Erst chancenlos, dann glücklos

Siegburg 04 — 1. FC Düren 0:2 (0:1). Bünyamin Kilic gab sich hinterher als fairer Verlierer. „Düren hat sich die drei Punkte aufgrund einer bärenstarken ersten Halbzeit verdient”, sagte der Siegburger Trainer nach dem 0:2 seiner Mittelrheinliga-Fußballer. „Das waren die stärksten 45 Minuten, die ich in dieser Saison von einer Mannschaft gesehen habe.”

Auch vom Experiment des SSV-Coaches, Innenverteidiger Niklas Schubert in die Sturmspitze zu beordern, ließ sich der Tabellenzweite nicht beeindrucken. „Wir sind ohne eine einzige Torchance in die Pause gegangen”, so Kilic. Auf der Gegenseite bewahrte Keeper Michael Vogel seine Mannschaft mit zwei Glanzparaden vor einem Rückstand, ehe er sich doch geschlagen geben musste: Nach einer scharfen Hereingabe war Nico Schröteler am langen Pfosten zur Stelle — 0:1 (39.).

Kurz nach der Pause stieg Joran Sobiech nach einem Eckball am höchsten und nickte zum 2:0 ein (51.). Der zweite Gegentreffer diente aus Siegburger Sicht als Weckruf; plötzlich legte man seine Zurückhaltung ab und kam immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Die größte Chance vergab der eingewechselte Kakeru Aoto: Nach einem Lupfer des Japaners war der Dürener Schlussmann Kevin Jackmuth schon geschlagen, doch ein Feldspieler klärte noch soeben vor der Torlinie.

Viktoria Arnoldsweiler — FC Hennef 05 2:2 (1:1). Der Hennefer Sportchef Dirk Hager sprach nach dem 2:2 von einer „gefühlten Niederlage. Es ist jeden Sonntag das Gleiche: Wir haben eigentlich alles im Griff, bringen den Vorsprung aber einfach nicht ins Ziel. Allmählich nerven die vielen Unentschieden.” Bereits zum siebten Mal in dieser Saison musste sich der FCH mit einem Punkt begnügen.

Wieder einmal trennten die 05er nur wenige Minuten von einem Sieg. Doch nach einem langen Ball des Gegners wusste sich Joel Kouekem im Zweikampf mit Viktoria-Angreifer Brooklyn Merl nur mit einem Foul zu helfen; den fälligen Elfmeter verwandelte Sebastian Wirtz sicher zum 2:2 (86.).

Dabei hatten die Gäste verheißungsvoll begonnen. Startelf-Debütant Eric Gweth hatte gleich zweimal den Führungstreffer auf dem Fuß, doch erst parierte Viktoria-Keeper Ron Meyer glänzend und dann rettete der Pfosten aus Sicht der Heimmannschaft. Auf der Gegenseite schloss André Winkels den ersten vielversprechenden Angriff der Viktoria mustergültig ab — 1:0 (21.). Sieben Minuten vor der Pause war es dann Yannik Genesi, der nach einer Ecke von Kenan Akalp mit dem Kopf zur Stelle war — 1:1 (38.).

Dank tatkräftiger Unterstützung des Gegners ging der FCH in Führung: Nach einem weiten Schlag von Muhammed Özdemir auf André Klug versuchte Meyer zu klären, doch sein Rettungsversuch mit dem Fuß ging gründlich in die Hose; der Ball rutschte dem Torhüter über den Spann und trudelte ins Tor (61.). Anschließend boten sich den Gästen Konterchancen im Überfluss, doch wieder einmal fehlte die nötige Entschlossenheit. So ließ man sich kurz vor Schluss den sicher geglaubten Sieg entreißen.