Neuried – Begriffe wie Sechs-Punkte-Spiel, Spitzenspiel oder ähnliches nimmt Josip Hrgovic, gemeinsam mit Davide Taurino verantwortlich für die erste Mannschaft des TSV Neuried nicht in den Mund. „Für uns ist es ein Spiel wie jedes andere. Wir wollen in die Tabelle nichts groß hineininterpretieren“, sagt Hrgovic vor dem Heimspiel seiner Fußballer gegen den SC Oberweikertshofen (Samstag, 14 Uhr, Am Sportpark).
Der TSV Neuried liegt in der Bezirksliga Süd auf Rang vier, mit sechs Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten 1. FC Penzberg, der noch ein Spiel in der Hinterhand hat, und deren fünf auf die drittplatzierten Oberweikertshofener. Mit einem Sieg am Wochenende hätten die Grün-Weißen die Chance, aus dem Zweikampf um Relegationsrang zwei einen echten Dreikampf zu machen – auch wenn Hrgovic davon nichts wissen will. Der 28-Jährige betont: „Wir machen uns keine großen Gedanken. Wir wollen gewinnen, weil wir jedes Spiel gewinnen wollen.“
Den Restart in der vergangenen Woche gestalteten beide Teams erfolgreich. Neuried gewann gegen den abstiegsbedrohten FC Anadolu Bayern mit 3:0, der SC Oberweikertshofen setzte sich überraschend deutlich mit 6:1 gegen den Tabellenzweiten 1. FC Penzberg durch. Eine Tendenz lässt sich daraus laut Hrgovic aber nicht ablesen: „Klar war das ein Ausrufezeichen. Aber in der Bezirksliga kann eh jeder jeden schlagen.“ Das starke Umschaltspiel des SCO ist Hrgovic aus dem Hinspiel in Erinnerung geblieben, dennoch gewann Neuried damals deutlich mit 4:1. Hrgovic prognostiziert: „Wir haben damals Lösungen gefunden, und wir werden auch diesmal Lösungen finden.“
Allerdings hat sich Oberweikertshofen während der Corona-Pause noch einmal verstärkt. Neuzugang Marwane Gobitaka, der vom letzten Neurieder Gegner FC Anadolu kam, glänzte bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz mit einem Treffer und einer Vorlage. Die Gastgeber mussten dagegen einige Abgänge hinnehmen, inzwischen hat sich auch der zentrale Mittelfeldspieler Nikolai von Schlippe studienbedingt endgültig verabschiedet. Ebenfalls schmerzhaft ist der Ausfall von Jonas Einloft, gegen Anadolu noch Torschütze, der sich am Zeh verletzt hat. „Es ist immer blöd, wenn ein wichtiger Spieler weg ist, aber wir werden immer Lösungen finden“, kündigt Hrgovic an.
Ob diese Lösung wie in der Vorwoche aus dem Einsatz eines A-Jugendlichen wie Danilo Ralic besteht, wollte der Trainer noch nicht verraten. Er sieht aufgrund der Flexibilität einzelner Spieler jedoch genügend Optionen. Tobias Nitzl etwa habe vom Außenverteidiger bis zum Stürmer schon auf jeder Position gespielt. Ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen der angeschlagenen Routiniers Demmer und Florian Kröss.
Ebenso unklar ist, ob die Partie witterungsbedingt auf Rasen oder Kunstrasen stattfinden wird. Die zu erwartenden Regenfälle könnten auch Auswirkungen auf die Neurieder Spielanlage haben, wie Hrgovic andeutet. „Grundsätzlich wollen wir immer unser Spiel durchziehen, aber wenn es nicht machbar ist, muss man flexibel sein.“
(Tobias Empl)