Damit stehen die Lingener bereits drei Spieltage vor Schluss als Landesliga-Meister und Aufsteiger fest. Trainer Wolfgang Schütte saß am Sonntag zu Hause mit der Familie auf der Terrasse, um Muttertag zu feiern, als er vom Oythe-Ergebnis hörte. „Ich habe mich nicht ans Handy begeben, aber meine Schwiegersöhne. Natürlich war die Freude groß“, gesteht der Coach. Er habe als Erstes mit seinem Kotrainer Wolfram Mars telefoniert, mit dem er eine gute Zusammenarbeit pflege. Auch mit dem jetzigen Sportlichen Leiter Thomas Rensing, dessen Vorgänger Thomas Menken, Kapitän Dennis Brode sowie Germania Leers Teammanager tauschte Schütte Glückwünsche aus. „Die Freude ist insgesamt sehr groß, dass wir das geschafft haben. Die Arbeit ist belohnt worden. Das ist ja auch nicht alltäglich, in diesen Ligen als Aufsteiger den Durchmarsch zu machen.“
Während Schütte am Samstag nach dem Schlusspfiff des eigenen Spiels noch warten wollte, bis die Meisterschaft endgültig eingefahren ist, ließen es die Spieler bereits am Abend krachen. Die Mannschaft hatte einen Tisch bestellt. „Heute Abend wird es wild, weil wir die nächsten drei Spiele sonntags spielen und das heute die letzte Möglichkeit ist“, kündigte Geburtstagskind Mike Koenders (wurde am Samstag 23) an. „Und eigentlich können wir schon unsere geheime Meisterfeier feiern“, grinste er, als ob er wüsste, dass Oythe ausrutscht.
Dabei hatten die Gastgeber daheim gegen Türkgücü einen langen Anlauf benötigt, um den Gegner am Ende deutlich in die Schranken zu weisen. Der TuS fand in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht in die Partie. „Das war eine der schlechtesten Halbzeiten, die wir gespielt haben“, vermisste Schütte Engagement, Körpersprache und Leidenschaft.
Doch mit dem Führungstor brachen alle Dämme. Torjäger Dennis Brode schoss Lingen in Front (53.). Im Anschluss verwandelte der Tabellenführer zwei Strafstöße: Erst traf Chris Schippers per Foulelfmeter (59.), ehe Mike Koenders einen Handelfmeter per Lupfer in die Mitte im Tor unterbrachte (65.). Den Schlusspunkt gegen am Ende überforderte Gäste besorgte der eingewechselte Dennis Tengen (78.), dem Dennis Brode den Ball bei einem Konter mustergültig aufgelegt hatte.