Merseburg wieder im Fokus

Obwohl es rein sportlich betrachtet mit der Vize-Herbstmeisterschaft in der Verbandsliga eigentlich nichts auszusetzen galt, das neuformierte Team von Trainer Recardo Egel blieb während der gesamten Hinserie ohne Niederlage, brodelte es hinter den Kulissen bereits seit längerem gewaltig. Dies trat nun am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den VfB Sangerhausen (5:3) deutlich zu Tage. Kurz vor dem Anpfiff ließ der Platzwart verlauten, dass eine Begegnung auf dem Rasenplatz nicht stattfinden werde. "Meine Jungs mussten sich auf einer Betonfläche und auf einem kleinen Tennisareal erwärmen. Die ganze Vorbereitung ist natürlich kaputt, die Spannung, die man aufbaut, ist dahin", erklärte Egel gegenüber der MZ. Pikanterweise habe der Platzwart, so war am Sonnabend rund um das Spiel zu hören, auf direkte Anweisung von Sascha Czernei gehandelt. Dieser war bis November noch im Vorstand des Vereins tätig und ist nun Geschäftsführer der Firma Antec Merseburg, die das Platzpersonal beim VfB IMO Merseburg bezahlt.

Auch das Thema Finanzen wurde zur Sprache gebracht. Der bisherige Geld- und Namensgeber IMO soll noch im laufenden Spieljahr die Zuschüsse reduzieren, hieß es zu Wochenbeginn. Dies ging aus der am 28. November durchgeführten Vorstandswahl hervor. "Bei der Wahl zum neuen Vorstand am 28. November wurde mitgeteilt, dass es Einschränkungen geben wird. Der neue Vorsitzende Herr Uwe Frohen hat da gesagt, dass es ab Januar erhebliche Einschränkungen geben wird. Mir wurde gesagt, 30 Prozent fallen weg: Statt 10.000 Euro pro Monat allein für die erste Mannschaft, gibt es nur noch 7.000“, erklärte Mario Beyer, scheidender Nachwuchskoordinator beim VfB, gegenüber der MZ.

Chaos am Ulmenweg ist abgewendet

Doch nur einen Tag nach der Veröffentlichung der Zahlen kommen beschwichtigende Worte aus Merseburg. Nach einem Treffen mit dem neuen Vorstand und dem Hauptsponsor erklärt Egel, "dass der Etat bis zum Saisonende komplett abgedeckt ist. Dies ist mir seitens der IMO zu zugesagt wurden. Wir werden uns aber von zwei bis drei Spielern in Winter trennen, allerdings sind es keine Leistungsträger. Es war bisher eine geile Saison und ich hätte es sehr bedauert, wenn dieses Team zerbrochen wäre. So können jetzt alle ein ruhiges Weihnachtsfest verleben und dann starten wir im Januar mit der Vorbereitung. Es geht definitiv bis zum Sommer weiter", so der Cheftrainer. Potenzielle Abgänge wollte Egel noch nicht nennen. Ob nun so etwas wie Ruhe im Verein einkehren wird, werden die kommenden Wochen zeigen.