güldenstern Stade III. Da sich fast die komplette Dritte verabschiedete, rückte das vierte Team aus der 2. Kreisklasse nach. Nichts anderes als der Abstiegskampf steht in Bliedersdorf auf der Agenda. Nach katastrophaler Rückserie geht Trainer Lars Saborowski mit beinahe identischer Truppe an den Start. In Nottensdorf bei Noki in Action und beim TSV Apensen II wird man sehen müssen, inwieweit wichtige Abgänge zu kompensieren sind. Max Böhn wird Noki sehr fehlen, und TSV-Torjäger Michael Schreiber versucht sich beim TSV in der Bezirksliga-Elf. Einen Aufwärtstrend könnte es beim SV Ottensen und dem FC Wischhafen/Dornbusch geben. Gerade in Kehdingen darf auf deutlich mehr gehofft werden, wenn dann endlich die Verletztenliste kleiner wird als in den vergangenen zwei Jahren.
Wohin geht der Weg für den TuS Harsefeld III und FC Mulsum/Kutenholz II. Stehen beiden Trainern stets die Stammkräfte zur Verfügung, sollte es für die obere Tabellenhälfte reichen, wenn nicht, droht eher Mittelmaß. Es bleiben tatsächlich zwei Teams übrig, die man zu den Aufstiegskandidaten rechnen könnte. Der FC Oste/Oldendorf II und die Eintracht aus Immenbeck II haben starke Teams. Was passiert aber, wenn beide gar nicht aufsteigen können, weil ihre ersten Mannschaften aus der Bezirksliga in die Kreisliga herunterkommen?
Oder aber sind die Aufsteiger aus Hedendorf/Neukloster oder Bargstedt tatsächlich so stark, wie gesagt wird? Aber auch diese beiden können vermutlich nicht aufsteigen, weil eine Klasse höher schon eine Mannschaft aus dem Verein spielt. Fragen über Fragen. Es wird wohl eine sehr interessante Saison in der 1. Kreisklasse geben. Vielleicht steigen Großenwörden oder Schwinge plötzlich als Achter oder Neunter auf, da die Teams davor nicht dürfen. Warten wir es mal ab.