2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Das Erfolgs-Trainerduo beim TSV Eintracht Karlsfeld: Sebastian Stangl und Jochen Jaschke. Oliver Rabuser
Das Erfolgs-Trainerduo beim TSV Eintracht Karlsfeld: Sebastian Stangl und Jochen Jaschke. Oliver Rabuser

Tabellenführer TSV Eintracht Karlsfeld gastiert beim „Lieblingsgegner“ 

Bilanz spricht gegen VfB Hallbergmoos-Goldach

Wenn der TSV Eintracht Karlsfeld am Freitag beim VfB Hallbergmoos ins Spiel geht, trauen ihm wahrscheinlich mehr Menschen einen Sieg zu als noch vor ein paar Wochen.

Karlsfeld – Die Hallberger gehören seit Jahren zu den besseren Teams der Landesliga Südost und wollen auch in dieser Saison oben mitspielen – und sie liegen aktuell im Soll. Karlsfeld hat den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben. Nach 15 Punkten und Tabellenplatz eins nach sechs Spieltagen klingt dies nach einer Untertreibung. Die jüngste Duell-Bilanz spricht für den TSV (Anstoß: 19.30 Uhr).

Karlsfeld blieb gegen Hallbergmoos in den vergangenen drei Partien ungeschlagen. Seit der 0:1-Heimniederlage vor drei Jahren gab es für die Eintracht ein 2:2-Remis sowie in der letzten Saison einen 3:0-Heimsieg und einen 1:0-Auswärtserfolg. Von einem Lieblingsgegner zu sprechen, sind ist das Trainerduo Sebastian Stangl und Jochen Jaschke weit entfernt. „Unser 1:0-Sieg in Hallbergmoos im Rückspiel der letzten Saison war glücklich“, erinnert Stangl. „Sie standen mehrfach bei uns alleine vor dem Tor, haben den Ball aber nicht reingebracht. Hinten raus haben wir es dann gewonnen“, so der Eintracht-Trainer weiter.

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Den Siegtreffer im vergangenen November hatte Michael Dietl erzielt. In der laufenden Saison spielte Dietl nur einmal mit, am Sieg am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Passau hatte er aber seinen Anteil. Als der Stürmer in der 63. Minute eingewechselt wurde, stand es 0:2. Eine halbe Stunde später bejubelten die Karlsfelder einen 3:2-Erfolg und die Rückkehr an die Tabellenspitze. Ob Dietl, der in den vergangenen drei Duellen gegen Hallbergmoos vier der sechs Karlsfelder Treffer erzielt hatte, am Freitag mitwirken kann, ist noch nicht sicher. „Hinter ihm steht ein großes Fragezeichen. Die Personalsituation hat sich gegenüber dem letzten Spieltag nicht verbessert, sie ist aufgrund der Urlaubswelle weiterhin angespannt“, sagt Stangl.

Die Hoffnungen in der Karlsfelder Offensive ruhen auf Andre Gasteiger. Der 22-Jährige erzielte am vergangenen Spieltag gegen Passau den 3:2-Siegtreffer. Er trumpfte in den ersten Wochen der Saison 2019/2020 groß auf und führt gemeinsam mit Erlbachs Endurance Ighagbon (jeweils sechs Treffer) die Torschützenliste der Landesliga Südost an. Seine Ausbeute aus der vergangenen Saison (in 34 Einsätzen) hat Gasteiger nach sechs Spielen egalisiert. „Andre hat den nächsten Schritt gemacht und sich in den Bereichen Spielverständnis und Laufwege deutlich gesteigert“, sagt Stangl über den Offensivspieler, der auf der Acht oder den beiden Flügeln aufläuft, aber auch im Sturm spielen kann.

„Am stärksten ist er, wenn er aus der Tiefe kommt. Wir wollen, dass er sich häufig in der Abschlusszone aufhält“, spricht Stangl für sich und seinen Kollegen Jaschke. Die Minuten-pro-Tor-Statistik verdeutlicht Gasteigers Steigerung: In der vergangenen Saison traf er alle 435 Minuten ins gegnerische Tor, in dieser Saison liegen zwischen seinen Treffern durchschnittlich nur 86 Minuten.

Trotz Gasteigers Lauf und seiner wichtigen Tore fühlen sich die Karlsfelder nicht abhängig von ihrem Torjäger. „Michael Dietl mitteilte, dass er kürzertritt, dachten viele, dass wir das nicht verkraften würden. Mittlerweile sind wir so gefestigt, dass wir langfristige Ausfälle kompensieren können“, sagt Stangl. In Kapitän Thomas Oswald, Torhüter Dominik Krüger, Fabian Schäffer, Dominik Pöhlmann, Lukas Regman und Fitim Raqi sieht er eine Reihe von Spielern, die Verantwortung übernehmen. „Sie haben die Erfahrung und sind das Gerüst der Mannschaft“, so Stangl.

Wo die beide Karlsfelder Trainer Optimierungspotenzial sehen, ist in der Konstanz. „Wir müssen lernen, über 90 Minuten konzentriert zu sein“, sagt Stangl. Er erklärt: „Wir können nicht das komplette Spiel über aktiv sein. Es gibt Defensivphasen. In denen sind wir immer gut für ein Gegentor. Wir wollen dorthin kommen, dass wir in diesen Phasen sicher stehen.“ Gegen Hallbergmoos halten Stangl und Jaschke eine Steigerung für notwendig.

Der VfB hat zwar seine vergangenen beiden Spiele verloren, darunter das 1:3 beim bis dahin sieglosen TSV Ampfing, ist als Fünfter aber im Soll. „Sie gehören seit Jahren zu den Favoriten für die vorderen Plätze. Sie haben viel Qualität im Team. Wenn wir sie zur Entfaltung kommen lassen, werden wir verlieren“, sagt Stangl. Wenn die Karlsfelder so auflaufen wie beim 3:0-Heimsieg im Hinrundenduell der vergangenen Spielzeit, stehen die Chancen jedoch sehr gut. „Das war eines der wenigen Landesligaspiele seit unserem Aufstieg im Sommer 2018, in dem wir über 90 Minuten hochkonzentriert waren“, so der Eintracht-Trainer.

Aufrufe: 016.8.2019, 11:01 Uhr
Dachauer Nachrichten / Moritz StalterAutor