2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ein Foto, sechs Scorerpunkte: Leon Kern (2.v.l.) jubelt mit den Torschützen Janek Ripplinger, Silas Schwarz und Raphael Assibey-Mensah.
Ein Foto, sechs Scorerpunkte: Leon Kern (2.v.l.) jubelt mit den Torschützen Janek Ripplinger, Silas Schwarz und Raphael Assibey-Mensah. – Foto: hbz/Kristina Schäfer

Ein Abend, an den man sich erinnern wird

TSV Schott Mainz schlägt Titelkandidat FC Homburg 3:0 - und das verdient +++ Schwarz, Assibey-Mensah und Ripplinger treffen

3:0. Gegen den FC Homburg. „Ich traue meinen Augen kaum“, versucht Trainer Sascha Meeth diesen aus Sicht des TSV Schott Mainz außergewöhnlichen Regionalliga-Abend in Worte zu fassen. „Vielleicht waren wir, was Intensität und Zweikampfschärfe angeht, noch nie so gut.“ Als nach punktgenau 90 Minuten abgepfiffen war, hatte der Aufsteiger den Titelkandidaten tatsächlich 3:0 (1:0) bezwungen. „Heute haben alle an einem Strang gezogen, sich volle Möhre reingehauen.“ Die maximalen Einsatz bringende Mannschaft, die immer anfeuernde Reservebank, das Umfeld.

„Die ersten 15 Minuten mussten wir überstehen, da hat Homburg viel Druck gemacht“, sagt Leon Kern, „dann haben wir mit unserer ersten Chance das Tor gemacht und danach einfach überragend gestanden.“ Manuel Schneider hatte mit langem Bein ein vermeintlich sicheres Gästetor verhindert (6.), Latte (7.) und Pfosten (9.) halfen mit. Homburg begann dominant – und wurde kalt erwischt. Flachpass in die Mitte auf Janek Ripplinger, der leitete direkt weiter in den Lauf von Silas Schwarz, der cool abschloss (15.). Das Tor änderte vieles. Die Saarländer blieben tonangebend, doch Schott stand sattelfest, hielt bedingungslos dagegen. Zweimal noch Luft anhalten vor der Pause, Kraft schöpfen.

Silas Schwarz sammelt drei Scorerpunkte

Erst nach dem 2:0, sagte Meeth, wird auf Fünferkette umgestellt. Ganz breite Brust. Verteidigte der TSV in Durchgang eins schon gut geordnet und engagiert, so war die zweite Halbzeit eine einzige Glanzleistung. Homburg biss allem Ballbesitz zum Trotz komplett auf Granit, Schott spielte sich immer wieder aus der Umklammerung heraus, hatte sechs gute bis sehr gute Chancen, ließ gar nichts Zwingendes mehr zu. Raphael Assibey-Mensah und Janek Ripplinger hatten, immer aus dem Spiel heraus, je zwei gute Gelegenheiten. Ein Doppelschlag sorgte für Klarheit.

Tim Müller spurtete nach einer Balleroberung dynamisch durchs Mittelfeld, Silas Schwarz legte auf Assibey-Mensah raus, der zog von links einen Schritt nach innen und knallte den Ball ins kurze Eck (60.). Dann ging Schwarz auf Rechtsaußen durch und fand mit Torbeteiligung Nummer drei im Zentrum Ripplinger, der sich den Ball ebenfalls kurz selbst vorlegte und ihn dann unter den Querbalken jagte (64.). Der Favorit lief zwar immer weiter an, kam aber nicht mehr durch, weil die Mainzer sich gegenseitig zu einer exzellenten Verteidigungsleistung hochschaukelten und dabei doch nie die Ruhe verloren.

"Schon wieder ausverkauft"

Beim Abpfiff traute das Gros der 350 Zuschauer – schon wieder ausverkauft, scherzte man auf der Tribüne – seinen Augen ebenfalls kaum. „Das hatte was von Profifußball“, lobt Meeth die Seinen, die nach so einer Leistung alle Chancen auf den Ligaverbleib haben. Aber egal wie die Saison ausgeht, dieses Spiel wird man sich merken.

TSV Schott Mainz: Hansen – Kern, Ahlbach, Raltschitsch, Schlosser – Müller (76. Fring), Schneider – Schwarz (65. Hermann), Mairose, Assibey-Mensah (84. Gansmann) – Ripplinger.

Aufrufe: 015.9.2020, 21:57 Uhr
Torben SchröderAutor