2024-04-25T14:35:39.956Z

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Geht in seine zweite Saison als Trainer des 1. FC Düren: Giuseppe Brunetto.
Geht in seine zweite Saison als Trainer des 1. FC Düren: Giuseppe Brunetto. – Foto: Kevin Teichmann
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Der 1. FC Düren nimmt einen neuen Anlauf

Der ambitionierte Fusionsclub bleibt weiter Fußball-Mittelrheinligist und peilt den Aufstieg im kommenden Jahr wieder an

Nach nur 17 absolvierten Partien endete für den 1. FC Düren aufgrund der Corona-Pandemie die Saison in der Fußball-Mittelrheinliga vorzeitig. In der Abschlusstabelle belegten die Dürener Rang zwei. Da beim außerordentlichen Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) entschieden wurde, dass nur die jeweiligen Tabellenführer einer Liga aufsteigen, muss der FCD in der kommenden Saison wieder in der fünfthöchsten deutschen Amateurklasse antreten.

„Eine harte Zeit für den Kopf“

„Es war schwierig für uns zu akzeptieren, dass wir im März nicht mehr spielen durften, wobei die Entscheidung vollkommen richtig war, keinen Sport mehr zu treiben“, berichtet FCD-Coach Giuseppe Brunetto. Für ihn und alle Beteiligten war die Wartezeit, bis die Entscheidung feststand, dass die Spielzeit abgebrochen werden sollte, kräftezehrend: „Wir haben wochenlang gehofft. Es war ja nicht klar, wie es weitergeht. Steigt einer auf oder zwei, wird weitergespielt? Es war eine harte Zeit für den Kopf. Auch die Spieler haben ständig angefragt. Wir waren im luftleeren Raum.“

Wohlwissend, dass es eine schwere Situation war, hätte sich Dürens Coach eine frühere Entscheidung gewünscht. Diese kam aber dann erst im Juni und fiel in der Klasse eigentlich nur gegen ein Team aus: „Aus sportlicher Sicht hat es in der Mittelrheinliga nur uns getroffen. Es gibt keinen Absteiger, und wir hatten als Zweiter schon einen großen Abstand zum Rest der Liga (elf Punkte Vorsprung auf Platz drei). Unumstritten ist, dass bei nur einem Aufsteiger der FC Wegberg-Beeck Regionalligist werden muss. Darum geht es nicht, aber ich glaube, jeder hätte an unserer Stelle auch gehofft, mit hoch zu dürfen.“ Lange daran aufhalten will sich Brunetto aber nicht. Er denkt schon an seine zweite Spielzeit als Trainer in Düren: „Dann nehmen wir den Aufstieg nächstes Jahr in Angriff.“

Dieser Angriff wird aber definitiv ohne zehn Spieler stattfinden, die bereits als Abgänge feststehen. Mit Marcel Reisgies, Julian Wiersberg, Nico Schröteler und Julian Nießen zieht es vier Spieler zu den Sportfreunden Düren. Chang Kim geht nach Südkorea, Jan Bach zu Wegberg-Beeck, Onur Alagözs neuer Club ist noch unbekannt. Neben Jannis Steltzner gehen mit Jumpei Ebisu und Kapitän Yunus Kocak zwei Spieler, die nahezu jede Partie für den FCD absolviert haben, zu Ligakonkurrent Viktoria Arnoldsweiler. „Aus den verschiedensten Gründen sind die Abgänge zustande gekommen. Ich wünsche allen nur das Beste. Wir haben uns zum Abschlussgrillen auch noch treffen können, und ich konnte mich von allen verabschieden“, freut sich Brunetto schon den ein oder anderen in der kommenden Spielzeit wiederzusehen, auch wenn sie dann das gegnerische Trikot tragen werden.

Wo es Abgänge gibt, gibt es meist auch Neuzugänge. Über die Namen herrscht aber noch Stillschweigen. „Die Kaderplanung ist in trockenen Tüchern. Es kommen sechs externe Zugänge und ein Spieler aus unserer U 19 hinzu. Der Kader ist mit 20 Spielern und drei Torhütern etwas kleiner als im Vorjahr. Bewusst, weil wir eine zweite Mannschaft in der Landesliga haben, der wir eine Perspektive anbieten wollen“, betont Brunetto, der sich über den neuen Trainer der „Zweiten“, Marco Bachmann, sehr freut: „Er ist definitiv eine Bereicherung. Er hat bei Jugendsport Wenau gezeigt, dass er ein junges Team in der Bezirksliga etablieren kann. Wir stehen bereits im regelmäßigen Austausch.“ Bachmann freut sich auf seine Arbeit mit der Perspektivmannschaft. Und dieses Team ist wirklich jung. Dominik Dick ist mit seinen 23 Jahren der erfahrenste Akteur im Kader. Er bekleidet, wie Coach Bachmann berichtet, eine wichtige Position: „Dominik ist mein spielender Co-Trainer.“

Ebenfalls im regen Austausch steht Brunetto auch mit dem neuen sportlichen FCD-Leiter Dirk Ruhrig. Der Ex-Trainer von Germania Teveren beerbt Frank Rombey, der bei der Bürgermeisterwahl der Gemeinde Niederzier kandidiert. „Ich drücke Frank die Daumen, dass er sein persönliches Ziel erreicht. Er hat hier unheimlich viel bewirkt. Er hat die Serie gestartet, weswegen Düren vor meiner Zeit die Klasse halten konnte, und ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich geholt hat“, unterstreicht Brunetto.

Und auch die ersten Eindrücke vom neuen Sportlichen Leiter sind positiv: „Dirk Ruhrig ist ein emsiger und fleißiger Typ, der sich für nichts zu schade ist. Er hat viele Kontakte und eine immense Ahnung von Fußball. Zudem strahlt er eine positive Energie aus. Besser hätte es für Düren nicht kommen können.“

Aufrufe: 09.7.2020, 12:00 Uhr
Sebastian Adriany | AZ/ANAutor