2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ein seltener Anblick während des Lockdowns: Von der Oberliga abwärts steht der Spielbetrieb still, während Schott auf den Rasen muss.
Ein seltener Anblick während des Lockdowns: Von der Oberliga abwärts steht der Spielbetrieb still, während Schott auf den Rasen muss. – Foto: Foto: Samuel Horozovic

FuPa-Reportage: Auswirkungen von Corona auf den Amateurfußball

Video: Wie die Corona-Krise den TSV Schott Mainz und den Celtic Worms FC getroffen hat +++ Fußballerisch, persönlich und arbeitstechnisch

REGION. Über kaum einen Sport wurde während der Corona-Pandemie so viel diskutiert, wie über Fußball. Während andere Sportarten ihre Ligen abbrechen mussten und die Saison teilweise annullierten, wurde bis zuletzt noch Fußball gespielt. Und auch während des Lockdowns gingen die Diskussionen weiter. Ab wann kann man wieder Fußball spielen? Wird man die laufende Saison rechtzeitig beenden können? Diese und ähnliche Fragen geisterten wochenlang durch die Medien, über die Schreibtische von Politikern und waren Gesprächsthema Nummer eins bei Fußballfans.

Dabei ging es vorerst aber nur um die Zukunft der ersten und zweiten Bundesliga. Die rund neun Klassen darunter wurden hingehalten, fließt dort doch bei weitem nicht so viel Geld wie im Fußball-Oberhaus. Doch selbst in den Tiefen der Kreisliga hat Corona die Beteiligten hart getroffen, wenn auch in einem anderen Maße als die Bundesliga. In den Fußballkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms gibt es rund 180 Fußballvereine, welche die Folgen von Corona auf ganz unterschiedliche Weise zu spüren bekommen. Die Amateurvereine stehen oftmals im gigantischen Schatten des Profisports, obwohl sie die Basis für das ganze Fußballsystem darstellen.

Schott Mainz und Celtic Worms als Protagonisten

Das Thema der Auswirkungen von Corona auf den Amateurfußball wird in dieser Reportage anhand des TSV Schott Mainz und des Celtic Worms FC dargestellt. Schott spielt aktuell in der Regionalliga Südwest, Celtic in der B-Klasse Alzey-Worms Süd. Die beiden Clubs werden also von fünf Ligen getrennt und könnten unterschiedlicher kaum sein. Schott ist ein Verein mit einer Geschäftsstelle und hauptamtlich tätigen Personen, bei Celtic zieht Gründer Donald Carroll die Fäden und arbeitet nebenbei in seinem eigenen Pub. Der Mainzer Verein wurde im Jahre 1953 gegründet, der Club aus Worms erst 2018. Aber nicht nur die Vereine an sich unterscheiden sich in vielen Dingen, sondern auch die Lage der jeweiligen Liga in der Corona-Pandemie.

Streit um den Regionalliga-Restart

Die Regionalliga befindet sich im Lizenzsystem unterhalb der dritten Liga und stellt eigentlich die höchste deutsche Amateurliga dar. Daran gab es auch kaum Zweifel, bis Ende November 2020 entschieden wurde, dass die Regionalliga als Profiliga gewertet wird und trotz des deutschlandweiten Lockdowns den Spielbetrieb nach einer Pause im November wieder aufnehmen soll. Sehr zum Ärger einiger Regionalligisten, die gegen diese Entscheidung klagten – jedoch ohne Erfolg. Problematisch ist die Liga vor allem wegen des Aufeinandertreffens von Vereinen mit Profistrukturen sowie zweiten Mannschaften von Proficlubs auf der einen und Vereinen mit Amateurstrukturen auf der anderen Seite. Schott Mainz, der in die letztere Kategorie fällt, hatte sich auch an der Klage beteiligt.

Celtic Worms und insbesondere dessen Vorsitzender Donald Carroll leidet auf ganz andere Art und Weise. Das Pub des Vereinsgründers, das gleichzeitig auch das Clubhaus von Celtic darstellt, hat wie alle Gastronom*innen mit dem Lockdown zu kämpfen. Geschlossenes Pub und kein Fußball seines Vereins: Donald Carroll nimmt in dieser Pandemie eine traurige Doppelrolle ein.



Aufrufe: 019.1.2021, 19:30 Uhr
Xenia SchippAutor