2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Herbert Leus vom TuS 03 Beuerbach spricht über den Aufschwung seiner Mannschaft, die anstehenden Spitzenspiele und das Wagnis Gruppenliga.
Herbert Leus vom TuS 03 Beuerbach spricht über den Aufschwung seiner Mannschaft, die anstehenden Spitzenspiele und das Wagnis Gruppenliga. – Foto: Mario Hofmann

"Die Gruppenliga ist immer gewagt"

Nachspielzeit mit Herbert Leus +++ Der Trainer des TuS 03 Beuerbach spricht über die aktuelle Superserie seiner Mannschaft, die anstehenden Wochen der Wahrheit und einen möglichen Aufstieg in die Gruppenliga

Rheingau-Taunus. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Herbert Leus, Trainer des TuS 03 Beuerbach in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus. Die Beuerbacher sind seit dem 15.9.2019 ungeschlagen und errangen seitdem in der Liga neun Siege und vier Unentschieden. Im Interview spricht Herbert Leus über den beeindruckenden Lauf seiner Mannschaft, die anstehenden Spitzenspiele und die Pläne für die Zukunft des TuS Beuerbach.

FuPa: Hallo Herr Leus. Ihre Mannschaft legt in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus zurzeit einen beeindruckenden Lauf hin. Die letzte Saisonniederlage (2:3 gegen die Spvgg. Eltville) datiert vom 15.9.2019. Seitdem gab es neun Siege und vier Unentschieden und den Sprung von Platz zwölf auf Platz drei in der Tabelle. Welche Schalter haben Sie und Ihre Spieler seitdem umgelegt?

Herbert Leus: Zu Beginn der Saison hatten wir eine kleine Findungsphase, einige Spieler kamen aus dem Urlaub zurück. Wir hatten aber auch schon vor unserem Lauf gute Spiele und knappe Ergebnisse. Die Niederlage gegen Eltville durch ein Gegentor in der 94. Minute war extrem bitter, nur gegen Bleidenstadt (1:3, Anm. d. Red.) haben wir deutlich verloren. Was sich mit zunehmender Dauer der Saison positiv für uns bemerkbar macht, ist unser sehr breiter und ausgeglichener Kader. Jede Position ist doppelt oder sogar dreifach besetzt, die Trainingsbeteiligung ist hoch und die Jungs hören gut zu. Zudem haben wir uns in der Defensive enorm verbessert, unsere Abwehrreihe ist eingespielt und sehr stabil.

In den nächsten beiden Wochen stehen die Duelle mit dem Tabellenführer aus Bleidenstadt (Hinspiel: 1:3) und dem Tabellenzweiten aus Schlangenbad (Hinspiel: 2:2) an. Wochen der Wahrheit also. Bei zwei Siegen winkt der Sprung an die Tabellenspitze. Eine gute Aussicht, oder?

Für uns ist der gesamte März ein entscheidender Monat. Nach den Spielen gegen Bleidenstadt und Schlangenbad kommt noch die Partie gegen Eltville, gegen das wir im Hinspiel eine unserer zwei Saisonniederlagen kassiert haben (2:3, Anm. d. Red.). Wir blicken diesen Spielen allerdings sehr entspannt entgegen, verspüren keinerlei Druck. Vor der Saison haben wir uns als Saisonziel die Plätze drei bis sechs vorgenommen, da liegen wir im Moment voll auf Kurs.


Als Saisonziel haben Sie bei FuPa.net auch angegeben: „Schönen Fußball spielen“. Müssen Sie das Saisonziel angesichts der aktuellen Serie Ihrer Mannschaft erweitern à la „mit schönem Fußball aufsteigen“?

Klar wollen wir schönen Fußball spielen. Unsere Zuschauer bescheinigen uns auch regelmäßig, dass wir das ganz ordentlich hinbekommen. Wir wollen einfach weiterhin fleißig bleiben und weiterarbeiten. Dass die kommenden drei Spiele für uns so richtungsweisend sein können, haben wir uns gemeinsam erarbeitet. Deshalb schauen wir den Spielen auch sehr gelassen entgegen. Ob wir das Saisonziel nach oben korrigieren, müssen Sie mich Ende März nach diesen Spielen nochmal fragen. Klar ist aber auch: Sollten die Mannschaften vor uns straucheln und wir unsere Stabilität behalten, werden wir auch ganz vorne mal „Hallo“ sagen.

Seit dem Abstieg im Jahr 2011 konnte der TuS Beuerbach in der Gruppenliga keinen Fuß mehr fassen. Nach dem letzten Aufstieg in die Gruppenliga im Jahr 2016 folgte der direkte Wiederabstieg in die Kreisoberliga. Käme ein möglicher Aufstieg vielleicht sogar noch zu früh?

Die Gruppenliga ist immer ein gewagtes Unterfangen und sehr schwer einzuschätzen. Eigentlich müsste unsere Kaderbreite ausreichen, um zumindest nicht auf den letzten drei Plätzen zu landen. Insbesondere falls wir uns vielleicht noch auf ein bis zwei Positionen verstärken könnten, würde ich uns mit Blick auf einen möglichen Klassenerhalt bei Leibe nicht chancenlos sehen. Ein Aufstieg beträfe ja aber nicht nur die Mannschaft. Auch das Umfeld muss mitaufsteigen und gewisse Anforderungen erfüllen, sonst drohen Punktabzüge. Für die kommende Saison planen wir unter anderem die Meldung einer zweiten Mannschaft, die Spielertrainer Gabriel La Pietra leiten soll. Das möchten wir behutsam von unten aufbauen.

Was wäre der nächste logische Schritt für den TuS Beuerbach? Wo sehen Sie den Verein in fünf Jahren?

Fünf Jahre sind eine lange Zeit, besonders im heutigen Fußball. Gerade tun wir alles dafür, den Verein auf einem soliden Fundament für die Zukunft neu aufzustellen. Unser Blick geht dabei vor allem auf die nächsten zwei bis drei Jahre, in denen wir uns kontinuierlich weiter verbessern wollen. Was in fünf Jahren ist, ist schwer zu sagen.

Aufrufe: 012.3.2020, 12:13 Uhr
Tobias MissbrennerAutor