2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Manuel Schneider (links) leitete das Mainzer Führungstor ein.
Manuel Schneider (links) leitete das Mainzer Führungstor ein. – Foto: Hans Krämer

Teilerfolg krönt tolle Hinrunde

TSV Schott Mainz holt bei Eintracht Trier einen Zähler - und das ohne seinen Toptorjäger +++ Schrecksekunde nach dem Spiel

Ihre eigentliche Schrecksekunde erlebten die Oberliga-Fußballer des TSV Schott Mainz nach dem Abpfiff. Ihr Bus war aufgebrochen, die Polizei musste kommen. Immerhin wurde, wie Trainer Sascha Meeth erzählt, nichts gestohlen. Den dreifachen Punkte-Klau verpasste der Herbstmeister bei Eintracht Trier zum Hinrundenfinale, doch mit dem 1:1 (1:0) konnte Meeth schlussendlich gut leben. Vier Zähler Vorsprung, die Wormatia Worms und TuS Koblenz mit einem Nachholspiel noch verringern, aber nicht aufholen können – „wir haben eine richtig tolle Hinrunde gespielt“, hält der 45-Jährige fest.

Gegen die „Großen Vier“ (3:2 gegen FCK II, 1:1 gegen Koblenz, 2:2 in Worms) blieb der TSV damit unbesiegt, beim inzwischen auf Rang drei durchgestarteten Aufsteiger Dudenhofen (0:1) setzte es eine von nur zwei Niederlagen. Beste Abwehr, zweitbester Angriff, Fairplay-Tabellen-Zweiter – und dazu noch ein Punktgewinn bei den immens heimstarken Trierern ohne den grippekranken Elf-Tore-Mann Janek Ripplinger. Viel Luft nach oben ist da wirklich nicht mehr. Und es war noch mehr drin, hätten die Mainzer nicht kurz vor dem Trierer Ausgleich einen Konter zu fünft in zwei-, dreifacher Überzahl vertändelt. Eine von mehreren Gegenstoß-Chancen in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel, die die Vorentscheidung hätten bringen können.

Assibey-Mensah läuft und läuft - und trifft

„Das sind die paar Groll-Prozente, die bleiben – weil wir in der ersten Halbzeit klar besser waren und die Entscheidung verpasst haben“, sagt Meeth. So blieb Raphael Assibey-Mensahs Führungstor einziger Ausdruck der starken ersten 60 Minuten. Manuel Schneider eroberte die Kugel, Giorgio Del Vecchio leitete im Zentrum weiter, Assibey-Mensah dribbelte Richtung Strafraum, bog nach außen und wieder nach innen ab und schlenzte die Kugel ins lange Eck (38.). Der immens wichtige Abwehrrecke, dann die beiden Shooting Stars dieser Saison – ein Tor, dass zur Mainzer Halbserie passt.

Hinzu kommt die grundsätzliche Haltung der Mainzer. „Wir haben versucht, über Kombinationsfußball und Struktur zu Toren zu kommen“, hebt Meeth hervor. Kurioserweise habe die vergebene XXL-Konterchance den Platzherren Auftrieb gegeben, die dann mit Wucht aufkamen und prompt ihre Vorteile bei Luftduellen zum 1:1 durch Kevin Kling nach einer Ecke ummünzten (64.). Zweimal wollten die Trierer danach Elfmeter, auf der Gegenseite setzte Jonas Raltschitsch kurz vor Schluss einen Kopfball an den Außenpfosten – hohe Intensität, Top-Spiel-Feeling und eine, wie Meeth unterstreicht, in der Nachbetrachtung beiderseits schiedlich-friedliche Einordnung.

Und jetzt? Kommando: Weitermachen

„Man merkt, dass wir uns den Respekt erarbeitet haben“, betont Meeth, „Entwicklung ist unsere oberste Leitlinie.“ Und die ist bislang ausnahmslos positiv. „Aber das ist kein Automatismus, was irgendwelche Ziele im Sommer angeht“, betont der A-Lizenz-Inhaber, „wir stehen nach dieser Hinrunde völlig zu recht da oben. Aber wenn das bis zum Ende so bleibt, wäre es eine echte Sensation.“ Erst einmal gehe es darum, „unseren unbeschwerten, schönen Fußball weiterzuspielen“.

TSV Schott Mainz: Hansen – Kohns, Schneider, Hermann, Schlosser – Rinker (46. Hahn, 72. Raltschitsch) – Fring, Del Vecchio – Mairose (86. De Sousa Oelsner), Kern, Assibey-Mensah.

Aufrufe: 09.11.2019, 18:22 Uhr
Torben SchröderAutor