2024-04-30T13:48:59.170Z

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Herbert Leus berichtet über die personelle und sportliche Lage beim TuS 03 Beuerbach.
Herbert Leus berichtet über die personelle und sportliche Lage beim TuS 03 Beuerbach. – Foto: RSCP Photo

Beuerbach: "Wollten gar nicht aufsteigen"

Trainer Herbert Leus nicht unglücklich über verpassten Aufstieg +++ Mannschaft liegt ein paar Punkte hinter den Erwartungen +++ Kreisoberligist mit 10:1 Sieg gegen den 1.FC Kiedrich

Beuerbach. Letzte Saison kämpfte der TuS bis zum Schluss um die Meisterschaft, dieses Jahr läuft es deutlich schlechter. Die Mannschaft von Trainer Herbert Leus steht aktuell nur im Mittelfeld und ist eine der negativen Überraschungen der Liga, auch für den ein oder anderen Mitkonkurrenten. Doch Leus hat eine Erklärung dafür und ist über den verpassten Aufstieg in der Vorsaison gar nicht so unglücklich.

Seit dem Neustart gibt es deutlich mehr Ausfälle

Nicht nur dem TuS machen personelle Problemen zu schaffen. Leus berichtet, es gehe vielen Vereinen in der Liga so: "Egal wo man hinhört, jeder Verein hat zu kämpfen." Seit dem Neustart der Ligen nach Corona höre man deutlich öfter von krankheitsbedingten Ausfällen oder langwierigen Verletzungen.

Umso überraschender sei die Siegesserie zum Start der Saison für die Beuerbacher gewesen. "Wir hatten so massive Probleme mit personellen Ausfällen, wir haben eigentlich damit gerechnet, dass es erst ab Oktober aufwärts geht", sagt Leus. Trotzdem nehme man die Punkte natürlich gerne mit.

Beuerbach muss auf Leistungsträger in Abwehr und Sturm verzichten

Personell sieht es beim TuS immer noch sehr eng aus. Unter anderem fehlen im Sturm Nick Erwe und sein Kollege Felix Goetzelt. Erwe stand nur drei Spiele auf dem Platz und schoss drei Tore, während Goetzelt auf elf Spiele mit acht Toren kommt. "Die beiden fehlen vorne natürlich enorm. Sie haben letzte Saison jeweils 30 Tore plus geschossen und waren für diese Saison fest eingeplant", sagt Leus.

Auch in der Abwehr sieht die Situation nicht besser aus. Cenk Kuru, Maximilian Kettenbach, Marco Leus und Jan Kimpel fehlen langfristig und bilden eine große Lücke im Kader. "Der Kern unserer Mannschaft bricht weg. Alle diese Spieler werden uns noch bis nächstes Jahr fehlen", berichtet der Trainer.

Dementsprechend sehe auch die Trainingsbeteiligung aus. "Bei so vielen Verletzen ist es natürlich unmöglich, eine hohe Trainingsbeteiligung zu haben, aber eine niedrige zweistellige Anzahl an Spielern besucht das Training immer", sagt Leus.

Kiedrich vergangenen Donnerstag mit 10:1 vom Platz gefegt

Den Frust von der Seele schoss sich der TuS im vergangenen Spiel gegen Kiedrich, das mit 10:1 für das Team aus dem Hünsttener Ortsteil endete. Die erste Halbzeit habe Kiedrich gut mithalten können, die Zweite sei für die Mannschaft von Trainer Herbert Leus dann aber ausschlaggebend gewesen. "Wir hatten die Möglichkeit unser System umzustellen und es hat gewirkt", berichtet der Trainer selbst. Im Vergleich zu dem vorherigen Spiel gegen den SV Erbach (1:3-Niederlage) stellte die Mannschaft von einer Dreierkette in der Abwehr auf eine Viererkette um.

"Natürlich hat auch die Motivation eine große Rolle gespielt. Es war Kerb in Beuerbach, und jeder weiß, Kerwespiele sind was Besonderes", sagt Leus.

Der Tabellendreizehnte ist die nächste Herausforderung

Am kommenden Sonntag wartet der SV Presberg den TuS Beuerbach. An positiver Energie sollte es der Mannschaft von Herbert Leus nach dem 10:1 Sieg gegen Kiedrich nicht fehlen, doch die personelle Lage bereitet einige Sorgen. "Wir werden im Training nichts anders machen als vor jedem anderen Spiel. Das wichtigste ist, dass wir Woche für Woche schauen, wer uns überhaupt zur Verfügung steht", sagt der Trainer.

Insgesamt sind es noch vier Spiele bis zur Winterpause, die der Turn und Sportverein überstehen muss. "Ziel ist es, diese Spiele jetzt noch gut hinter uns zu bekommen, damit wir mit einem guten Gefühl in die Pause starten können", sagt Leus. Er hoffe auf eine erholsame spielfreie Zeit für seine Jungs, damit die personelle Lage im neuen Jahr wieder etwas besser aussieht.

Beuerbach macht sich weniger Druck

"Wir wollen auf jeden Fall oben mitspielen, Anspruch auf den ersten Platz haben wir aber nicht", erklärt Leus. Man liege zwar ein paar Punkte hinter den Erwartungen, trotzdem seinen Trainer und Mannschaft relativ zufrieden. Man mache sich nicht mehr so viel Druck wie in dem Jahr zuvor.

"Das einzige, was wirklich nervt, sind unsere vier Niederlagen in Folge", reflektiert Leus. Im August und September hatte der TuS seine schlechteste Phase. Gegen den FSV Winkel, die SG RaMa, den FC Waldems und den SV Niederseelbach konnten die Beuerbacher keinen einzigen Punkt mitnehmen. Grund dafür seien auf der einen Seite die personellen Probleme gewesen, auf der anderen die Stärke der Gegner, weiß Leus: "Das sind Mannschaften, die einfach jeden deiner Fehler nutzen."

"Wir wollten gar nicht aufsteigen"

Jedes Jahr nach der Winterpause setze man sich beim TuS zusammen und bewerte die aktuelle Lage neu. Bei der letzten Sitzung, im vergangenen März, sei man zu dem Entschluss gekommen, man wolle gar nicht aufsteigen. "Unsere zweite Mannschaft spielt in der C-Klasse, wir haben keine Jugend, da wäre der Sprung aus der Kreisoberliga in die Gruppenliga doch ein bisschen groß", sagt Trainer Leus.

Aufrufe: 011.11.2022, 10:00 Uhr
Jana PinkelAutor