2024-04-30T13:48:59.170Z

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Befürchtet ein Ungleichgewicht: TuS-Vorstandsmitglied Vincent Cuylits.
Befürchtet ein Ungleichgewicht: TuS-Vorstandsmitglied Vincent Cuylits.

TuS Bersenbrück: Befürchtung eines Ungleichgewichts

Skepsis über NFV-Optionen

Bersenbrück. Der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) hat mit der Ausarbeitung von vier Optionen über die Fortführung des Spielbetriebs den nächsten Schritt in Richtung Entscheidungsfindung getan. Der TuS Bersenbrück um Vorstandsmitglied Vincent Cuylits hat einen Favoriten, kritisiert aber die Herangehensweise per se.

„Ich habe die Befürchtung, dass es ein Ungleichgewicht geben wird. Ich denke das wird in den Videokonferenzen angesprochen werden, die zwischen NFV und Vereinen noch anstehen“, vermutet Cuylits. Der Verband hatte am Montag vier Varianten kommuniziert, wie mit dem Spielbetrieb im Herren-Amateurfußball fortgefahren werden soll. Drei Optionen beinhalten den Abbruch der Saison 2019/20: einmal mit Auf- und Absteigern, einmal nur mit Aufsteigern, und einmal ohne Auf- und Absteiger. Die vierte Option sieht die Fortsetzung der Spielzeit mit Beendigung spätestens am 30. Juni 2021 vor.

Cuylits‘ Befürchtung bezieht sich auf das Ungleichverhältnis von 3:1. „Die Stimmen, die zunächst einmal für den Abbruch generell sind, verlieren an Kraft, wenn sie sich noch auf drei Optionen verteilen. Dem gegenüber steht eine Option zur Fortführung, die der NFV ohnehin bevorzugt“, so Cuylits, der zunächst einmal generell pro oder kontra abgestimmt und dann die drei Varianten ins Spiel gebracht hätte.

„Wie auch immer entschieden wird: Ich möchte nicht in der Position des NFV sein. Eine gerechte Lösung, mit der man es allen Mannschaften recht macht, wird es schlichtweg nicht geben können“, so Cuylits. Lob gab es für den „demokratischen Anstrich“, den der NFV der Debatte verliehen hätte. „Die Meinungen und Ansichten der Vereine wurden gehört“, so Cuylits.

Die Bersenbrücker hatten sich bereits im Vorfeld für einen Abbruch der laufenden Saison ausgesprochen. Auf dem Verbandstag, der spätestens am 27. Juni eine endgültige Entscheidung herbeiführen soll, wird der TuS voraussichtlich für Variante 3 stimmen. Durch die Annullierung der Spielzeit könne so die neue Saison zum gewohnten Zeitpunkt beginnen. Alle Mannschaften würden in derselben Liga spielen wie vor der Krise.

„Der Rest ist nicht praktikabel. Gerade wir Oberligisten müssen auch an Sponsoren denken. Wenn die laufende Saison erst Juni 2021 beendet wird, haben wir in der langen Zeit sehr wenig Spiele, sodass Sponsoren nicht richtig repräsentiert werden und womöglich über ihr Engagement bei uns nachdenken“, sagt Cuylits. Auch Abbruch mit Auf- und Absteigern sei aus Gründen der Fairness und überfüllter Ligen schwierig. Hinzu würden Probleme im Jugendbereich auftreten, oder bei Wechseln zwischen verschiedenen Verbänden. „Das wäre das reinste Chaos. Das ist wie im Föderalismus“, so Cuylits.

Wer im Juni den TuS beim Verbandstag vertreten wird, ist noch nicht klar. Neben Cuylits sind Teammanager Julian Schimpf, Vorsitzender Paul Fleddermann und Dirk Milde als Stellvertreter für die Jugendabteilung im Gespräch.

Verschiedene Meinungen gibt es derweil unter den Spielern: Während Kapitän Marc Flottemesch ebenfalls für die Annullierung plädiert, sieht Stürmer Tardeli Malungu die Fortführung der laufenden Saison als beste Lösung. „Alle anderen Optionen wären unfair“, so Malungu. Warum der Verbandstag erst im Juni stattfinden soll, ist für Flottemesch unverständlich. Andere Verbände hätten schließlich schon vor Wochen ihre Entscheidung getroffen.

Aufrufe: 013.5.2020, 12:58 Uhr
Daniel Bressler / Bersenbrücker KreisblattAutor