Tor-Wahnsinn im Lübbecker-Kellerduell

VfL Frotheim - SV Eggetal Eininghausen Börninghausen 5:5
Was bitte was war das für ein Spiel. Für die Trainer zum Haare ausreißen, für die Zuschauer war es ein Spektakel schlechthin. "Schlaue Analysen kann man zu diesem Spiel nicht abgeben", so Frotheims Trainer Florian Haase nach der "10-Tore-Show". Dabei hatte lange Zeit nichts auf einen spannenden Nachmittag hingedeutet. Zu überlegen waren die Frotheimer im richtungsweisenden Kellerduell. Engagierter in den Zweikämpfen, mit klaren spielerischen Vorteilen. Und so waren die Börninghausen mit den zwei Gegentoren von Tobias Borchert (22.) und Sören Riechmann (35.) noch sehr gut bedient. Aber dann reichten dem SVEB vier Minuten um die Partie komplett zu drehen. Pascal Schulz traf per Distanzschuss zum 2:1, Timo Jaeger war treffsicher vom Punkt zum 2:2 und nochmals Jaeger traf noch vor der Pause zum 2:3. Damit war der Wahnsinn in Frotheim aber noch nicht vorbei. Zwar brauchten die Frotheimer ein paar Minuten, um den Schock aus den Beinen zu bekommen. Dann aber war der VfL wieder zur Stelle. Philip Bünemann sorgte in der 67. Minute für den 3:3-Ausgleich und zehn Minuten später traf Spielertrainer Christoph Meyhoff per Strafstoß zum 4:3. Als dann auch noch Sören Riechmann mit seinem zweiten Tor auf 5:3 stellte, dachte wohl jeder, jetzt ist die Partie endgültig entschieden. Nein, war sie nicht. Zunächst traf wiederum Timo Jaeger per Strafstoß und in der Nachspielzeit war es "Joker" Marcel Henke, der mit dem 5:5 dem Wahnsinn die Krone aufsetzte. "Wir haben heute nur rund 15 Minuten stattgefunden. Dafür haben wir das Optimum herausgeholt", nahm SVEB-Coach Matthias Huth das 5:5 mit Galgenhumor hin.

Tore: 1:0 Tobias Borchert (22.), 2:0 Sören Riechmann (35.), 2:1 Pascal Schulz (41.), 2:2 Timo Jaeger (43. Foulelfmeter), 2:3 Timo Jaeger (45.), 3:3 Philip Bünemann (67.), 4:3 Christoph Meyhoff (77. Foulelfmeter), 5:3 Sören Riechmann (81.), 5:4 Timo Jaeger (90. Foulelfmeter), 5:5 (90.) Marcel Henke.

FC Preußen Espelkamp II - SV Schnathorst 3:2
Die "Adlerträger" haben ihre "Mini-Krise" gestoppt. Dagegen bleibt der SV Schnathorst in 2019 weiter ohne Punkt und der Vorsprung zu den Abstiegsplätzen schrumpft immer weiter. "Vor allem mit der Einstellung der Jungs bin ich heute sehr zufrieden. Das war ein anderer Auftritt als zuletzt", meinte Espelkamps Trainer Mario Warkentin nach der Partie. Zwei Mal gingen die Hausherren im Sportpark Mittwald durch Tibor Leon Sander (14., 40.) in Führung. Den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte Raphael Kirschbaum für den SVS. Mit dem 3:1 durch Justus Maschmeier direkt nach Wiederanpfiff schien die Partie eigentlich gelaufen, doch auch weil die Preußen insgesamt drei Mal das Aluminium trafen, blieb das Spiel umkämpft. Erst recht, als Johannes Wedel kurz vor Spielende noch einmal zum 3:2 verkürzen konnte. Am Ende blieben die drei Punkte aber verdient in Espelkamp.

TURA Espelkamp - SpVgg Union Varl 1:2
Nach neun sieglosen Spielen in Folge hat Union Varl gezeigt, dass man doch noch gewinnen kann. "Beim Stiefel-Trinken hat man am deutlichsten gesehen, wie lange wir schon nicht mehr gewonnen haben. Den Trinkspruch kannten die meisten schon gar nicht mehr", scherzte Oliver Sander nach dem Sieg in Alt-Espelkamp. In einem verteilten Spiel kamen die Varler zunächst besser ins Spiel und führten durch das Tor von Sören Ihlenfeld auch nicht unverdient mit 1:0 (25.). Kurios war dann die Entstehung des 1:1. Varls Torwart hatte bei einem Abwurf die Strafraumlinie überschritten und folglich gab es einen Freistoß. Diesen "nagelte" Tobias Pauls mit Urgewalt ins Varler Tor - 1:1 (33.). In den zweiten 45 Minuten hatten die Turaner eindeutig mehr vom Spiel, scheiterten aber an ihrer Abschlussschwäche. So kam es, wie es kommen musste. In der 90. Minute traf Tobias Rüter per Schlenzer zum Varler 2:1-Siegtreffer. Unter dem Strich sicherlich ein etwas glücklicher Sieg der "United". Vor dem Kellerduell gegen den VfL Frotheim kann Varl jetzt sicherlich etwas beruhigter schlafen.

TuS Tengern II - SV Blau-Weiß Oberbauerschaft 0:1
BW Oberbauerschaft hat im Abstiegskampf ein Überlebenszeichen gesendet. Und was für eins. Denn mit einem Sieg im Gemeindederby hätte im Vorfeld wohl keiner gerechnet. "Ich ganz ehrlich auch nicht. Zumal wir wirklich personell mit dem letzten Aufgebot angereist sind", freute sich BWO-Spielertrainer Felix Kasprick über den Auswärtssieg. Natürlich war der Sieg über die 90 Minuten gesehen etwas glücklich. Tengern war spielbestimmend, verzettelte sich aber immer wieder in Einzelaktionen. "Wir haben noch ganz gut angefangen, aber nach dem 0:1 wurde es von Minute zu Minute kopfloser", gab Tengerns Coach Jörn Paulsen offen zu. Quasi mit dem einzigen Torschuss während der 90 Minuten nahmen die Oberbauerschafter die drei Punkte aus Tengern mit. In der 19. Minute traf Jack Baldin zum 0:1 für den Außenseiter. In der Nachspielzeit sah Kevin Wölfer bei den Gäste noch die gelb-rote Karte.

HSC Alswede - Blasheimer Sportclub 1:3
Die Blasheimer können also doch ein Prestigederby gewinnen. In der Tabelle zog der BSC durch den Sieg am Stadtrivalen vorbei. "Ich denke, wir haben verdient die drei Punkte mitgenommen", so Trainer Sebastian Numrich nach dem Spiel. Nach ausgeglichener erster Halbzeit nahm die Partie in den zweiten 45 Minuten mehr Fahrt auf. Schon in der 48. Minute traf Felix Kammann für den BSC zum 0:1. Die Alsweder Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten. Nur drei Minuten später war Mucahit Celik mit dem 1:1 zur Stelle. Die Vorentscheidung im Derby brachte die 58. Minute, als Moritz Hagemeier die Gäste erneut in Führung schoss. Der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Jannik Beier machte dann in der 73. Minute für die Blasheimer alles klar.

VfB Fabbenstedt - SSV Pr. Ströhen 1:3
Ein echtes Spitzenspiel sahen die Zuschauer in Fabbenstedt vornehmlich in der zweiten Halbzeit. Die ersten 45 Minuten waren dadurch bestimmt, keine Fehler zu machen. "Der Respekt vor dem Gegner war bei beiden Mannschaften spürbar", meinte Ströhens Spielertrainer Andre Krause nach der Partie. So blieben in der dennoch sehr intensiv geführten Begegnung Tore im ersten Durchgang aus. Das änderte sich dann aber zum Glück. In der 54. Minute startete Ricardo Tenti in "seinen" Nachmittag. Nach starker Kopfballvorlage von Kapitän Jan Kampe brauchte Tenti den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken. Nur sechs Minuten später stellten die Nordkreisler auf 2:0 und dies überaus sehenswert. Per Freistoß traf erneut Tenti aus rund 20 Metern. Die Gäste hatten danach noch einige Konterchancen, die aber teilweise leichtfertig vergeben wurden. Das sollte sich "rächen". Mit einer Kopfball-Bogenlampe aus 16 Metern überwand Felix Droste den zu weit vor seinem Tor stehenden Ströher Keeper Tim Schütte. Mit dem Anschlusstreffer bekamen die Fabbenstedter die zweite Luft. Der VfB drückte nun auf den Ausgleich. In der Nachspielzeit machte Schütte seinen Fehler beim 1:2 wieder gut. Mit einer starken Parade rettete Schütte gegen Jannis Hagemeier. Den darauffolgenden Konter schlossen die Nordkreisler zum erlösenden 1:3 ab. Torschütze? Natürlich wiederum Ricardo Tenti mit seinem dritten Tor in der zweiten Halbzeit. "Das 1:0 war der Türöffner für Pr. Ströhen. Es waren wieder ein paar Kleinigkeiten ausschlaggebend. Mit dem Auftritt der Jungs bin ich dennoch zufrieden", so VfB-Coach Rainer Mannel.

Tore: 0:1 Ricardo Tenti (54.), 0:2 Ricardo Tenti (60.), 1:2 Felix Droste (75.), 1:3 Ricardo Tenti (90.)

TuS Stemwede - SuS Holzhausen 0:1
Auf dem schwer bespielbarem Haldemer Sportplatz taten sich beide Mannschaften schwer, ein vernünftiges Spiel zu zeigen. "Es war doch vieles dem Zufall überlassen", meinte Holzhausens Trainer Daniel Bönker nach dem Spiel. So gab es wenig nennenswerte Gelegenheiten. Eine davon brachte aber das Siegtor. In der 25. Minute traf der diesmal in der Innenverteidigung spielende und mit aufgerückte Pascal Hegner zum 1:0-Siegtor für die Bahndammelf. Für die Gäste ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.

TuS Gehlenbeck - TuS Eintracht Tonnenheide 3:0
Der TuS Gehlenbeck hat heute die richtige Antwort auf die schwache Leistung vor einer Woche gezeigt. "Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein richtig starker Auftritt der Mannschaft", freute sich ACDC-DJ und Gehlenbeck-Trainer Christoph Kämper nach dem Spiel. Der Tabellenzweite legte einen Traumstart hin und führte durch Tore von Jan Holzmeyer und Christian Aldegeerds schon nach elf Minuten mit 2:0. Den einzigen Vorwurf, den sich die Gehlenbecker Spieler von ihrem Trainer anhören mussten, war, dass es nicht zur Pause schon viel klarer stand. In den zweiten 45 Minuten kam die Eintracht zwar etwas besser ins Spiel. Doch großartig unter Druck gerieten die Gehlenbecker zu keinem Zeitpunkt des Spiels. Für die endgültige Entscheidung in der Partie sorgte Malte Jan Schnau, der in der 80. Minute einen Konter zum 3:0-Endstand abschloss.