2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Jens Dünhölter

Bezirksliga 2: FSC Rheda neuer Spitzenreiter!

Wenn drei sich um die Spitze streiten, freut sich der Vierte. FSC stürmt mit souveränem 6:0 auf Platz eins.

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Verrückter Spieltag in der Bezirksliga, Staffel 2. Tabellenführer SC Hicret stolpert im Derby über Senne I - und dies nach einer 2:0-Führung und 70 Minuten in Überzahl! Brake kommt nur zu einem Punkt gegen Wiedenbrück II. Und Avenwedde verlor bereits am Freitag in Jöllenbeck. Wenn drei sich um die Spitze streiten, freut sich der Vierte. Der FSC Rheda ist neuer Spitzenreiter.



Die Holter waren in der ersten Hälfte das deutlich bessere Team und gingen mit einer 1:0 Führung in die Pause. Kevin Schubert hatte bereits nach fünf Minuten getroffen. Anschließend vergab der VfB noch einige gute Tormöglichkeiten und damit die Chance den Vorsprung zu vergrößern. Direkt nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste ausgleichen (51.). Doch nur zwei Minuten später sorgte Tim Klöpper für das 2:1. Die Bielefelder erhöhten nun den Druck. Der VfB zog sich weiter zurück und verlegte sich auf Konter. In der 85. Minute vollendete Julian Lakämper einen schnell vorgetragenen Angriff zum 3:1. „Ich freue mich über den Sieg und wichtige drei Punkte“, sagte Holtes Coach Andre Koslowski später. „Es war mehr für uns drin“, meinte SCB-Trainer Petar Slavov.


In den ersten 45 Minuten hielt der TuS, der weiterhin auf zwölf Spieler verzichten musste, defensiv gut dagegen. Doch kassierte er in der 23. Minute das Gegentor zum 0:1 Pausenrückstand. Nach dem Wechsel führte ein Patzer in der Abwehr zum vorentscheidenden 0:2 (56.). In der Folge legten die Gäste noch zwei Treffer (62., 77.) nach. Erst in der Schlussminute gelang Norick Epke der Ehrentreffer für „Tippe“. „Wir haben alles gegeben, waren aber nach vorne zu harmlos“, fasste Friedrichsdorfs Trainer Hans Grundmann die Geschehnisse zusammen. „Weicher Rasen, harter Gegner – wir haben beides super angenommen“, sagte Wellensieks Trainer Dominik Popiolek. Iven Sielemann erzielte zwei von vier Toren selbst, legte die anderen beiden für Clemens Bachmann auf. „Er ist ganz klar Man of the Match“, meinte Popiolek.


Im Duell der Tabellennachbarn trennten sich Türkgücü Gütersloh und SW Sende am Kamphof mit einem leistungsgerechten 1:1. Dabei wurde das Kreisderby im Dauerregen mit zunehmender Spieldauer immer hektischer und endete nach dem Schlusspfiff des guten Schiedsrichters Benno Verhaag mit einer Roten Karte für den Gütersloher Atila Yula. Yula hatte kurz nach dem Ende den Ball in Richtung des Unparteiischen geschossen und ihn am Rücken getroffen. Folgerichtig zückte dieser den roten Karton.

Zum Spiel: Die Gäste aus Sende überließen Türkgücü von Beginn an den Ball und staffelten sich tief, lauerten dabei aber immer wieder nach Balleroberungen auf Konter. So legte Sendes Jan Schmidt auf Mavin Vilas Boas ab, der über das Tor zielte (9.). Auch in der 25. Minute hatte Vilas Boas Pech, als sein strammer Schuss nach einem Eckball abgeblockt wurde. Türkgücü war indes zu behäbig im Spielaufbau und versuchte es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze. Doch nahezu alle Versuche verpufften ohne Wirkung. Nur in der 29. Minute wurde es ein wenig gefährlich, als der starke Can Özdemir am herauseilenden Gästekeeper Robert Große scheiterte.

Die Sender Pausenführung besorgte derweil der agile Pascal Röber (37.), der einen langen Ball von Kapitän Lukas Harting aufnahm und am Gütersloher Torwart Christopher Siekaup vorbei im Kasten unterbrachte. Aufgrund einer disziplinierten Leistung der Gäste war das durchaus verdient. „Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war einfach viel zu harmlos“, monierte Türkgücü-Trainer Soner Dayangan.

In der Pause fand Dayangan offenbar die richtigen Worte, denn seine Truppe erhöhte nun merklich das Tempo. Gute Torchancen in der 54., 56., 58. und 68. Minute waren die Folge. Doch erst in der Schlussphase (80.) bugsierte Kapitän Schekri Ekin den Ball nach einem Pass des zuvor eingewechselten Lars Schröder aus kurzer Distanz über die Torlinie. Die letzte Chance in einem nun sehr hektischem Spiel vergab Özdemir (89.).

„Die erste Halbzeit war richtig gut. Doch dann wurde der Druck immer größer und wir kamen nicht mehr zu Entlastungsangriffen“, sah Sendes Trainer Jürgen Prüfer aufgrund der kämpferischen Leistung einen verdienten Punktgewinn seiner Elf. Sein Kollege Dayangan äußerte sich ähnlich: „Nach der Pause haben wir uns deutlich gesteigert und den Ausgleich erzwungen. Der war dann auch verdient.“



„Das war ein Sieg der Leidenschaft“, jubelte Sennes Coach Mike Wahsner nach dem 3:2-Auswärtserfolg seines Teams. Die Partie begann für die Senner unglücklich. Eine für Wahsner „völlig unberechtigte“ Rote Karte für Luka Marquardt wegen eines vermeintlichen Handspiels sorgte dafür, dass der TuS 08 rund 70 Minuten in Unterzahl agieren musste. Der SC Hicret ging durch Ngagne Demba Seck in Führung (38.). Senne steckte nicht auf, blieb im Abschluss zunächst aber unglücklich. Das 2:0 von Furkan Ars (56.) hätte die Entscheidung sein können. Doch dann kam der TuS. Der eingewechselte Dennis Ambrosius erzielte den Anschluss (84.), ehe Hicrets Muhammet Istek ein Eigentor zum 2:2 unterlief (86.). Christopher Blome machte den vielumjubelten Senner Siegtreffer (90.). Hicrets Trainer Ugur Pamuk analysierte nüchtern: „Wir waren heute nicht im Spiel. Das war eine Katastrophe.“


„Mit der Leistung und dem Punkt bin ich zufrieden“, sagte Wiedenbrücks Spielertrainer Mariusz Rogowski nach einem temporeichen Match. Beide Teams spielten nach vorne und auf Sieg. So entwickelte sich für die Zuschauer ein sehr ansehnliches Spiel. Till Marten Lütke-Stratkötter (28.) sorgte für die Pausenführung der Gäste. Den Ausgleichstreffer musste der SCW in der 56. Minute hinnehmen. Nach interessanten 90 Minuten trennten sich zwei gute Mannschaften leistungsgerecht 1:1.


Der FSC wirkte von Beginn sehr entschlossen und entwickelte viel Zug zum Tor. Folgerichtig lag Rheda zur Pause nach den Toren von Matthäus Wieckowicz (14.), Jakob Kappel-Sudbrock (26.), Iwan Dirksen (32.) und Petros Kriassios (39.) deutlich mit 4:0 vorne. Im zweiten Durchgang schalteten die Hausherren ein paar Gänge zurück und legten gegen den Aufsteiger trotzdem noch zwei weitere Treffer zum 6:0 Endstand nach. Cendrim Jashari (51.) und erneut Wieckowicz (89.) waren erfolgreich. So zeigte sich FSC – Coach Vito Lombardi nach 90 Minuten zufrieden: „Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen. Danach haben wir im Schongang die Partie zu Ende gespielt.“


Ein abwechslungsreiches und emotionales Stadtderby boten der VfL Oldentrup und der FC Türk Sport auf dem Sportplatz am Krähenwinkel beim 3:4-Auswärtserfolg des FCT. Den Startschuss in ein temporeiches Spiel gab dabei Oldentrups Linksaußen Patrice Hertel, der seine Schnelligkeit gegen die Türk Sport Abwehr nach Vorarbeit von Arthur Gross ausnutzte – doch Gästetorhüter Georgios Athanassiadis parierte. „Für mich war das der Knackpunkt des Spiels“, sagte Türk-Sport-Trainer Ozgür Saridogan: „Wir sind dann richtig gut in Fahrt gekommen.“

Mit seinen technisch starken Fußballern setzte die Kupferhammer-Elf auf Kurzpassspiel. Dadurch erarbeiten sich die Männer in Blau erste Chancen. Die größten besaßen Oguzhan Topalca (10.) und Tolga Baytemur, dessen Schuss aus leicht spitzem Winkel (22.) VfL-Keeper Pascal Galeziok glänzend abwehren konnte. Auf der Gegenseite kam Oldentrup zu Kontergelegenheiten. Auf einem durchnässten Rasenplatz musste trotz dieses kurzweiligen Verlaufs ein Foulefmeter für die Führung des FC Türk Sports herhalten. Doch Galeziok konnte sich beim gehaltenen Topalca-Versuch erneut auszeichnen. Allerdings jubelten fünf Sekunden später dennoch die Gäste, denn Baytemur verwertete den Nachschuss entschlossen.

Nach der Führung lief der Ball beim FCT noch etwas flüssiger durch die eigenen Reihen und Ecehan Demirayak tauchte so plötzlich frei vorm Oldentruper Tor auf und schoss das 2:0. Die Zutat für ein ab sofort brisantes Derby brachte Schiedsrichter Roger-Mark Rudzki mit einer Gelb-Roten Karte für Torschütze Baytemur in die Begegnung. Oldentrups Trainer Patrick Pyka witterte die Chance zurückzukommen: „Beim Pausentee haben wir uns viel vorgenommen.“ Yasin Allouch erzielte umgehend das 1:2 (47.). Oldentrup kämpfte jetzt um jeden Ball und erarbeite sich mehr Spielanteile.

Doch Türk Sports Kayhan Kaya, drehte ebenfalls auf: zwischen einem Schlenzer samt Galeziok-Parade (54.) und einem Lattenschuss (61.) war es Kayas perfektes Zuspiel auf Emre Bozkurt, das das 3:1 brachte. Oldentrup antwortete umgehend und belohnte sich nach einer Ecke durch Alex Kehrer (76.) und hätte per Allouch-Lattenkracher beinahe den Ausgleich erzielt. Stattdessen verwandelte der eingewechselte Muhammet-Ali Özel einen Freistoß (80.) zum 4:2.

In Oldentrups Schlussoffensive gelang dem VfL lediglich noch der Anschluss durch einen auf einem glitschigen Rasen beinahe unmöglichen Volley von Patrice Hertel. Trainer Patrick Pyka bedauerte: „Wir waren wieder nah, nah dran und haben trotz Überzahl erneut Lehrgeld bezahlt.“ Währenddessen freute sich Saridogan über die Einstellung und den Kampf seiner Männer sowie die gute Chancenauswertung: „Ich bin glücklich, dass wir das 4:3 über die Zeit gebracht haben.“


Die zweiwöchige Spielpause aufgrund eines Corona-Verdachtsfalls war den Versmoldern zunächst nicht anzumerken. Aramäer wirkte von Beginn an zwar spielerisch etwas gefälliger, doch die Gastgeber warfen läuferisch alles in die Waagschale. Auf dem nassen Rasen des Kurt-Nagel-Parkstadions setzten die Spvg.-Angreifer die Innenverteidiger der Gütersloher immer wieder unter Druck und sorgten so für Ungenauigkeiten in deren Spielaufbau.

Dieser Aufwand wurde belohnt, als der umtriebige Joao Goncalves Aramäers Torwart zu einer Glanzparade zwang und Stanislaus Huhn den zweiten Ball gedankenschnell über die Linie drückte (17.). In der Folge verpasste es Leon Redecker, den zweiten Treffer nachzulegen (28.). Allerdings musste derselbe Spieler ein paar Minuten vorher auch in höchster Not per Heldengrätsche retten. Nichts zu retten gab es für Versmolds Torhüter Marvin Richter beim Ausgleich (36.). Versmold zeigte sich keinesfalls geschockt und kam vor der Pause noch zu einigen vielversprechenden Abschlüssen aus der Ferne.

Nach dem Wechsel schienen die Gastgeber zunächst weiter auf Sieg gepolt. Nach einem Freistoß verfehlte Philipp Wolf mit seinem Kopfball das Gehäuse nur knapp (52.). Doch die Gütersloher übernahmen nun zunehmend die Spielkontrolle und gingen nach einem tollen Umschaltmoment aus abseitsverdächtiger Position in Führung (65.). Die Versmolder, die weiter einen großen läuferischen Aufwand betrieben, berappelten sich erst spät. Eine Flanke von Stanislaus Huhn kam um Haaresbreite nicht bei Marcel Müller an (86.), nach einer Hereingabe von Daniel Martens traf Huhn den Ball per Seitfallzieher nicht richtig (89.). Insgesamt waren die Aktionen der Spvg. im zweiten Durchgang aber nicht mehr zwingend genug.

Dies sah Thomas Schmidtke genauso: „Wir haben es in der zweiten Hälfte nicht mehr geschafft, die Schwächen von Aramäer auszunutzen. Das war zu wenig für einen Punktgewinn. Da müssen wir nicht drum herumreden“, sagte Versmolds Trainer. „Viele Zweikämpfe, viele Unterbrechungen. Aber wir haben von Beginn an den Kampf angenommen und unter dem Strich auch völlig zu recht gewonnen“, fand Aramäer-Trainer Michael Esen.


Aufrufe: 025.10.2020, 20:15 Uhr
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