2024-05-08T14:46:11.570Z

Team Rückblick
Foto: Fabian Terwey
Foto: Fabian Terwey

Der Saisonrückblick für den VfB Schloß Holte

Landesliga Staffel 1: 2017/18 - Die Chronik des Abstiegs

Das dritte Landesliga-Jahr in Folge geriet unverhofft zur Abstiegssaison. Der VfB Schloß Holte musste nach überaus erfolgreichen Jahren den bitteren Gang in die Fußball-Bezirksliga antreten. Ein Rückblick auf 2017/18.

Es war der Schock vor dem Start. Der ersehnte Torjäger kam nicht. „Wir waren uns mit dem Spieler bereits einig. Zehn Tage später hat er uns jedoch abgesagt“, erklärte VfB-Trainer Mario Lüke zu Beginn der Vorbereitung. 40-Tore-Mann Eduardo Filipe Domingues blieb damals bei Bezirksligist SV Heide-Paderborn.
Mario Lüke ging wenige Wochen später. Der damals 30-Jährige legte nach dem ersten Spieltag auf unbestimmte Zeit eine Pause ein. Gründe waren „nicht etwa Differenzen mit der Mannschaft oder dem Vorstand. Ebensowenig die 0:4-Auftaktniederlage in Maaslingen.“ Nein, der Erfolgstrainer wollte nach 17-jähriger Trainertätigkeit beim VfB, davon dreieinhalb kräftezehrenden Jahren bei der Ersten, Akkus aufladen, um wiederzukehren und „meiner Mannschaft wieder die nötigen Impulse zu verleihen.“ Doch dazu kam es nicht. Ende Oktober verkündete Mario Lüke seinen Abschied. „Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass ich es nicht ausschließen kann, nach kurzer Zeit wieder wegen zu viel Arbeit aussteigen zu müssen.“


Das installierte Interimsduo sagte kurzerhand bis zur Winterpause zu. André Koslowski und Daniel Bartke hatten vor dem dritten Spieltag übernommen und wollten aus beruflichen und familiären Gründen ursprünglich nur bis zur Lüke-Rückkehr bleiben. Am Ende sprang das Trainergespann bis Saisonende ein. „Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es schwierig, eine Dauerlösung zu finden“, sagte Middeke zur erfolglosen Trainersuche in der Winterpause, bei der der aufrichtige Obmann „nicht mit mehreren Kandidaten gleichzeitig, sondern immer nur mit einem“ sprach. Anfang Februar präsentierte Middeke dann mit Stefan Studtrucker eine große Lösung. Weil der einstige Arminia-Profi aber noch bis zum Saisonende bei Bezirksligist TuRa Löhne im Wort stand, war eine Zusammenarbeit erst ab der neuen Spielzeit möglich.

F: Martinschledde
F: Martinschledde


Koslowski und Bartke hatten Schloß Holte bis dato sensationell bis ins Gütersloher Kreispokal-Halbfinale geführt. Im Elfmeterschießen gegen Oberligist FC Gütersloh war Schluss. Doch von derlei Rückschlägen erholte sich der VfB schnell. Die ungewohnt heimschwachen Holter –nur drei Siege– ließen auf das Pokal-Aus zwei Auswärtssiege in Serie folgen. Die Dreier in Bad Westernkotten und Westenholz verschafften ordentlich Luft im Abstiegskampf. Koslowski und Bartke mahnten ungeachtet dessen, weiter zu punkten. Schließlich eilten Abstiegsrivalen wie Bad Lippspringe plötzlich und wie befürchtet von Sieg zu Sieg. Trotz des Negativlaufes mit fünf Pleiten im Saisonendspurt rangierte der VfB vor dem letzten Spieltag noch über dem Strich. Dafür hatte am vorletzten Spieltag das umjubelte 2:1 gegen den SC Verl II gesorgt. Es schien, der ersehnte Befreiungsschlag zu sein. Und das zum Karriereende von Marcel Rogalla. Der Torwart verabschiedete sich vor heimischem Publikum nach 14 Jahren zwischen den Holter Pfosten.


Seine Verbundenheit, Indiz für den großen Zusammenhalt im Verein. Und der zeigte sich noch einmal am letzten Spieltag. Mit mannstarker Unterstützung ging es ins Endspiel zur geretteten Viktoria nach Rietberg. Der VfB verlor mit 2:4, die Konkurrenz zog vorbei. „Wir sind nicht heute abgestiegen“, sagte Daniel Bartke damals und sprach von einer „Saison mit Störfällen“. Der neue VfB-Cheftrainer Stefan Studtrucker sagte zum Abstieg: „Für die Jungs tut es mir leid. Man darf ruhig fallen. Wichtig ist nur, dass man wieder aufsteht.“

Aufrufe: 019.7.2018, 10:00 Uhr
Fabian Terwey / FuPaAutor