2024-04-30T13:48:59.170Z

Spiel der Woche
Die Kapitäne Niklas Junge (links) und Olaf Schütt (rechts) bei der Seitenwahl mit Schiedsrichter Nihat Sagir.
Die Kapitäne Niklas Junge (links) und Olaf Schütt (rechts) bei der Seitenwahl mit Schiedsrichter Nihat Sagir. – Foto: Michael Brunsch

Wischhafen/Dornbusch gewinnt Regenderby in Freiburg

1. Kreisklasse: Tabellenführer Freiburg/Oederquart geht in Führung und verliert 1:2 - Tobias Sonack mit dem Siegtreffer - Fast 200 Zuschauer

Der Tabellenführer SG Freiburg/Oederquart unterlag im Kehdinger Derby und Spitzenspiel der 1. Kreisklasse am Freitagabend bei Dauerregen dem Nachbarn FC Wischhafen/Dornbusch mit 1:2. Knapp 200 Zuschauer sahen eine kampfbetonte, aber durchweg faire Partie mit einem verdienten Sieger.

Die SG Freiburg/Oederquart stieg zuletzt 2010 in die Kreisliga auf, spielte Anfang der 90er-Jahre sogar zwei Jahre in der Bezirksklasse. Jetzt hätte die Elf von Trainer Ernst Hülsen mal wieder die Chance, in die Kreisliga aufzusteigen, stand auf Platz 1 der Tabelle. Die SG hatte aber bereits zwei Spiele mehr auf dem Konto, als der FC Wischhafen/Dornbusch. Die Raap-Elf stieg im letzten Jahr etwas überraschend aus der Kreisliga ab. Alles andere, als die schnelle Rückkehr, wäre sicherlich eine Enttäuschung, da der FC den besten Kader der 1. Kreisklasse stellt. Es deutete sich also ein spannendes Derby an.

Lasse Mahler im Zweikampf gegen Miro Hilk.
Lasse Mahler im Zweikampf gegen Miro Hilk. – Foto: Michael Brunsch

Die SG-Offensivspieler Fabian Engelhardt und Tim Hellwege verletzten sich in der Vorwoche in Wiepenkathen und Mirco Schantze musste kurzfristig beruflich absagen. Keine guten Voraussetzungen für die Hülsen-Elf. Beim FC fehlen seit Wochen die Dauerverletzten Niklas Hammann und Alexander Schütt, sowie aktuell Tim Henning. Schiedsrichter Nihat Sagir kam ganz aus dem Alten Land angereist, durfte eine meist faire Partie bei Dauerregen leiten und das tat er gut. Beide Teams zollten dem Gegner eine Menge Respekt, das spürte man von Beginn an. Die Trainer Ernst Hülsen und Stefan Raap, die sich lange kennen und sehr oft gegeneinander spielten, wirkten sehr angespannt. Zuschauer strömten trotz des starken Regens ins Stadion am Bassin. Freiburg/Oederquart war bislang das beste Heimteam, Wischhafen/Dornbusch die beste Auswärtsmannschaft.

Zunächst tasteten sich beide Mannschaften ein wenig ab. Tobias Sonack setzte den ersten Akzent mit einem Schuss auf das Tor von Mika Koslowski, der zur Ecke gelenkt wurde. In der 10. Minute schoss Kevin Stroh plötzlich aus halbrechter Position mit rechts auf den Kasten der Gäste, der im langen Eck zum 1:0 einschlug.

Da war die Welt der Freiburger noch in Ordnung: Trainer Ernst Hülsen bejubelt das 1:0.
Da war die Welt der Freiburger noch in Ordnung: Trainer Ernst Hülsen bejubelt das 1:0. – Foto: Michael Brunsch

Nach dem 1:0 der Gastgeber wirkte FC-Trainer Stefan Raap zunächst noch angespannter.
Nach dem 1:0 der Gastgeber wirkte FC-Trainer Stefan Raap zunächst noch angespannter. – Foto: Michael Brunsch

Die Stimmung auf der Freiburger Anlage wurde stimmungsvoller, trotz des Regens. Für ein paar Minuten wirkte der FC angezählt, musste sich erst einmal neu sortieren. Der sehr agile Bjarne Mahler prüfte nach einer Viertelstunde Mika Koslowski mit einem Flachschuss, der aber wenig Probleme hatte. Nach 25 Minuten muss Michel Rudolph den Ausgleich machen, als er halbrechts in den Freiburger Strafraum lief und flach links am Tor vorbeischoss. Die Gäste wurden jetzt stärker, besonders die beiden 6er Niklas Junge und Yannik Bahr erkämpften sicher immer besser das zentrale Mittelfeld. Der Ausgleich gelang Bjarne Mahler in Minute 30. Die Gastgeber ließen ihm viel Platz und der 23-Jährige zog einfach aus 18 Metern ab und traf unten rechts vom Schützen aus gesehen. Auf dem nassen Boden setzte der Ball noch einmal auf und war für Koslowski schwer zu erreichen. Durchgang eins endete mit einem verdienten 1:1, wenngleich die Gäste offensiv mehr in Erscheinung traten. Das sollte sich auch nach dem Wechsel fortsetzen. Der Hülsen-Elf merkte man das Fehlen von Engelhardt und Hellwege deutlich an. Wer gehofft hatte, dass irgendwann der Regen aufhört, tat dies vergebens. Die Zweikämpfe wurden jetzt knackiger, es blieb aber alles im Rahmen. Tobias Sonack rutschte nach einer Stunde knapp an einer scharfen Hereingabe vorbei.

Tobias Sonack wurde am Ende zum Matchwinner, als ihm der Siegtreffer gelang. Links Kevin Stroh, dem das schöne 1:0 gelang.
Tobias Sonack wurde am Ende zum Matchwinner, als ihm der Siegtreffer gelang. Links Kevin Stroh, dem das schöne 1:0 gelang. – Foto: Michael Brunsch

Sieben Minuten später machte es der 30-Jährige besser. Die Freiburger konnten eine Flanke nicht konsequent klären, der Ball kam scharf zurück an den Fünfmeterraum, wo Sonack abstaubte. Der FC versäumte es jetzt, den Deckel draufzumachen. Der eingewechselte Arne Hatecke scheiterte an Mika Koslowski (80.). Konter wurden schlecht zu Ende gespielt. Freiburg/Oederquart kämpfte bis zum Schluss, kam aber nicht mehr gefährlich durch. Riesenjubel beim FC Wischhafen/Dornbusch nach dem Abpfiff. Ein gutes, kampfbetontes und interessantes Kehdinger Derby ging zu Ende mit einem letztlich verdienten Sieger. "Wir hatten den nötigen Respekt, gingen aber vielleicht dadurch etwas vorsichtiger in die erste Halbzeit. Freiburg/Oederquart machte das gut, muss man sagen. Im Laufe der ersten 45 Minuten wurden wir stärker. Das 1:1 zur Pause ging in Ordnung. Am Ende war unser Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient", meinte FC-Trainer Stefan Raap. Das sah auch SG-Coach Ernst Hülsen so: " Aufgrund der Torchancen hat Wischhafen/Dornbusch verdient gewonnen. Wir haben gut dagegengehalten und stemmten uns gegen die Niederlage. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft absolut zufrieden." Während die SG am kommenden Wochenende nach Estorf muss, empfängt der FC die SV Drochtersen/Assel V zum nächsten Kehdinger Derby.

Schiedsrichter: Nihat Sagir - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Kevin Stroh (10.), 1:1 Bjarne Mahler (30.), 1:2 Tobias Sonack (67.).

Aufrufe: 030.4.2023, 18:30 Uhr
Michael BrunschAutor