2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
– Foto: Peter Unger

IM VIDEO: Türk Sport überrascht beim TuS Brake

Versmold hat eine ganze Menge Lehrgeld bezahlt. Jöllenbeck schlägt den SCB beim 4:0 unerwartet deutlich. Senne nach knapper Niederlage im Kreispokal auch gegen den VfR Wellensiek unterlegen. SW Sende erlebt Debakel.

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Der Super-Sonntag in der Bezirksliga Staffel 2 hatte es in sich. Insgesamt fielen in den vier Bielefelder Derbys 13 Tore. Ganz eng ging es bei der Partie des Aufstiegsfavoriten TuS Brake gegen den FC Türk Sport zu. Aufsteiger Spvg. Versmold verliert gegen VfB Schloß Holte mit 0:7. Avenwedde siegt trotz einer teilweise ansprechenden Leistung der Schwarz-Weißen aus Sende mit 7:2. Trainer Jakob Bulut ist dennoch unzufrieden.


Nach dem Coronafall in der Mannschaft aus der vorvergangenen Woche durfte der TuS erst am Samstag das erste Mal wieder trainieren. „Darum haben wir einen Antrag gestellt, dass das Spiel verlegt wird“, sagt Trainer Hans Grundmann. Ein Spieler ist bei „Tippe“ noch in Quarantäne – bis Dienstag. Grundmann: „Alle sind gesund, am kommenden Sonntag werden wir spielen können.“


„Das war heute definitiv zu wenig für uns“, fand FSC-Coach Vito Lombardi nach einseitigen 90 Minuten. Die Gastgeber agierten äußerst defensiv und staffelten sich dicht gedrängt mit zwei Viererketten in ihrer eigenen Hälfte. Ein Durchkommen war hier nur schwer möglich. So hatten die Fürstenstädter deutlich mehr Ballbesitz, aber erspielten sich nur selten eine richtige Tormöglichkeit. Die beste Chance des Spiels vergab Edgar Siebert Mitte der zweiten Halbzeit, doch seinen platzierten Schuss lenkte Türkgücü-Keeper Christopher Siekaup gekonnt um den Pfosten. Kurz vor dem Ende landete noch ein Kopfball von Rhedas Kapitän Niklas von Mutius in den Armen von Siekaup. Danach war Schluss


Zwei Spiele, elf Gegentore, kein eigenes Tor erzielt. Das ist die bittere Bilanz von Aufsteiger SpVg. Heepen. Nach der herben 0:7-Pleite gegen den TuS Brake setzte es gestern ein 0:4 gegen den SC Hicret. „Wir hatten Hicret in den ersten 15 Minuten im Griff, verpassen es aber, unsere Möglichkeiten zu nutzen“, erzählte Heepens Trainer Bastian Metzdorf. Seiner Mannschaft würde die in der Bezirksliga nötige Effektivität fehlen und auch das Verständnis, dass nicht allein die Abwehr verteidigen muss.

„Defensivarbeit fängt schon ganz vorne an“, sagt er. Ngagne Demba Seck erzielte per Kopf nach 21 Minuten die Führung für den SC Hicret. „Das Gegentor hat uns extrem weh getan“, meinte Metzdorf. In der zweiten Halbzeit war es dann das Spiel von Hicret-Stürmer Tanju Dalgic. Mit einem lupenreinen Hattrick (57., 75., 85.) schraubte er das Ergebnis auf 4:0 in die Höhe. Die Heeper konnten sich dabei bei ihrem Torhüter Jakov Vrodoljak bedanken, der noch Schlimmeres verhinderte.


„Wir haben unseren Matchplan komplett umgesetzt“, erzählte der überaus gut gelaunte Türk Sport Coach Özgür Saridogan. Beim Aufstiegsfavoriten TuS Brake konnte sein Team 2:1 gewinnen. „Wir waren mega im Spiel und giftig in den Zweikämpfen“, jubelte der FCT-Trainer.

Sein Pendant, TuS-Trainer Carsten Johanning – sah es etwas anders: „Die klareren Tormöglichkeiten hatten wir.“ Es war insgesamt ein Spiel auf einem hohen taktischen Niveau. Die Gäste präsentierten sich ballsicher und zeichneten sich durch Ballgewinne im Zentrum aus. Brake hatte in der ersten Hälfte drei mehr als aussichtsreiche Chancen, blieb im Abschluss jedoch glücklos. Es sollte bis zur 84. Minute dauern, ehe das erste Tor fiel. Eine Balleroberung im Zentrum vollende Liridon Redjepi mit einem trockenen Schuss aus 20 Metern in den Knick. Das 2:0 für den FCT erzielte Tolga Baytemur, nachdem Ali-Kemal Calisan ihn mit einem Pass in die Tiefe bediente (90.). Patrick Ruske erzielte für Brake den Anschluss (90.) und hatte den 2:2-Ausgleich auf dem Fuß. Sein Schuss landete am Innenpfosten, sprang dann an den Torwart und von dort aus dem Tor.


Die „Jürmker“ präsentierten sich nach dem Auftaktsieg beim FC Türk Sport auch gegen den Sportclub Bielefeld sehr gut. War es zu Beginn der Partie noch ein gegenseitiges Abtasten, so wurde nach 22 Minuten der Grundstein für den Spielausgang gelegt. Nach einer Ecke von Lennard Warweg war Robin Welge am zweiten Pfosten mit dem Kopf zur Stelle und erzielte die Führung. In der Folge wurde es hitziger auf dem Platz. SCB´s Cem Beyer sah nach 32 Minuten die Rote Karte, er trat nach.

„Der Platzverweis hat uns natürlich ein bisschen in die Karten gespielt“, sagte Jöllenbecks Trainer Daniel Eikelmann. Dennis Kipp hatte das 2:0 auf dem Kopf (41.), scheiterte aber. Besser machte es Moritz Dittmar, der völlig frei vor dem Tor stand und nach einem Ball von der rechten Seite nur noch den Fuß hinhalten musste – 2:0 (43.). „Wir wollten in der zweiten Halbzeit weiterspielen, haben ein bisschen umgestellt und das hat gut geklappt“, freute sich Eikelmann. Nach dem Seitenwechsel hieß es direkt 3:0, Warweg vollendete eine Flanke von Ole Koch (46.). Den Schlusspunkt setzte Marcel Krawczyk. An seinem Schuss war SCB-Torhüter Arian Keller zwar noch dran, das 4:0 konnte er aber auch nicht verhindern (58.). „Mit zwei Siegen aus zwei Spielen – beide zu null – bin ich sehr zufrieden“, resümierte Eikelmann.


Der Aufsteiger aus Gütersloh nahm verdient einen Zähler mit nach Pavenstädt. So sah es auch Wiedenbrücks Trainer Dominik Jansen: „Wir müssen heute mit dem Remis zufrieden sein, weil unsere Leistung über 90 Minuten einfach nicht ausreichend war.“ In der Tat waren die Aramäer gerade in der zweiten Hälfte dem Siegtreffer deutlich näher. Dabei ging der SCW mit einem 1:0-Vorsprung in die Pause. Julian Stiens (15.) hatte nach einem Eckball die Führung besorgt. Doch nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste immer besser und kamen durch Filipus Coskun (66.) folgerichtig zum gerechten Ausgleich. „Nach sechs Monaten Pause bin ich zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können und sogar am Sieg geschnuppert“, freute sich Aramäer- Coach Robert Oral nach Spielschluss.


„Senne ist eine geile Truppe, da muss man erst einmal gewinnen“, sagte Wellensieks Trainer Dominik Popiolek nach seinem 2:0-Auswärtserfolg im Bielefelder Süden. Es war zu Beginn ein umkämpftes Derby. „Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel aufzuziehen“, berichtete TuS-Coach Mike Wahsner. Die Wellensieker Angriffe saßen besser als die der Senner. Einen hohen Ball verlängerte Clemens Bachmann mit dem Kopf zu Cornelius Bulanov, der sehenswert mittels eines Fallrückziehers die VfR-Führung erzielen konnte (10.). Das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten. Dieses Mal machte es Bachmann selbst – 2:0 (17.).

„Diese drei Punkte machen uns glücklich“, meinte Popiolek, der ein wenig mit der Chancenverwertung seines Teams haderte. „Wir hätten höher gewinnen können.“ Die Senner zeigten sich als faire Verlierer: „Der Sieg geht voll und ganz in Ordnung. Wir haben alles versucht, das rechne ich meiner Mannschaft hoch an. Jetzt werden wir die Niederlage aufarbeiten und uns dann auf Sende vorbereiten“, so Wahsner.


Neun Tore im Waldstadion: Mit 7:2 triumphierte der SV Avenwedde in der Fußball-Bezirksliga beim SV Schwarz-Weiß Sende. Der Trainer des siegreichen Teams war dennoch nicht zufrieden. „Ich habe schon beim Aufwärmen gespürt, dass die Anspannung fehlt“, sagte Jakob Bulut nach dem Schlusspfiff: „Gerade in den ersten 30 Minuten und direkt nach der Pause waren wir einfach zu lieb, zu brav und haben den Gegner so unnötig stark gemacht.“

Die Zuschauer hingegen durften sich nach 25 Minuten über gleich vier Tore freuen. In einer hektischen und zerfahrenen Anfangsphase sorgte der starke Fatih Gürer (19.) für die zu diesem Zeitpunkt überraschende Gästeführung. Zuvor hatte Sende bereits mehrere gute Torchancen ausgelassen (6., 10., 17.). Die Avenwedder waren bis dahin defensiv zu schlecht gestaffelt. Genau diese Unordnung nutzte Sende innerhalb von nur zwei Minuten eiskalt aus und drehte durch die Treffer von Pascal Röber (21.) sowie Jan Schmidt (22.) die Partie. Doch nur kurze Zeit später war SVA-Goalgetter Nico Schürmann zur Stelle und erzielte nach feiner Vorarbeit von Johannes Faal den eher schmeichelhaften Ausgleich (25.).

Der am Spielfeldrand nun immer lauter werdende Jakob Bulut versuchte seine Mannen wachzurütteln. Damit beeindruckte er wohl Sendes Keeper Robert Große, der in der 38. Minute ohne Not Nico Schürmann den Ball überließ, der seinerseits keine Mühe hatte ihn zum 3:2 ins leere Tor zu schieben. Mit dem Pausenpfiff traf erneut Gürer (45.) – und die Gäste gingen mit einer 4:2-Führung in die Kabine.

Wer nach dem Seitenwechsel einen Sturmlauf der Schwarz-Weißen erwartet hatte, wurde enttäuscht. Fast 30 Minuten passierte nicht viel. Die Sender konnten irgendwie nicht, die Kicker aus „Bonewie“ mussten und wollten nicht. Erst ein direkter Freistoß von Avenweddes Kai Adrian, den Große noch gerade über den Querbalken lenkte, sorgte auf beiden Seiten für eine Art Weckruf. Denn nach dem folgenden Eckball stand Berat Bozkurt (69.) am langen Pfosten blank und drückte den Ball zum 5:2 in die Maschen. Auch hier hinterließ Sendes Schlussmann keinen souveränen Eindruck. Avenwedde ließ danach die Zügel wieder schleifen, prompt kam Sende zu zwei guten Möglichkeiten. Doch sowohl Daniel Fröse (71.) als auch Röber (77.) vergaben unkonzentriert. Gästestürmer Schürmann machte in der 81. Minute seinen Dreierpack perfekt, und der eingewechselte Tim Gebranzig setzte mit seinem selbst eingeleiteten Treffer (87.) zum 7:2 den Schlusspunkt in einem interessanten, aber auch irgendwie seltsam verlaufenen Kreisderby.

„Es ist bitter so hoch zu verlieren, aber wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht und wurden dafür bestraft. Vorne gehen wir einfach zu fahrlässig mit unseren Chancen um“, fasste der sichtlich geknickte Sender Trainer Jürgen Prüfer die 90 Minuten zusammen.


150 zahlende Zuschauer waren ins Kurt-Nagel-Parkstadion gekommen, um bei bestem Wetter das erste Bezirksliga-Heimspiel der Fleischstädter seit über 20 Jahren zu verfolgen. Und für einen kurzen Moment sah es so aus, als ob die Versmolder den favorisierten Gästen einen Schlagabtausch auf Augenhöhe liefern könnten.

Bereits nach zwei Minuten hatte die Elf von Trainer Thomas Schmidtke nach einem Eckball ihre erste Gelegenheit. Bei dieser verletzte sich Außenverteidiger Philipp Wolf allerdings so schwer am Finger, dass er mit Verdacht auf Fingerbruch ausgewechselt werden musste.
Zwei Minuten später dann der nächste Tiefschlag für Versmold, als eine direkt verwandelte Ecke der Gäste im Gehäuse von Torwart Niclas Consbruch einschlug (4.). Fortan übernahmen die Holter Löwen das Kommando und erhöhten in der 18. Minute auf 2:0. Zwar wurde den Versmoldern nach einem Pfostentreffer von Umberto Marciano das Abstaubertor von Stanislaus Huhn zum 1:2 wegen Abseits aberkannt, insgesamt hätte Schloß Holte aber bereits zur Halbzeit höher führen können.

Dies holten die Gäste dann nach dem Wechsel nach. Die Treffer fielen dabei fast immer nach dem selben Muster: Leichter Ballverlust Versmold, schnelles und sicheres Umschaltspiel über drei, vier Stationen samt eiskaltem Abschluss von Schloß Holte (54./68./75./78./80.). Die Gegenwehr der Spvg. wurde von Minute zu Minute schwächer, so dass die Holter Löwen am Ende leichtes Spiel hatten. Nach Schlusspfiff war der Frust der Gastgeber entsprechend groß. Einige Spieler sanken enttäuscht zu Boden. „Wir wussten vorher, was wir für einen starken Gegner vor der Brust hatten. Wenn man denen so viele Fehler präsentiert, dann nutzen die das eiskalt aus. Das ist ein Spiel, aus dem wir viel lernen können“, betrieb Versmolds Coach Thomas Schmidtke direkt nach dem Spiel Aufbauarbeit, anstatt mit seiner Elf überhart ins Gericht zu gehen.
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Der Aufsteiger begann durchaus mutig, während die Gäste einige Minuten benötigten um in die Partie zu finden. Der Führungstreffer von Kevin Klippenstein in der 4. Minute half dabei. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Holter nun immer dominanter und gewannen letztlich auch in der Höhe verdient mit 7:0. Trotzdem war Coach Andre Koslowski später nicht vollends zufrieden: „Auch wenn wir uns natürlich über den hohen Sieg freuen, war fußballerisch noch Luft nach oben.“ Die Holter Stürmer zeigten sich besonders treffsicher. Leon Acikel war gleich dreimal erfolgreich (18., 54., 68.,), während Julian Lakämper (73., 80.) doppelt traf. Auch Klippenstein legte noch einen Treffer (77.) nach.

Aufrufe: 013.9.2020, 22:00 Uhr
FuPa / NWAutor