2024-04-29T14:34:45.518Z

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Der 1. FC Düren hat sich von Guiseppe Brunetto getrennt.
Der 1. FC Düren hat sich von Guiseppe Brunetto getrennt. – Foto: Boris Hempel

Brunetto irritiert über Rausschmiss beim 1. FC Düren

Regionalliga West: Der 1. FC Düren hat sich am späten Mittwochabend von Trainer Giuseppe Brunetto getrennt - der war von der Entscheidung sichtlich irritiert.

In der Nach zu Donnerstag hat sich der 1. FC Düren von Trainer Giuseppe Brunetto getrennt. In der Mitteilung des Vereins war von einem belasteten Verhältnis zischen Trainer und Mannschaft die Rede, weswegen die Verantwortlichen "schweren Herzens" den Schritt gehen mussten. Die Wahrnehmung des Trainers ist indes eine gänzlich andere.

Wie schnelllebig das Fußballgeschäft und insbesondere die Besetzung der Trainerposition im (Profi-)-Fußball ist, ist hinlänglich bekannt. Gleich zu Beginn der Spielzeit hatte sich Aufsteiger 1. FC Bocholt vom Erfolgstrainer Jan Winking getrennt, am Mittwochabend ging mit dem 1. FC Düren der nächste Verein diesen Schritt und trennte sich von Aufstiegscoach Giuseppe Brunetto.

Die Begründung der Trennung verwundert indes schon, da sich nach der offiziellen Mitteilung des Vereins inzwischen auch der Betroffene selbst zu Wort gemeldet hat und in einigen Punkten entschieden dem Statement des Vereins widerspricht. "Leider haben wir in diversen Gesprächen zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft belastet ist", wird FCD-Präsident Wolfgang Spelthahn in der Mitteilung zitiert. Brunetto hingegen spricht von einem "engen Verhältnis zum Mannschaftsrat", wie er der Aachen Zeitung erklärt. "Dafür gab es keine Anzeichen. Wir hatten noch vor kurzem ein Gespräch mit der Geschäftsführung und den Spielern. Wir wollten die Sache gemeinsam angehen", führt er weiter aus.

Gedanken an Rücktritt verworfen

Mit der Entscheidung des Vereins kann Brunetto leben, könnte sie sogar nachvollziehen, wenn eine sportliche Begründung angeführt wäre. "Ich hätte es eher verstanden, wenn man gesagt hätte, dass man sich zu diesem Schritt aufgrund der letzten Spiele entschieden hätte – auch wenn das ebenfalls hart gewesen wäre", erläutert der Ex-Coach. Der Aufsteiger hatte in der Regionalliga West einen beachtlichen Start hingelegt und sich zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz einsortiert. Inzwischen ist der FCD auf den 15. Rang abgerutscht, hat mit 16 Punkten nach 13 Partien aber dennoch eine ordentliche Punktausbeute, zumal es in der Regionalliga extrem eng zugeht - Platz drei ist nur sechs Zähler entfernt.

Den Gedanken selbst zurückzutreten hatte der 49-Jährige nach der 0:2-Niederlage gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf, ließ sich aber durch gutes Zureden davon abbringen. "Ich hatte zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht", gesteht er. Mit einem Einbruch nach dem sensationellen Saisonstart habe er jedoch gerechnet: "Wir hatten im Sommer nach dem Ende der Mittelrheinliga-Saison und dem Aufstieg keine Regeneration, mussten quasi durchspielen. Anfangs wurden wir von der Euphorie getragen. Es war vorhersehbar, dass es irgendwann zu einem Einbruch kommt."

Am Samstag trifft der 1. FC Düren in der Regionalliga West auf den Wuppertaler SV. Dann wird Carsten Wissing auf der Trainerbank Platz nehmen. Der bisherige Co-Trainer übernimmt die Mannschaft interimsweise bis zur Winterpause. Brunetto selbst wird erst einmal Urlaub machen. "Jetzt kann ich auch mal Urlaub machen, den letzten habe ich mit meiner Frau 2017 verbracht", sagt er abschließend. Wenn dann seine Akkus wieder aufgeladen sind, soll es auch mit der Trainerkarriere weitergehen.

Aufrufe: 028.10.2022, 11:00 Uhr
Marcel EichholzAutor