2024-05-17T14:19:24.476Z

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Mit Skepsis verfolgt Neurieds Trainer Maximilian Reid die Vorschläge des Verbands.  A-F: dr
Mit Skepsis verfolgt Neurieds Trainer Maximilian Reid die Vorschläge des Verbands.  A-F: dr

TSV Neuried: „Sogar ein Würmtal-Pokal wäre interessanter“

Maximilian Reid spricht über den Aufstieg per Ligapokal

Maximilian Reid vom TSV Neuried hätte die Saison gerne so bald wie möglich beendet. Sein Team steht im gesicherten Mittelfeld der Tabelle.

VON TOBIAS EMPL

Neuried – Als im Zuge der Corona-Pandemie über Saisonabbruch oder Fortsetzung diskutiert wurde, hatte der Trainer von Fußball-Bezirksligist TSV Neuried eine Play-off-Regelung vorgeschlagen, um die Saison 2019/20 noch in kurzer Zeit zu einem sportlichen Ende zu führen und möglichst schnell die kommende Spielzeit zu starten.

Aufstiegschancen für den TSV Neuried?

Es kam bekanntlich anders. Die Saison wurde bis mindestens 1. September unterbrochen, die verbleibenden Spiele sollen von September 2020 bis Mai 2021 ausgetragen werden. Ein ziemlich langer Zeitraum, gerade wenn man nur noch wenige Partien vor der Brust hat wie die Neurieder. 19 von 28 Spielen hat Reids Team bereits absolviert, und steht noch dazu im gesicherten Tabellen-Mittelfeld. Doch hier kommt die Play-off-Lösung wieder ins Spiel – nicht nach der Saison, sondern parallel dazu. Ein Ligapokal-Wettbewerb soll zusätzlich zum regulären Spielbetrieb in den 15 bayerischen Bezirksligen ausgetragen werden und am Ende fünf Landesliga-Aufsteiger ermitteln (wir berichteten). Ist das die Chance für den TSV Neuried? Die Grün-Weißen hatten nach dem Landesliga-Abstieg in der Vorsaison zwar eine Übergangssaison ausgerufen, würden sich einem Aufstieg über den neuen Pokal aber gewiss nicht verweigern.

Sogar der „Würmtal-Cup“ wäre für Reid interessanter

„Wir werden natürlich alles daran setzen zu gewinnen“, kündigt Reid daher an. Dennoch hält sich seine Begeisterung über die Idee bisher in Grenzen. „Es wird immer interessanter“, kommentiert er lachend den neuesten Vorschlag des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) – wie viele Trainerkollegen sieht er den vom BFV betriebenen Aufwand skeptisch. Reid selbst wurde noch nicht über die Einzelheiten informiert, bezweifelt jedoch den sportlichen Reiz des Zusatzwettbewerbs. Sogar einen „Würmtal-Cup“ mit Mannschaften aus dem engeren Umfeld hält er auf den ersten Blick für interessanter.

Unklar ist vor allem noch die genaue Ausgestaltung des Pokals, bei dem die gleichen Teams wie in der Liga aufeinandertreffen sollen. Dieser soll laut Verbandsmitteilung abhängig vom Pandemie-Verlauf flexibel gestaltet werden und voraussichtlich aus Vor-, Zwischen- und Finalrunde bestehen. Bei klassischen Pokal-Wettbewerben wären viele Mannschaften schon bald aus dem Rennen und der sportliche Mehrwert für sie nicht mehr gegeben. Möchte man dies vermeiden, hat das Ganze mit einem Pokal aber nicht mehr viel zu tun. Reid nimmt es pragmatisch: „Lassen wir uns überraschen. Wenigstens ist es Fußball – und zwar der Fußball, bei dem man ein Spiel gewinnen kann.“

„Es fehlt das, was Fußball ausmacht“

Der geht dem 29-Jährigen nämlich derzeit ab. Zwar versuchen er und sein Team, das Beste aus dem eingeschränkt möglichen Training zu machen, aber ohne Körperkontakt fehlt „das, was den Fußball ausmacht“ (Reid). Der Coach fürchtet nicht, dass seine Spieler die Lust verlieren, auch weil ein Großteil der Kicker in Neuried fest verwurzelt ist. Allerdings könnte bei einem Neustart der eine oder andere Spieler studienbedingt fehlen. In Zukunft möchte der TSV seinen Kader auch noch breiter aufstellen. Ob bereits anvisierte Transfers schon im Sommer oder erst später stattfinden, ist aber ebenfalls noch fraglich. Reid: „Ich werde keinem Spieler sagen: ,Brich die Saison ab, und wechsle zu uns.‘“

Aufrufe: 016.6.2020, 09:25 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Tobias EmplAutor