2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait
In Aktion: Marvin Bobka (hier noch im SVR-Trikot) hält mittlerweile den Kasten des TuS Jöllenbeck in der Bezirksliga sauber und fühlt sich nach einigen Proficlub-Stationen dort wohl. Fotos: Henrik Martinschledde, Noah Wedel
In Aktion: Marvin Bobka (hier noch im SVR-Trikot) hält mittlerweile den Kasten des TuS Jöllenbeck in der Bezirksliga sauber und fühlt sich nach einigen Proficlub-Stationen dort wohl. Fotos: Henrik Martinschledde, Noah Wedel

Marvin Bobka: Über den BVB zum TuS Jöllenbeck

Torhüter Marvin Bobka hat mit 21 Jahren sportlich schon viel erlebt. Eine schwere Verletzung kostete den Ex-Arminen und Ex-Theesener eine mögliche Profikarriere.

Marvin Bobka (21) ist vielseitig: Student der Wirtschaftswissenschaften, Azubi zum Finanz- und Investmentfachmann, in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildet und nun Torhüter beim TuS Jöllenbeck. Fast hätte er es zum Profi geschafft, doch dann machte ihm eine schwere Verletzung einen Strich durch die Rechnung.

Angefangen hat Marvin Bobka bei den Minikickern von GW Pödinghausen. „Damals war ich Feldspieler, linker Außenstürmer“, erinnert er sich zurück. Vorn für Furore zu sorgen, war sein Plan. Daran hatte er Spaß. Dass er einige Zeit später zwischen den Pfosten landen würde, hätte er nicht gedacht. „Bei einem Hallenturnier war unser Torwart nicht da, und einer musste ja in die Kiste. Ich wollte es mal ausprobieren“, erzählt er. Ein guter Zeitpunkt, wie sich später herausstellen sollte, denn auf der Tribüne beobachtete Stützpunktcoach Michael Albrecht den damals Elfjährigen. Nach dem Turnier rief er Bobka an und sagte ihm, er sei positiv aufgefallen und solle mal zum Stützpunkttraining kommen. „Als Torwart?“, war Bobkas leicht irritierte Reaktion. Und so bedurfte es noch eines weiteren Anrufs Albrechts, um ihn zu überzeugen. Mit 12 Jahren verschrieb er sich dann gänzlich dem Torwartspiel, wechselte in der C-Jugend zum VfL Theesen und hat dort Bundesliga gespielt.

Zwischendurch war Bobka immer bei der Westfalenauswahl und entwickelte einen Traum: Einmal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu tragen. Beim DFB-Sichtungsturnier spielte er gut auf und ist so auch den Scouts der Nationalmannschaft aufgefallen. „Im Urlaub in Kroatien rief mich dann mein damaliger Trainer Daniel Lichtsinn an und sagte mir, dass ich zur U-15-Nationalmannschaft eingeladen sei. Da war der Urlaub natürlich doppelt schön“, erzählt Bobka mit einem Strahlen in den Augen, wie sein Traum Wirklichkeit wurde. 2013 wechselte er dann zu Arminia, 2014 zum BVB, obwohl er auch Angebote von Schalke, Hamburg, Leipzig und Bochum hatte.

Nach fünf Trainingseinheiten in Dortmund, wo er unter anderem mit Christian Pulisic und Jacob Bruun Larsen zusammen spielte, brach sich Marvin Bobka mehrfach das Sprunggelenk. Was folgte war eine Operation und rund zehn Monate Pause. „Dadurch war ich dann natürlich mehr oder weniger raus und habe mich nach einem anderen Verein umgeschaut. Ich war mir zu schade für die Bank“, so Bobka selbstbewusst. Letztlich fiel in der U 19 die Entscheidung für den SV Rödinghausen, auch weil er dort ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren konnte: „Klar wollte ich Profi werden, aber die Verletzung hat mich auch emotional zurückgeworfen und dann fehlte auch die Motivation.“ Bobka stand zwar in Rödinghausen im Kader der Regionalligatruppe, Spielpraxis blieb ihm jedoch verwehrt.

Mit 20 Jahren hat er dann nicht mehr an den Sprung in die höheren Ligen geglaubt und wollte sich auf sein Berufsleben konzentrieren. „Der Kommerzsch... hat mich irgendwie nicht mehr angeturnt“, erklärt „Bobby“, der fortan den Spaß am Fußball in den Vordergrund stellte und so beim TuS Jöllenbeck landete. „Das ist eine coole Truppe, der Verein ist super und der Aufwand ist überschaubar.“
Über seinen Trainer Tobias Demmer, der seinem Keeper einen Rentenvertrag zugesichert hat, sagt Bobka: „Ein engagierter und lustiger Typ, das passt alles zusammen.“ Und den TuS Jöllenbeck charakterisiert der ambitionierte Schlussmann mit drei Worten: „Kultur, Spaß, Team.“ Wenn sich da mal nicht das gefunden hat, was sich gesucht hat.

Aufrufe: 09.3.2019, 18:00 Uhr
FuPa / NWAutor